Weibliche Genitalverstümmelung verletzt das Recht auf
körperliche und seelische Unversehrtheit von Mädchen und Frauen. Viele
leiden ihr Leben lang unter erheblichen gesundheitlichen Problemen.
Weltweit sind über 200 Millionen Frauen betroffen. Weibliche
Genitalverstümmelung wird vor allem in afrikanischen Ländern, im Nahen
Osten und in Südostasien praktiziert. In Deutschland leben etwa 68.000
Frauen mit einer weiblichen Genitalverstümmelung, bis zu 15.000 Mädchen
sind davon bedroht. Dazu erklärt Bundesfamilienministerin Anne Spiegel: „Weibliche
Genitalverstümmelung ist eine schwerwiegende Menschenrechtsverletzung
und in Deutschland mit Strafe bedroht. Gemeinsam mit den Communities
und den Fachkräften werde ich alle Anstrengungen unternehmen, um
bedrohte Mädchen und Frauen vor diesem Verbrechen zu schützen. Wir
brauchen mehr Aufklärung und effektive Frühwarnsysteme, um Mädchen und
Frauen noch besser zu schützen. Ich werde mich dazu eng mit Expertinnen
und Experten und NGOs abstimmen, um praxisnahe Lösungen für die Arbeit
vor Ort zu finden. Es geht mir dabei um niedrigschwellige
Aufklärungsarbeit und effektive Kooperationen zum Schutz von Mädchen und
Frauen.“ Bundesministerin Anne Spiegel wird in einem
Fachgespräch gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus den
Communities, von NGOs, aus dem Gesundheitsbereich und weiteren
Expertinnen und Experten Konzepte für effektive Frühwarnsysteme und
Aufklärungsarbeit erörtern. Ein zentrales Thema dabei wird die
Verwendung des von der Bundesregierung veröffentlichten Schutzbriefs
gegen weibliche Genitalverstümmelung sein. Die Gespräche knüpfen an die
Empfehlungen aus der Bund-Länder-NGO-AG zur Überwindung von weiblicher
Genitalverstümmelung in Deutschland an, die regelmäßig unter der Leitung
des Bundesfamilienministeriums tagt, zuletzt am 19. Januar 2022. Weitere Informationen Schutzbrief gegen weibliche Genitalverstümmelung Der
Schutzbrief gegen weibliche Genitalverstümmelung der Bundesregierung
ist in 16 Sprachen übersetzt und kann auf den Seiten des Bundes bestellt
und heruntergeladen werden. www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen Bund-Länder-NGO-AG zur Überwindung von weiblicher Genitalverstümmelung in Deutschland Das
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend leitet die
Arbeitsgruppe zur Überwindung von weiblicher Genitalverstümmelung in
Deutschland, in der sechs Bundesressorts, die Bundesländer, die
Bundesbeauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration, die
Bundesärztekammer, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie
Integra, die Dachorganisation von NGOs, die sich in Deutschland gegen
weibliche Genitalverstümmelung einsetzen, vertreten sind. Die
Arbeitsgruppe konzipiert und entwickelt Maßnahmen zur Überwindung
weiblicher Genitalverstümmelung in Deutschland. Bundesweites Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" Unterstützung
erhalten Betroffene von weiblicher Genitalverstümmelung auch über das
bundesweite Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" unter der kostenlosen
Telefonnummer 08000 - 116 016. Neben den betroffenen Frauen können sich
auch Angehörige, Freunde und Menschen aus dem sozialen Umfeld sowie
Fachkräfte an das Hilfetelefon wenden. Das barrierefreie, anonyme und
mehrsprachige Angebot steht rund um die Uhr zur Verfügung. Ergänzende Informationen auch unter: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/frauen-vor-gewalt-schuetzen/weibliche-genitalverstuemmelung-80720
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