Diesen Beweis lieferte gerade in diesen
Tagen die Stadt- und Gästeführergilde Nordhausen gegenüber ihrem
Mitglied Dorothee Schwarz mit der Ehrenmitgliedschaft ihres Vereins.
Dazu mag mir ein Rückblick auf die
Geschichte dieses Vereins (und seines nun geehrten Mitglieds) erlaubt
sein. Dessen ursächliche Entstehung zurückgeht auf einen
entsprechenden Aufruf der Stadt Nordhausen und des damaligen
Südthüringer Tourismusverbandes, nach dem interessierte Nordhäuser
Bürger gesucht wurden, die sich berufen fühlen könnten, sich zu
Stadt- und Gästeführern ausbilden zu lassen. Mit Erfolg: Es
meldeten sich Bürger überwiegend gesetzteren Alters, durchweg in
Nordhausen als ihrer Heimatstadt verwurzelt, die die Zerstörung
ihrer Stadt 1945 und ihren
Wiederaufbau noch selbst erlebten. Und
eine Aufgabe darin zu sehen vermochten, „ihre“ Stadt mit ihrer
Umgebung nach einer entsprechenden Ausbildung Besuchern und Gästen
vorzustellen und mit ihr bekannt zu machen. Und bereit waren, diese
Aufgabe zu übernehmen, ohne dies von vornherein von einer
entsprechenden Honorierung abhängig zu machen, also auf
ehrenamtlicher Basis.
Nach ihrer Grundausbildung entschlossen
sich die neuen Stadt- und GästeführerInnen, ihre künftige
Tätigkeit auf Vereinsbasis auszuüben und gründeten im Mai 1995 die
Stadt- und Gästeführer Gilde Nordhausen. Zu den
Gründungsmitgliedern gehörte u.a. Dorothee Schwarz, - zunächst
Schriftführerein (später Schatzmeisterin) – während Klaus
Grossmann zum Vorsitzenden gewählt wurde. Während die zunächst 28
Mitglieder in der Folgezeit ihre selbst gestellten satzungsgemäßen
Aufgaben realisierten, vervollkomneten sie gleichzeitigihre
Kenntnisse und ihr Wissen, wobei sie naturgemäß eigene Schwerpunkte
und Profile entwickelten. Dorothee Schwarz zum Beispiel ließ sich
zusätzlich zur Kirchenführerin ausbilden, während andere
zusätzlich Reisebegleiter oder auch Naturführer wurden, stets aber auf der Grundlage von Stadtführungen.
Die öffentliche Wahrnehmung ihrer
Tätigkeiten brachte mit sich, dass Dorothee Schwarz 2011 zu den
Ehrenamts- Geehrten durch die Stadt Nordhausen gehörte. In der
offiziellen Begründung dazu hieß es damals(Auszug): „Dorothea
Schwarz ist seit Bestehen der Nordhäuser Stadt- und Gästeführergilde
ein aktives Mitglied. Sie besitzt die besondere Gabe, sich auf die
unterschiedlichsten Besucher und Interessengruppen bei Stadtführungen
Durch ihr freundliches Wesen und ihr kompetentes Wissen begeistert sie so manchen Besucher für unsere Rolandstadt. In ihrer weiteren Funktion als Schatzmeisterin verwaltet sie sorgfältig und gewissenhaft die Finanzen der Nordhäuser Stadt- und Gästeführergilde.“(Ende des Auszugs).
Ihr
Engagement als Stadt- und Gästeführer war ihr also erkennbar ebenso
Herzensangelegenheit wie ihre Aufgabe in der Vereinsarbeit als
Schatzmeisterin. Beides übte sie mit Hingabe und mit Verantwortung
aus, bis sie vergangenes Jahr unvermittelt einen Schlaganfall
erlitt, der das Ende ihrer aktiven Tätigkeit in der Gilde bedeutete.
Nicht
aber im Bewusstsein der Gildemitglieder, die „ihrer“ Dorothee nun
eine besondere Ehrung bereiteten: Gildemeister Winfried Wehrhan und
sein Vertreter Heinz Degener besuchten sie vergangene Woche im
Arnoldheim und überraschten sie mit der Mitteilung, dass sie von den
Gildemitgliedern in Anerkennung ihrer Verdienste um die Gilde und
deren Aufgaben zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Eine Urkunde, die
ihr gleichzeitig überreicht wurde, bestätigt diese Ernennung.
Ich
verpasste diesen Akt der Urkunden-Übergabe, erlebte aber mit, wie
sehr sich die Geehrte samt ihrer Pflegerinnen – hier mit Schwester Andrea – über die Ehrung auch danach noch freute. Und kann ihr dazu
nur von ganzen Herzen gratulieren.
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