Das
‚Duo‘ Mackensen–Pientka begeisterte das Publikum
Die
als ‚launiger Abend‘ angekündigte Veranstaltung des KUNSTHAUS
MEYENBURG
Fördervereins
lockte so viele Besucher in das Kunsthaus, dass die bereit gestellten
Stühle nicht ausreichten. Gerd Mackensen, der mit seiner aktuellen
Ausstellung sehr viel Beachtung erfährt, sonst aber eher ernst daher
kommt, und Wolfgang Pientka, der zwar in vielen Bereichen im Ehrenamt
aktiv ist, aber auch nicht unbedingt als Büttenredner bekannt ist –
an diesem Abend schafften es beide scheinbar ohne fest geplantem
Ablauf, ohne Zettel, fast wie im ‚Ping-Pong‘ sich die Bälle
zuwerfend, das
Publikum zum Staunen, aber vor allem zum Lachen zu
bringen. Allein die Fragen – ‚Können Sie sich vorstellen, dass
Gerd Mackensen als Kühlanlagenbauer mit Facharbeiterbrief ihren
Kühlschrank reparieren kann?‘ oder dass ‚er im Blauhemd der FDJ
mit einer Bass-Schalmei den ‚Marsch der sowjetischen
Luftstreitkräfte‘ spielend an der ‚Tribüne zum 1. Mai‘ vorbei
marschiert?‘ – brachte die gewünschte und angekündigte Laune
und die Menschen in eine Stimmung, die eigentlich auch zu einer
Veranstaltung der Faschingszeit gepasst
hätte. Dann aber Stille und
gespannte Aufmerksamkeit, als Mackensen an Beispielen erklärte, wie
er mit dem Zeichnen der 7500 Einzelblätter den anschließend
gezeigten Zeichentrickfilm „Leben und Thaten des berühmten Ritters
Schnapphahnski“ schuf, wie ihn die ständigen Fahrten mit der
„Deutschen Reichsbahn“ nervten und er schließlich für dieses
Werk eine Medaille erhielt. Ohne Wissen seines Partners hatte Pientka
eine Präsentation vorbereitet, wo er einerseits Pop-Art-Grafiken aus
der Zeit der ‚Beatles‘ und der Flower-Power-Bewegung mit dem
grafischen Werk aus der Anfangszeit des Schaffens von Gerd Mackensen
als freischaffender Künstler, aber auch mit aktuellen Zeichnungen
verglich und eine Anzahl der Einzelblätter zum Film gezeigt sowie
erläutert wurden. Und dann kam der Film! Schon zu Beginn Lachen und
Begeisterung, wenn das gezeichnete Pferd die Beine wie beim
Paradieren der Volksarmee warf. Dazu die Musik! Auch hier waren
Stücke zu hören, die
eigentlich zur Zeit des Entstehens des Films –
die DDR in der Zeit Erich Honeckers – verboten waren. Man denke nur
an „Die Wacht am Rhein“ und „Gaudeamus igitur“. Die ganze
Veranstaltung war zwar kein ‚Satanisches Feuer‘, dafür aber ein
humoristisches Funkensprühen verbunden mit tiefen Einblicken in die
Möglichkeiten und Umstände des Kunstschaffens in den Endsiebzigern
des vergangenen Jahrhunderts in der DDR. Viele Besucher dankten den
beiden Hauptakteuren und wünschten sich weitere Veranstaltungen
dieser Art. Der Förderverein gibt gern diesen Dank zurück
und freut
sich über die beachtlichen Einnahmen, die wie gewohnt in vollem
Umfang dem Kunsthaus zugutekommen werden.
Dr.
Hannelore Pientka Schriftführerin des
KUNSTHAUS MEYENBURG
Fördervereins
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