Freitag, 30. August 2019

CDU-Fraktion will Nationalitäten von Tatverdächtigen künftig immer nennen

Walk: „Transparenz immer das beste Mittel gegen Populismus “

Erfurt – Thüringens CDU-Landtagsfraktion fordert die grundsätzliche Nennung von Nationalitäten von Tatverdächtigen in Polizeipressemitteilungen. „Das sollte ein Angebot für Journalisten darstellen“, so CDU-Innenexperte Raymond Walk. „Selbstverständlich liegt die Entscheidung, was veröffentlicht wird und was nicht, weiter in den Redaktionen.“
Walk zeigt sich überzeugt davon, dass "Transparenz immer das beste Mittel gegen Populismus“ sei. „Die Nationalität sollte wie in Nordrhein-Westfalen zukünftig zur Meldung dazugehören." Sich leiten zu lassen von der Sorge, dass man möglicherweise jemanden stigmatisiere, sei ein schlechter Ratgeber.

Den Anstoß zu dieser Überlegung gab jetzt NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Er plant, künftig die Nationalität von mutmaßlichen Straftätern in Polizei-Pressemitteilungen öffentlich zu machen. Bisher weist die Polizei in NRW bei Tatverdächtigen nur auf die Herkunft hin, wenn diese vermutlich im Bezug zur Tat steht. Auch der Pressekodex des Deutschen Presserates hält Journalisten an, die Nationalität eines Tatverdächtigen nur bei einem begründeten öffentlichen Interesse zu nennen.
Auch Thüringens Innenministerium hatte in dieser Woche, öffentlich verkündet, die Nationalitäten von Tatverdächtigen immer nennen zu wollen. Nach nur einem Tag allerdings hat Innenminister Georg Maier (SPD) diese Ankündigung seines Pressesprechers wieder einkassiert und als Kommunikationspanne dargestellt.

Matthias Thüsing
Pressereferent
Pressestelle   

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