Führungen am 19. Februar und 19. März, um 11 Uhr
Nordhausen
(psv) „Derzeit zeigt das Kunsthaus Meyenburg 99 Werke von Gerd
Mackensen zum Thema „Faust“ .Dazu bietet das Kunsthaus am 19. Februar
und am 19. März, jeweils
um 11 Uhr Führungen durch die Ausstellung an“, sagt Kunsthausleiterin
Susanne Hinsching und macht im Nachfolgenden auf die Ausstellung
neugierig..
„Mackensens
Bilder sind keine Illustrationen zu „Faust“, sie sind die intensive
Auseinandersetzung mit dem, was Goethe in „Faust“ beschäftigt hat. Im
Zentrum stehen
deshalb sowohl bei Goethe als auch bei Mackensen die Figuren des
Gelehrten (Faust), des Teufels (Mephisto) und der Frau (Gretchen). Ihre
Begegnungen oder wie der Titel suggeriert „Verabredungen“ bestimmen die
hier gezeigten Arbeiten. Besonders faszinierend
sind seine Darstellungen von Mephisto. Sie begeistern den Betrachter
eigentlich weit mehr, als Faust. Und so wirft Mackensen – wie auch
Goethe – letzten Endes die Frage auf, ob nicht der Teufel die
eigentliche Triebkraft für die menschliche Entwicklung ist.
Mackensens Darstellungen des Teufels sind in der Ausstellung
mannigfaltig, sie reichen von minimalitischen Strichzeichnungen auf
expressiv rotem Grund bis zu realistischen Porträtzeichnungen. Besonders
die großformatigen Acryl-Arbeiten „Die kleinen Lichter
haben nichts zu sagen!“ und „Welt in Ordnung?“ lassen in den
expressiven Rot- und Schwarztönen und dem pastosen Farbauftrag, der
durch die Fingerspuren des Künstlers zerfurcht wird, das teuflische
Wesen von Mephisto deutlich spüren.
Auch
das Motiv des Gretchen ist bei Mackensen weit gefasst und zeigt nur
selten ein schüchternes junges Mädchen. Mackensens Gretchen ist die
starke Frau, das lüsterne
Weib, die femme fatale, die sowohl Faust als auch Mephisto verführen
kann.
Die Auseinandersetzung mit den menschlichen Stärken und Schwächen inspirierten schon immer die Künstler und die Kunst.
Die
neue Ausstellung von Gerd Mackensen zeigt die Vielfältigkeit der
künstlerischen Techniken und seiner großen künstlerischen Fähigkeiten.
Mackensen reizt das Experimentieren
in der Kunst, deshalb finden wir immer wieder neue Kombinationen. Im
Moment, so muss man sagen, ist es die Verbindung von Druckgrafik und
Zeichnung in Form von Monotypien. Viele der Arbeiten, die wir in der
Ausstellung sehen, sind mit Pinsel, Stift oder Feder
gezeichnet und dann überlagernd gedruckt, so dass Teile der Zeichnung
stärker oder schwächer durchscheinen.
Das
genaue Ergebnis ist dabei auch für den Künstler nicht vorhersehbar und
macht so den besonderen Reiz aus. Dabei ist sein Stil so vielseitig und
sein Formenvokabular
reicht von realistisch bis abstrakt.
Trotz dieser Vielseitigkeit ist seine künstlerische Handschrift unverkennbar.
Seine
prägnanten Striche, seine kafkaesken, an Karikaturen erinnernden
Figuren und seine speziellen Farbkontraste, die sowohl expressiv als
auch ganz dezent sein können,
immer genau so, wie die Stimmung, die der Künstler erzeugen wollte, es
verlangt.
Wir
müssen uns nur Einlassen auf die Kunst, schauen, schauen und nochmals
schauen. Und dann formen sich die Farben zu Formen und die Formen
erhalten Konturen, aus
den Konturen entstehen Figuren und diese erwachen zum Leben. Werden zu
Faust, Mephisto oder Gretchen, sie begegnen und verabreden sich, agieren
miteinander und natürlich auch mit uns als Betrachter.“
Kunsthaus Meyenburg, 19. Februar und 19. März, jeweils um 11 Uhr, Eintritt: 5 €, Führung 3 € zzgl. zum Eintritt.
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