Sonntag, 13. Februar 2022

 Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz

13.02.2022

Bischof Bätzing gratuliert Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier

„Vertrauen, Miteinander, Verständnis“

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu dessen heutiger (13. Februar 2022) Wiederwahl gratuliert. In einem Glückwunschschreiben würdigte Bischof Bätzing auch das bisherige Wirken des Bundespräsidenten, der wie kaum ein anderer als Anker die Gesellschaft zusammenhalte: „Der offenkundigen Gefahr von Polarisierung, Spaltung und Misstrauen setzen Sie eindrucksvoll und authentisch Ihr persönliches Lebenszeugnis entgegen, das von Vertrauen, Miteinander und Verständnis geprägt ist.“

 Bischof Bätzing dankte Bundespräsident Steinmeier für die vertrauensvollen Beziehungen, die er zur katholischen Kirche – auch in stürmischen Zeiten – pflege. Dankbar sei er für dessen christliches Zeugnis, was sich in vielen, gemeinsam gefeierten ökumenischen Gottesdiensten gezeigt habe. Bischof Bätzing fügte hinzu: „Es ist gut, dass Deutschland Sie für eine weitere Amtszeit als Bundespräsident wissen darf. Wir danken Ihnen herzlich, dass Sie bereit sind, Ihre Kraft und Ihre Erfahrung in diesen herausfordernden Zeiten weiterhin einzubringen.“ Die heutige Wahl sei Stärkung und Auftrag zugleich. „Es wird auch weiterhin darum gehen, soziale Kälte und tiefere Spaltungen in der Gesellschaft einzuhegen und stattdessen Hoffnung auf eine gute Zeit nach der Pandemie zu vermitteln. Die weltpolitische Lage lässt uns mit Sorgen in verschiedene Länder schauen. Gerade da wird auch Ihre Stimme notwendig sein, Gegner zum Dialog zu bewegen und Brücken zu bauen.“

 Bereits unmittelbar vor der Bundesversammlung waren die Wahlfrauen und Wahlmänner zu einem ökumenischen Gottesdienst mit jüdischer und muslimischer Beteiligung in die evangelische St. Marienkirche eingeladen. Er wurde von Prälat Dr. Martin Dutzmann, Bevollmächtigter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), und Prälat Dr. Karl Jüsten, Leiter des Katholischen Büros in Berlin, gefeiert. In seiner Predigt dankte Prälat Jüsten allen, die sich für die Bekämpfung der Pandemie unermüdlich einsetzen und Verantwortung tragen und übernehmen. Er erinnerte auch an die Hochwasserkatastrophe und die überwältigende Hilfsbereitschaft. „Dass große Herausforderungen nur durch eine gute Gesinnung und durch Haltung bewältigt werden können, wird immer klarer, auch angesichts der Krise, in der sich meine Kirche befindet. Es ist ja nicht eine Krise der Gläubigen oder gar des Glaubens. Diese Krise ist durch diejenigen, die sexuelle Gewalt begangen haben und die Verantwortungsträger, die den Schutz der Institution vor den Schutz der Opfer gestellt haben, entstanden. Sie ist nicht mit Kommunikationsstrategien und Kampagnen zu bewältigen, sondern nur mit Haltung, mit Wahrhaftigkeit und Demut.“ Institutionelles Versagen müsse klar identifiziert und auch persönliche Schuld eingeräumt werden. „Und nur der kann auf Verzeihung hoffen, der zum persönlichen Schuldbekenntnis und echter Umkehr fähig ist“, so Prälat Jüsten. Aus der Lesung zitierte er: „‚Allen bin ich alles geworden, um auf jeden Fall einige zu retten‘. Wir würden wahrscheinlich diesen Passus falsch verstehen, wenn wir ihn als Aufruf deuten, ein Chamäleon zu sein. Das war Paulus wahrlich nicht. Es geht um Hingabe, Selbstlosigkeit, Opferbereitschaft, Liebe.“ Jeder, der ein öffentliches Amt bekleide, müsse selbstverständlich die Gesetze und Vorschriften einhalten. „Jedes Amtsethos geht in seinem moralischen Gehalt jedoch weit darüber hinaus“, betonte Prälat Jüsten. Dies komme auch in dem Amtseid zum Ausdruck, den der Bundespräsident nach seiner Wahl ablege. „Als Gläubige wünschen wir, dass Gott den künftigen Bundespräsidenten mit seinem Segen begleiten möge.“

Hinweise:

Die Predigt von Prälat Dr. Karl Jüsten im ökumenischen Gottesdienst ist als pdf-Datei im Anhang sowie unter www.dbk.de verfügbar.

 Für den Gottesdienst gab es eine Foto-Pool-Lösung. Bitte wenden Sie sich für Bildmaterial an den Poolführer von epd: www.epd.de; bildredaktion@epd.de, 069/58098-201.

 

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              

Die Deutsche Bischofskonferenz ist ein Zusammenschluss der katholischen Bischöfe aller (Erz-)Bistümer in Deutschland. Derzeit gehören ihr 69 Mitglieder (Stand: Februar 2022) aus den 27 deutschen (Erz-)Bistümern an. Sie wurde eingerichtet zur Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben, zur Koordinierung der kirchlichen Arbeit, zum gemeinsamen Erlass von Entscheidungen sowie zur Kontaktpflege zu anderen Bischofskonferenzen. Oberstes Gremium der Deutschen Bischofskonferenz ist die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmäßig im Frühjahr und Herbst für mehrere Tage zusammentrifft.

 

 

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