Sonntag, 30. Dezember 2018

ANN DOKA begeisterte am 29. Dezember in der Cyriaki-Kapelle

Konzert zwischen den Jahren“ – ein voller Erfolg

Schon der Text auf der Rückseite des Programms weckte Neugier auf das, was da geboten werden soll: „Ich wünschte uns, wir könnten weiter schauen, als es uns möglich ist, weiter denken als unser Wissen reicht. Vielleicht wäre es uns dann möglich, unsere Trauer, unser Versagen, unsere Unzulänglichkeiten, unsere Ängste und Sorgen leichter zu ertragen.“ Diese Sätze – und von denen folgten viele mehr in dem Konzert – könnten auch als Wünsche für das neue Jahr stehen! Insofern war der Titel des „Konzertes zwischen den Jahren“ – LOST BUT
FOUND – das vom Bremer Kartenkontor organisiert worden war, fast schon Programm. Was folgte waren die Themen, die Antje Hennecke in den vergangenen zwei Jahren umgetrieben haben: Trennung und Liebe, alte und neue Heimat, Dinge verlieren und dafür andere dazugewinnen. Erfolgreich ist sie unter dem Namen Ann Doka – sie, die eigentlich als Kommunikationstrainerin arbeitet und die Musik für sie nur ‚ein wichtiges Hobby‘ ist. Ob dies so bleiben wird ist mehr als fraglich, denn immerhin wurde sie mehrfach ausgezeichnet mit dem Deutschen Rock & Pop-Preis „Beste Countrysängerin“ & „Beste Popsängerin“ 2017 und 2018. Die Songs sind alle selbst geschrieben und berühren nicht nur durch die kraftvolle Stimme – trotz der leider nicht optimalen Einstellung des Mikrofons – sondern auch durch die von Regina Mudrich vorgetragene deutsche Fassung. In diesen Songs verarbeitet Ann Doka ihre Erfahrungen und Erlebnisse der jüngeren Vergangenheit, die aber in ihrem Inneren noch so gegenwärtig sind, dass sie das Publikum um Verständnis bat, wenn sie es nicht schaffen sollte, den Song „Over
You“ in voller Länge vorzutragen, denn dies sei kürzlich in einem anderen Konzert geschehen. Mit dem Song „Little Miss Sunshine“ erinnert sie an eine Freundin, die an Mukoviszidose litt und im Wissen um das bevorstehende Ende dennoch Freude am Leben hatte. Es spricht auch für die Sängerin, dass sie die Einnahmen aus diesem Lied als Spende an die Mukoviszidose e.V. weitergibt und somit hilft, den Betroffenen ein möglichst selbstbestimmtes Leben mit und trotz dieser Krankheit zu ermöglichen. Begleitet wurde sie von Regina Mudrich (Violine) – einer Absolventin der Nordhäuser Musikschule -, von Martin Olding (Gitarre, Gesang, Percussion) und Martin Zemke (Bass), dessen Organisation die Nordhäuser dieses Konzert verdankten. Er versprach, auch in 2019 Nordhausen in seine Konzertprogramme aufzunehmen. Der nicht enden wollende Beifall erzwang mehrere Zugaben, darunter das hervorragend gecoverte „Leaving on a Jet Plane“- ursprünglich 1969 von John Denver und bis heute eines der berührendsten Liebeslieder. Es ist zu hoffen und zu wünschen, dass das Bremer Kartenkontor noch möglichst oft mit seinen Konzerten in Nordhausen Station macht.


Dr. Wolfgang R. Pientka -                                   weiter für Kunst und Kultur unterwegs

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