Karl-Heinz
Kindervater fand bewegende Worte
Das
Wort “HEIMAT“ ruft in jedem Menschen Gefühle hoch, Emotionen,
aber auch Erinnerungen werden wach. Ob ein ‚Alteingesessener‘, ob
ein Hinzugezogener, ob ein Vertriebener oder ein Asylant – jeder
spürt bei dem Wort „HEIMAT“ eine Regung, ein Zurück an
‚Zuhause‘, an die Kindheit. Ottfried Fischer, bekannt als der
„Bulle von Tölz“, nannte seine als Buch erschienene
außergewöhnliche
Lebensbilanz und überaus kluge Betrachtung dessen, was Heimat
ausmacht und was Heimkehr im letzten Lebensdrittel bedeutet „Heimat
ist dort, wo die Todesanzeigen Dir etwas sagen“. Eine
Liebeserklärung an die Heimat. Schöner und treffender kann man es
wohl nicht ausdrücken! Wie auch im vergangenen Jahr predigte in der
Andacht zum Heimat- und Schützenfest Herr Kindervater, ein seit
langer Zeit in Erfurt Wohnender, aber im Herzen immer ein in Ellrich
Gebliebener, ein mit Ellrich Verbundener zum Thema „Heimat“.
Heimat kann
man nicht definieren, nicht mit einem Wort beschreiben. Heimat
ist Gefühl und dieses Gefühl ist subjektiv, es ist privat wie
intim, individuell ist es auch. Es hat eine Farbe, einen Geruch, es
hat Bilder. Als
Sehnsuchtsort begegnet uns unsere Heimat unterwegs als Heimweh. Schon
als Kinder haben wir gesungen: „Uns’re Heimat, das sind nicht nur
die Städte und Dörfer ….“ Zum Marktplatz, in die Johanniskirche
führte es die Besucher dieser Andacht – an den Ort, der in seiner
Bedeutung, aber auch im Stadtbild prägend war für Ellrich. Vereint
in dieser Kirche, der Netzwerkkirche „Ellrich und ich“, glauben,
arbeiten, kämpfen die Ellricher um die Wiedererstehung der
Doppeltürme, die charakteristisch für die Silhouette der Stadt
waren und wieder sein werden. Unter dem Motto „ELLRICH UND ICH“
sind die Bürger vereint – unabhängig vom Glauben, von
Parteizugehörigkeit, von der Einstellung zur aktuellen Politik. Die
meisten Ellricher Bürger stehen zu ihrer Marktkirche – der
„Netzwerkkirche“ - und dem Bestreben zweier Vereine, die auf dem
Weg sind zusammen zugehen, ihre Bestrebungen zu bündeln, diese
wieder in (fast) alter Schönheit und mit den Doppeltürmen erstehen
zu lassen. Vielleicht ist dies nicht in zwei oder fünf Jahren zu
schaffen. Man sollte aber bedenken, dass für die Fertigstellung des
berühmten Kölner Domes mehr als 600 Jahre benötigt wurden. Die
ehrenamtliche Arbeit vieler Beteiligter erfolgt auch in dem
Bestreben, diese, unsere Heimat schöner, attraktiver zu machen, das
Gefühl „HEIMAT“ weiter zu stärken. „Großer Gott, wir loben
dich“ – dieses ökumenische Kirchenlied stimmten zum Abschluss
die vielen Ellricher an, die in diese Andacht gekommen waren. Eine
schöne Tradition, aber auch Lob und Glauben an die Stärke des
Gottes, der Menschen unterschiedlicher Anschauung vereint.
Musikalisch begleitet wurde die Andacht durch Hans Ratz (Querflöte,
Saxophon) und den ukrainischen Akkordeon-Virtuosen Alexander Voynov,
der mehrere internationale Akkordeonwettbewerbe gewann. Es wurde der
Wunsch geäußert, diese beiden Musiker für ein gesondertes Konzert
zu gewinnen.
Dres.
Hannelore und Wolfgang R. Pientka
für Netzwerkkirche „Ellrich und ich“
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