“Natürlich
spüren wir das zunehmende Fachkräfteproblem auch in unserem Haus.
Wir aber sind frühzeitig neue Wege gegangen und hatten damit auch
Erfolg.” So beschreibt die Geschäftsführerin der Ilfelder
Neanderklinik Harzwald GmbH, Martina Röder, die Anstrengungen der
zurückliegenden Jahre des Unternehmens in punkto
Fachkräftesicherung. Und dieser Weg ist alles andere als gewöhnlich.
Der Weg begann im Jahr 2010 mit dem Besuch der ukrainischen Stadt
Lemberg, vermittelt durch den CDU-Landtagsabgeordneten Egon Primas.
Damals entstanden die ersten Kontakte zu einer Schule, in der
Pflegekräfte ausgebildet werden.
Und so wurde
ein Pilot- und Modellprojekt ins Leben gerufen. Das Ziel bestand
darin, ukrainische Pflegekräfte für die Arbeit in Deutschland,
konkret in Ilfeld zu gewinnen. Da die Ukraine nicht zur EU gehört,
sind die Hürden für eine Tätigkeit in Deutschland sehr hoch. Doch
Martina Röder und vielen Unterstützern gelang es, 15 junge Frauen,
die bereits als Pflegefachkräfte ausgebildet waren, für eine
Weiterbildung in Ilfeld zu interessieren. Alle 15
kamen im Jahr 2013 in die Gemeinde Harztor, wurden weiterhin in Deutsch unterrichtet und musste spezielle Prüfungen ablegen. ”Wir legten von Beginn an Wert auf das Beherrschen der deutschen Sprache, alles andere hätten wir auch nicht akzeptiert”, sagt Frau Röder, die nicht nur Vorsitzende des deutschen Pflegeverbandes, sondern auch Vorsitzende des deutsch-ukrainischen Pflegeverbandes ist.
kamen im Jahr 2013 in die Gemeinde Harztor, wurden weiterhin in Deutsch unterrichtet und musste spezielle Prüfungen ablegen. ”Wir legten von Beginn an Wert auf das Beherrschen der deutschen Sprache, alles andere hätten wir auch nicht akzeptiert”, sagt Frau Röder, die nicht nur Vorsitzende des deutschen Pflegeverbandes, sondern auch Vorsitzende des deutsch-ukrainischen Pflegeverbandes ist.
Die jungen
Frauen aus der Ukraine sind mittlerweile nicht nur aus dem Alltag der
Pflegeeinrichtung in Ilfeld wegzudenken. Sie fühlen sich - auch mit
Hilfe und Unterstützung der Neanderklinik - sehr wohl im Südharz
und gehören zu den insgesamt 88 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,
die sich um die pflegebedürftigen Menschen kümmern. Seit dem Jahr
2000 verfügt die ehemalige Klinik für innere Medizin über 126
Pflegeplätze und 15 Plätze für eine Tages- oder Urlaubspflege.
Zudem punktet die Einrichtung mit einer ambulanten Dialyse im Haus,
die auch von Patienten und pflegebedürftigen Menschen außerhalb
Thüringens zunehmend angenommen wird.
Darüber
hinaus hat sich die Neanderklinik Harzwald GmbH einen Namen mit ihrer
integrierten Akademie für Pflegeberufe gemacht.
Weiterbildungsangebote, Fachtagungen bis hin zu einem jährlichen
deutschlandweiten Pflegesymposium unter Schirmherrschaft des
Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und
Familie gehören dazu. Mit all diesen Erfahrungen will sich das
sozialwirtschaftliche Unternehmen jetzt in den Nordthüringer
Unternehmerverband einbringen. “Wir wollen die vorhandenen
Netzwerke nutzen, wollen Erkenntnisse sammeln, aber auch Erfahrungen
weitergeben. Und da Martina Röder auch Mitglied im Deutschen
Pflegerat ist, kann eine entsprechende Vernetzung in den
Unternehmerverband nicht schaden. “Im Gegenteil”, ist sich
NUV-Vorstandschef Niels Neu sicher, “mit der Mitgliedschaft des
Ilfelder Unternehmens komplettieren wir das sozialwirtschaftliche
Element um einen wichtigen Baustein innerhalb des Verbandes.”
Auf dem
Foto von links: Mariia, Anja, Svitlana, Iryna und Martina Röder beim
Besprechen des täglichen Ablaufs.
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