Freitag, 24. Februar 2017

Die ersten Jahre – eine launige Runde mit Gerd Mackensen…

So lautete die Ankündigung zum gestrigen Abend im Kunsthaus Meyenburg. Und nachdem ich die „launige Runde“ miterlebte, konnte ich – wie schon tags zuvor bei „Kunst und Kaffee“ - feststellen, dass Dr. Wolfgang Pientka, Vorsitzender des Kunsthaus Meyenburg-Fördervereins, ausgezeichnete Vorarbeit mit der Ankündigung dieses Abends geleistet hatte: mit unterschiedlicher Resonanz. Ob es nun an den Ankündigungen selbst, am Thema, der Tageszeit oder der Hauptperson der jeweiligen Veranstaltung lag: „Kunst und Kaffee“ zeigte bei den Besucherzahlen doch beträchtlich leere Stühle im KuK auf, während beim gestrigen Abend die Stühle in den Erdgeschoß-Räumen nicht ausreichten. Während es im ersteren Falle in der Ankündigung um das Thema selbst ging - „Land Art“, vorgetragen von Henriette Eisfeld -
verhieß der gestrige Abend doch sehr viel mehr gesellschaftliches Flair. Mit einem Künstler von internationaler Reputation im Gespräch mit Dr. Wolfgang Pientka, seinem Schulfreund und zeitweiligen Weggefährten, wie es die Ankündigung verhieß.

Die bei mir allerdings zu einem Mißverständnis aus eigenem Verschulden führte, war ich doch der Meinung, es würde sich um eine Art Kamingespräch über die ersten Mackensen-Jahre
nach der Wende handeln. Tatsächlich wurde es nach der Begrüßung durch Kunsthausleiterin Susanne Hinsching eine Erzählung des Künstlers – ergänzt von Dr. Pientka – über seinen Werdegang in der DDR. Und auch das quasi in der Begleitung seines damaligen Schulkollegen Wolfgang Pientka, ihrer „gelenkten“ beruflichen Ausbildung in der Kältetechnik nach ihrer Schulzeit. Bis dann die zeichnerische Begabung Mackensens erkannt und in Bahnen gelenkt wurde, die schließlich künstlerische Dimensionen erreichten. Und auf dem
Weg dahin der Zeichentrickfilm „Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski“ wohl eine frühe, aber recht markante Station bildete. Er wurde am gestrigen Abend gezeigt und fand viel Beifall.


Hier schließe ich allerdings meinen Eintrag zum Thema, weil ein Bericht zu den Erzählungen samt vorgetragener Episoden am gestrigen Abend meiner Meinung nach einem Berichterstatter vorbehalten sein sollte, der die Zeit, von der da erzählt wurde, selbst erlebte und nachzuvollziehen vermag. Weil
sich bei aller Heiterkeit, mit der da teilweise erzählt wurde, doch Hintergründe verbergen oder auch auftun könnten, die ein Außenstehender nicht kennt, oder nicht richtig zu deuten vermag. Das betrifft zum Beispiel einen Eintrag im Reifezeugnis des Wolfgang Pientka, der da lautet: „Obwohl er in kritischen Situationen nicht immer offen Partei zu nehmen wusste“, das betrifft die „gelenkten“ beruflichen „Zuweisungen“ der Schulabgänger, aber auch in der Musik die Erwähnung gespielter „Nazi“-Märsche und daneben die der Verherrlichung der Sowjet-Union. Woraus immerhin erkennbar wird, wie breit das Spektrum der Erzählungen am gestrigen Abend war. Das nach Ende des offiziellen Teiles noch zu regen Unterhaltungen geführt haben dürfte. Die ich dann allerdings nicht mehr erlebte.

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