Immerhin
aber Thema eines Vortrags im Kunsthaus Meyenburg. Und wo man sonst in
der Einführung zu Kunstausstellungen vornehmlich hoch qualifizierte
Vorträge und Laudatien von entsprechenden Fachleuten hört, war es
diesmal mit Henriette Eisfeld eine junge Frau, der
man im Rahmen von
„Kunst und Kaffee“ die Chance eröffnet hatte, vorzutragen, um
was es unter diesem Begriff eigentlich geht. Und wie sich Land Art in
gebeamten Bildern darstellt.
Dr.
Wolfgang Pientka, Vorsitzender des Kunsthaus Meyenburg-Fördervereins,
hatte in der Vorschau zu diesem Vortrag schon bemerkt, dass es sich
bei dieser Kunst um eine bisher relativ wenig bekannte Kunstströmung
handelt, die eigentlich doch jeder kennt. Zumindest optisch kein
Widerspruch, wenn hierzulande etwa an die Verhüllung des Reichtags
1995 durch
das Künstler-Ehepaar Christo erinnert wird. Oder an die
mittels Mähmaschinen gelegentlich gestalteten Bilder in der
Landschaft unterhalb des Kyffhäuser. Dr Pientka hatte gute Vorarbeit
mit seiner Vorschau zu diesem Vortrags-Nachmittag im KuK geleistet.
Die
Leiterin des Kunsthauses, Kunsthistorikerin Susanne Hinsching,
beschränkte sich diesmal auf die Begrüßung der Besucher und der
Vorstellung Henriette Eisfelds als Vortragende und überließ ihr den
weiteren Verlauf. Und die
junge Frau, die derzeit im Kunsthaus ihr
„Soziales Jahr“ ableistet, entledigte sich der ihr zugestandenen
– oder übertragenen – Aufgabe in einer Art, die Anerkennung
verdiente, die ihr auch in Form des Beifalls an Ende ihres Vortrags
zuteil wurde.
Was
sie nämlich vortrug war ein hoch interessanter, schlüssiger und
aufschlussreicher Themenvortrag, mit gebeamten Bildern zur
Veranschaulichung. Der angesichts der am Ende angeregten Diskussion
meines Erachtens einige Ausführungen
mehr zur Geschichte von Land
Art wünschenswert gemacht hätte. Und wenn ich einführend bemerkte,
dass Land Art keine Chance für eine Ausstellung im Kunsthaus hat,
dann ideell deshalb, weil Land Art gerade den Ausbruch einiger
Künstler aus dem musealen Bereich und der Gestaltung der Welt
bedeutet. In Hinwendung zur Gestaltung der Natur in oder auch mit
ihr. Vor allem durch die gebeamten Bilder wurde deutlich, dass dabei
die Größe der Kunstwerke für deren Verständnis eine große Rolle
spielt. Kein Wunder deshalb, dass sich diese Kunstform vornehmlich in
den Weiten der Vereinigten Staaten
etwa seit 1968 entwickelte. Und
den Betrachter in Größe und Erreichbarkeit geradezu herausfordert.
Will er sie in natura sehen und auf sich wirken lassen, muss er schon
teilweise große Wege in Kauf nehmen. Die Vortragende ließ das
durch die Bilder und deren Erläuterungen deutlich werden. Der
Betrachter gelangte dabei zu sehr individuellen Eindrücken und
Erfahrungen. Die er – so er das will – als Anregung verstehen
kann, sich intensiver mit dieser Kunstströmung zu befassen, gibt es
darüber inzwischen doch eine umfangreiche Literatur. Auf die er wohl
auch angewiesen ist, wenn ihm die Möglichkeit fehlt, sich vor Ort –
also etwa in den USA – ein Bild von den
Werken der Künstler zu
machen, bevor sie dem natürlichen Verfall anheim fallen. Denn die
Vergänglichkeit ist nun mal Bestandteil dessen, was in der freien
Natur mit den vorhandenen natürlichen Mitteln geschaffen wird.
Henriette Eisfeld jedenfalls vermochte mit ihrem Vortrag dem
aufgeschlossenen Zuhörer eine Vorstellung von dieser Art Kunst zu
vermitteln. Und das verdient Anerkennung. Die anschließende
Diskussion brachte keine weiteren Aufschlüsse. Ob dann die
anschließende Kaffeerunde mit beigesteuerten selbstgebackenen Kuchen
den Vortrag zu ergänzen oder zu vertiefen vermochte entging mir,
dafür werde ich mich aber noch kundig machen.
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