Natura
2000-Station Südharz/Kyffhäuser begrüßt gesetzliche Verankerung
des Schutzgebietsnetzes
Nordhausen:
Das Kabinett hat heute den Gesetzesentwurf zum Thüringer
Naturschutzgesetz beschlossen und an den Landtag überwiesen. Das
Gesetz sieht unter anderem die dauerhafte Sicherung der bundesweit
einmaligen Natura 2000-Stationen vor. Die Natura 2000-Station
Südharz/Kyffhäuser begrüßt diese Empfehlung. „Wenn wir das
europäische Naturerbe langfristig schützen wollen, brauchen wir die
Stationen als verlässliches Instrument, das unabhängig arbeiten
kann“, erklärt Astrid Koschorreck, Leiterin der Station
Südharz/Kyffhäuser. „Die vorgesehene Festschreibung im
Naturschutzgesetz bietet dafür den passenden Rahmen“, so
Koschorreck weiter.
Eine
gesetzliche Verankerung der Natura 2000-Stationen schafft langfristig
die Voraussetzung, die Lebensräume
und Arten des europäischen Schutzgebietsnetzes in Thüringen zu
sichern und zu entwickeln. „Als Bindeglied zwischen
Naturschutzakteuren und Landnutzern unterstützen die Natura
2000-Stationen die staatliche Naturschutzverwaltung“, so
Koschorreck. Seit
dem Aufbau der elf Stationen und eines Kompetenzzentrums hat sich das
Netzwerk in der Naturschutzszene Thüringens etabliert und leistet
einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Ziele von Natura 2000.
Projekte
wie die
Anlage eines Kleinstgewässers/Tümpels zur Habitatverbesserung für
die Gelbbauchunke
(Bombina variegata)
im FFH-Gebiet Nr.6
zeigen erste regionale Erfolge beim Schutz der Gelbbauchunke. Mit
Blick auf die heutige Empfehlung des Kabinetts fügt Koschorreck
hinzu: „Das
Netzwerk der Natura 2000-Stationen darf kein Provisorium bleiben. Wir
müssen die Stationen
gesetzlich absichern, damit die kooperative Arbeit mit den Menschen
vor Ort, Kommunen, Verbänden und Behörden für eine Landnutzung im
Einklang mit dem Naturschutz dauerhaft gewährleistet wird.“
Bestärkt
durch den heutigen Beschluss werden sich die Stationen weiter für
ihre gesetzliche Verankerung einsetzen. „Wir appellieren an die
Abgeordneten des Landtags, den Weg zum Erhalt der Biologischen
Vielfalt Europas in Thüringen weiter zu verfolgen und der Empfehlung
des Kabinetts beizupflichten“, so Koschorreck.
Hintergrund:
Im
Freistaat sind zwischen 2016 und 2017 insgesamt 11 Natura
2000-Stationen entstanden. Sie sollen die Lebensräume und Arten des
europäischen Schutzgebietsnetzes in Thüringen sichern und
entwickeln. Das Thüringer Umweltministerium fördert die Ausstattung
aller Stationen mit ca. 1 Mio. Euro pro Jahr. Hinzu kommt eine
Koordinationsstelle - das Kompetenzzentrum Natura 2000-Stationen.
Dieses wird vom TMUEN und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
gefördert und hat seinen Sitz auf dem Campus der Fakultät
Landschaftsarchitektur, Gartenbau und Forst – der Fachhochschule
Erfurt – dem sog. „Grünen Zentrum“. Träger des
Kompetenzzentrums sind der BUND Thüringen e.V., der Deutsche Verband
für Landschaftspflege e.V. und der NABU Thüringen e.V.
Thüringen
verfügt über 212 FFH-Gebiete und 35 punkthafte FFH-Objekte sowie 44
EU-Vogelschutzgebiete. Diese Gebiete umfassen rund 270.000 Hektar,
das entspricht rund 17 % der Landesfläche. In diesen Landschaften
kommen seltene und teilweise vom Aussterben bedrohte Arten vor. Die
konkreten Naturschutzmaßnahmen sind breit gefächert.
Weitere
Informationen finden Sie unter: https://natura2000-thueringen.de/
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