Kommunales
Wohnungsunternehmen will bis zum Jahr 2023 mehr als 400 weitere
Wohnungen mit Fernwärme versorgen
In Nordhausen
sollen zukünftig mehr Mietwohnungen mit Fernwärme versorgt werden.
Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft (SWG) und die
Energieversorgung Nordhausen GmbH (EVN) haben sich auf eine
entsprechende Kooperationsvereinbarung verständigt. SWG-Chefin Inge
Klaan und die EVN-Geschäftsführer Rolf Göppel und Mario Laufer
haben am Dienstagvormittag in Nordhausen eine Willensbekundung
unterzeichnet. Bis zum Jahr 2023 sollen 421 Wohnungen und
Gewerbe-Immobilien der SWG in Nordhausen von Erdgas auf Fernwärme
umgestellt werden.
„Wir sind froh über eine so
verbindliche Zusammenarbeit zwischen unseren beiden kommunalen
Unternehmen“, sagte Martin Juckeland, der Amtsleiter für
Stadtentwicklung der Stadt Nordhausen. Die Stadt hat sich seit Jahren
in Klimaschutzkonzepten und in der Fernwärmeanschlusszwangsatzung
dazu verpflichtet, das Fernwärmenetz in der Rolandstadt auszubauen:
Mit dem klaren Ziel, den Ausstoß des klimaschädlichen Gases CO2 zu
minimieren. „Die kommunalen Unternehmen werden mit dieser
Kooperation einen ganz entscheidenden Schritt dazu beitragen“,
sagte Juckeland im Hinblick auf die aktuelle Klimadebatte.
Für Rolf Göppel, technischer
Geschäftsführer der EVN, liegen die Vorteile der Fernwärme auf der
Hand: „In Blockheizkraftwerken wird Wärme dank
Kraft-Wärme-Kopplung klimafreundlich und kostenoptimiert erzeugt,
nämlich als Nebenprodukt der Stromerzeugung aus Gas und Biomethan.“
Die Fernwärme wird dann mittels Heißwasser über ein
Rohrleitungssystem transportiert. Die Übergabe der Wärme an das
Gebäude erfolgt in der Hausübergabestation. Das ausgekühlte Wasser
wird dann aus dem jeweiligen Gebäude an das Fernwärmenetz
zurückgegeben.
Die EVN verteilt ihre Fernwärme über
drei unabhängige Netze: Das größte umfasst die Innenstadt bis zur
Siedlung Salza. Zwei kleinere Netze versorgen die Großwohnsiedlungen
in Nordhausen-Ost. Die Neuanschlüsse werden insbesondere im
östlichen Teil der Innenstadt erfolgen: Einen Fernwärmeanschluss
sollen Wohnungen in der Hohekreuz-, Blödau-, Weber- und Bebelstraße
sowie am Wein- und am Taschenberg erhalten. Im Zentrum wird
die Umstellung am Markt erfolgen.
„Die Umstellung von Gas auf Fernwärme
kann eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten sein“, meint
Klaan. Mit jeder Sanierung der Bestandswohnungen wird durch eine dann
bessere Wärmedämmung die Abnahmemenge für die Fernwärme
reduziert. „Insofern bleibt die Fernwärme für alle Mieter
kostengünstig, wenn wir weitere Objekte an die Fernwärme
anschließen“, macht die SWG-Geschäftsführerin deutlich. Hinzu
kommt, dass das kommunale Wohnungsunternehmen in den nächsten Jahren
viele Gasheizungsanlagen in seinen Häusern erneuern muss, da sie
seit mehr als 25 Jahren in Betrieb sind. „Wir investieren in den
nächsten fünf Jahren jährlich 800 TEuro allein in die Erneuerung
der technischen Ausstattung unserer Wohnungsbestände“, so Klaan
weiter. Fernwärme bietet zudem die höchste Versorgungssicherheit,
ist wartungsarm und bedeutet für die SWG den geringsten
Investitionsaufwand. Außerdem erfüllt Fernwärme die Anforderungen
des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes und der
Energieeinsparverordnung.
Zuletzt hatte die SWG 59 Wohnungen und
Gewerbeeinheiten in der Innenstadt auf Fernwärme umgestellt.
Aktuell werden rund 3900 Wohnungen der SWG mit Fernwärme versorgt,
das ist mehr als die Hälfte des gesamten Wohnungsbestandes.
Foto: Martin Juckeland,
Mario Laufer, Inge Klaan, Rolf Göppel und Peter Spannaus (v.l.n.r.)
auf dem Gelände der EVN in Nordhausen. Die beiden kommunalen
Unternehmen EVN und SWG haben nach zwei Jahren Vorbereitung jetzt
eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, mit der die Fernwärme
in Nordhausen ausgebaut werden soll. Foto: Susanne Schedwill
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