Dienstag, 14. Februar 2017

Den Kindheitstraum Wahrheit werden lassen

Pedro Lozano Gómez choreographiert in „Die Seele erzählt nicht, sie tanzt“

Er wusste schon mit drei Jahren, dass er tanzen wollte: Pedro Lozano Gómez, freischaffender Tänzer und Choreograph, kreiert am Theater Nordhausen den ersten Teil des Ballett-Doppelabends „Die Seele erzählt nicht, sie tanzt“. Er wuchs als jüngstes von fünf Kindern in Barcelona auf. Zehn Jahre dauerte es, bis sein Traum in Erfüllung ging – eine lange Zeit für ein Kind. „Es gab einen Zeitpunkt, da war ich traurig, weil ich dachte, es würde nie klappen“, blickt er zurück. Dank seines älteren Bruders, der ihn finanziell unterstützte, konnte Lozano mit 13 endlich Tanzunterricht nehmen. Zunächst ging er dreimal wöchentlich zur Tanzschule, nur wenige Monate später schon täglich.

Nach zwei Jahren begann er seine professionelle Ballettausbildung. Und noch vor Ende des
Studiums folgte schon das erste Engagement. Das Ballet de Zaragoza suchte Tänzer, fragte an seiner Schule an, und Pedro Lozano Gómez tanzte dort im „Nussknacker“ – eine große Chance für ihn. Nach dem Ende seiner Tänzerausbildung ging er für ein Jahr ans Jeune Ballet de France nach Paris, wo er inzwischen wieder lebt.

Stationen seiner Karriere als Tänzer waren das Nordharzer Städtebundtheater Halberstadt, das Ballet du Capitole Toulouse und das Royal Ballet of Flanders in Antwerpen, dessen Tourneen ihn nach China, Russland, in die USA, nach Deutschland, Paris und London führten. Er arbeitete mit Persönlichkeiten wie William Forsythe, Jirí Kylian, Jacopo Godani und vielen anderen. Auch der Schritt in die Selbständigkeit gelang dem Künstler gut: Er tanzt und choreographiert in Italien, Deutschland, den USA, Belgien und Frankreich, sein nächstes Engagement führt ihn im März nach Berlin. „Ich habe großes Glück gehabt“, so sagt er.

Die Arbeit mit dem Ballett TN LOS! gefällt dem jungen Choreographen sehr. Für seinen Teil
des Doppelabends hat er eine Geschichte im Kopf. Doch das ist nicht entscheidend: Er möchte die Zuschauer nur in eine Richtung weisen, Freiheit zur Interpretation gewähren, denn „Gefühle sind universell.“ Zu seiner aktuellen Arbeit in Nordhausen inspirierten ihn der Kosmos, der nie stillsteht, das sich immer ausdehnende Universum, die ewige Veränderung. „Ich möchte, dass die Tänzer mit der Choreographie emotional verbunden sind“, beschreibt er sein Verhältnis zur Compagnie. „Sie erleben Emotionen mit ihren Körpern“. Dann versteht das Publikum ohne Worte.

Karten für die Premiere von „Die Seele erzählt nicht, sie tanzt“ am 17. Februar um 19.30 Uhr im Theater Nordhausen und die nächsten Vorstellungen am 19.02. um 18 Uhr, am 24.02. und 04.03. um 19.30 Uhr sowie am 15.03. um 15 Uhr gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Fotos: 0309: Joshua Lowe in Pedro Lozano Goméz‘ Choreographie in „Die Seele erzählt nicht, sie tanzt“
0453: Joshua Lowe, Rosario Vestaglio und Martina Pedrini in Pedro Lozano Gómez’ Choreographie in „Die Seele erzählt nicht, sie tanzt“

Fotos: Tilmann Graner

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