Montag, 26. August 2019

„Heimat“– Andacht zum Heimat- und Schützenfest 2019

Karl-Heinz Kindervater fand bewegende Worte
Das Wort “HEIMAT“ ruft in jedem Menschen Gefühle hoch, Emotionen, aber auch Erinnerungen werden wach. Ob ein ‚Alteingesessener‘, ob ein Hinzugezogener, ob ein Vertriebener oder ein Asylant – jeder spürt bei dem Wort „HEIMAT“ eine Regung, ein Zurück an ‚Zuhause‘, an die Kindheit. Ottfried Fischer, bekannt als der „Bulle von Tölz“, nannte seine als Buch erschienene außergewöhnliche Lebensbilanz und überaus kluge Betrachtung dessen, was Heimat ausmacht und was Heimkehr im letzten Lebensdrittel bedeutet „Heimat ist dort, wo die Todesanzeigen Dir etwas sagen“. Eine Liebeserklärung an die Heimat. Schöner und treffender kann man es wohl nicht ausdrücken! Wie auch im vergangenen Jahr predigte in der Andacht zum Heimat- und Schützenfest Herr Kindervater, ein seit langer Zeit in Erfurt Wohnender, aber im Herzen immer ein in Ellrich Gebliebener, ein mit Ellrich Verbundener zum Thema „Heimat“. Heimat kann man nicht definieren, nicht mit einem Wort beschreiben. Heimat ist Gefühl und dieses Gefühl ist subjektiv, es ist privat wie intim, individuell ist es auch. Es hat eine Farbe, einen Geruch, es hat Bilder. Als Sehnsuchtsort begegnet uns unsere Heimat unterwegs als Heimweh. Schon als Kinder haben wir gesungen: „Uns’re Heimat, das sind nicht nur die Städte und Dörfer ….“ Zum Marktplatz, in die Johanniskirche führte es die Besucher dieser Andacht – an den Ort, der in seiner Bedeutung, aber auch im Stadtbild prägend war für Ellrich. Vereint in dieser Kirche, der Netzwerkkirche „Ellrich und ich“, glauben, arbeiten, kämpfen die Ellricher um die Wiedererstehung der Doppeltürme, die charakteristisch für die Silhouette der Stadt waren und wieder sein werden. Unter dem Motto „ELLRICH UND ICH“ sind die Bürger vereint – unabhängig vom Glauben, von Parteizugehörigkeit, von der Einstellung zur aktuellen Politik. Die meisten Ellricher Bürger stehen zu ihrer Marktkirche – der „Netzwerkkirche“ - und dem Bestreben zweier Vereine, die auf dem Weg sind zusammen zugehen, ihre Bestrebungen zu bündeln, diese wieder in (fast) alter Schönheit und mit den Doppeltürmen erstehen zu lassen. Vielleicht ist dies nicht in zwei oder fünf Jahren zu schaffen. Man sollte aber bedenken, dass für die Fertigstellung des berühmten Kölner Domes mehr als 600 Jahre benötigt wurden. Die ehrenamtliche Arbeit vieler Beteiligter erfolgt auch in dem Bestreben, diese, unsere Heimat schöner, attraktiver zu machen, das Gefühl „HEIMAT“ weiter zu stärken. „Großer Gott, wir loben dich“ – dieses ökumenische Kirchenlied stimmten zum Abschluss die vielen Ellricher an, die in diese Andacht gekommen waren. Eine schöne Tradition, aber auch Lob und Glauben an die Stärke des Gottes, der Menschen unterschiedlicher Anschauung vereint. Musikalisch begleitet wurde die Andacht durch Hans Ratz (Querflöte, Saxophon) und den ukrainischen Akkordeon-Virtuosen Alexander Voynov, der mehrere internationale Akkordeonwettbewerbe gewann. Es wurde der Wunsch geäußert, diese beiden Musiker für ein gesondertes Konzert zu gewinnen.
Dres. Hannelore und Wolfgang R. Pientka für Netzwerkkirche „Ellrich und ich“


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