Vom
Südharz bis zur Ostsee und wieder zurück: Fast 1000 Kilometer lang
ist das Rohrnetz des Nordhäuser Wasserverbandes (WVN). In den
vergangenen 25 Jahren hat der Trinkwasserversorger sein Leitungsnetz
fast verdoppelt. „Da steckt sehr viel Arbeit drin und darauf können
wir stolz sein“, sagte Wasserverbandsgeschäftsführerin Carmen Lis
während einer sehr persönlichen Feststunde zum 25. Geburtstag des
Nordhäuser Verbandes im Bürgerhaus der Rolandstadt. „Seit einem
Vierteljahrhundert sorgt der Verband für eine nachhaltige,
qualitativ hochwertige und sichere Trinkwasserversorgung im Landkreis
Nordhausen“, ergänzte Vorstandsvorsitzender Frank Rostek.
Der
Verband habe 1993 ein schweres Erbe angetreten, so Lis. Ein marodes
Trinkwassernetz mit hohen Wasserverlusten war das Ergebnis von 40
Jahren DDR. In dem vergangenen Vierteljahrhundert hat der Verband 91
Millionen Euro in seine Rohrnetze, seine 32 Hochbehälter die übrigen
Anlagen investiert und ein modernes Wasserwerk geschaffen. 5,5
Millionen Euro jährlich sieht der Investplan vor: „In diesem Jahr
haben wir das Budget fast ausgeschöpft“, sagte Rostek. Eine der
größten Investition in den kommenden drei Jahren sei der Bau des
neuen Wasserwerks in Ellrich. Im ersten Quartal 2019 sollen die
Arbeiten für dieses Projekt ausgeschrieben werden, das etwa 3
Millionen Euro kosten wird.
Lis
und Rostek dankten persönlich den 53 Mitarbeitern des WVN für ihre
gute Arbeit. 365 Tage im Jahr sichere der Verband auch nach
Feierabend einen Bereitschaftsdienst ab. Das verlange den
Mitarbeitern einiges ab. Auch im Dürrejahr 2018 ist die Versorgung
mit Trinkwasser zu jeder Zeit problemlos sichergestellt worden. Die
Nordhäuser Talsperre mit einem Volumen von rund 1,3 Millionen
Kubikmeter Wasser sei ein wichtiger Baustein für eine sichere
Trinkwasserversorgung im Südharz. Aktuell ist die Talsperre bei
Neustadt noch zu etwa 40 Prozent mit Wasser gefüllt. „Wir hoffen
ganz einfach auf den Winter und das Frühjahr“, zeigte sich Lis
optimistisch, dass die kommenden Monate ausreichend Regen und Schnee
bringen, um den Speicher wieder zu füllen.
76.000
Menschen im Landkreis Nordhausen versorgt der Verband mit
Trinkwasser, rund 20.000 weniger als noch im Jahr 1993. Eine gute
Nachricht sei es deshalb, dass auch in den kommenden vier Jahren die
Gebühren stabil gehalten werden können, so Lis. Die Kunden des
Nordhäuser Wasserverbandes zahlen weiterhin eine Verbrauchsgebühr
von 1,66 Euro pro Kubikmeter Trinkwasser. Im Schnitt verbraucht der
Südharzer rund 33 Kubikmeter Wasser im Jahr und zahlt damit rund 55
Euro jährlich an reinen Verbrauchskosten. Zum Vergleich: Der
Bundesdurchschnitt liegt bei 44 Kubikmetern pro Kopf im Jahr. Die
Südharzer gehen mit Trinkwasser mittlerweile sehr bewusst um; der
niedrige Pro-Kopf-Verbrauch ist seit etwa drei Jahren stabil.
Der
Trinkwasserverband wurde kurz vor Jahresende 1992, am 17. Dezember,
gegründet. Er war und ist heute der größte Trinkwasserversorger im
Landkreis Nordhausen. Das Trinkwasser für die 76.000 Menschen wird
über 16 Brunnen, 1 Quelle und die Neustädter Talsperre gewonnen.
Nordhausens
frühere Oberbürgermeisterin Barbara Rinke (SPD) sagte in ihrem
Grußwort, der Verband habe neben seiner originären Aufgabe auch
immer wieder i-Tüpfelchen gesetzt. Sie erinnerte an die gelungene
Denkmalsanierung des alten Wasserwerkgeländes in der Nordhäuser
Puschkinstraße und an den „Weg des Wassers“, den man erwandern
könne. Der Verband sei immer eine verlässliche Solidargemeinschaft
gewesen.
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Carmen Lis und Frank Rostek berichteten in ihren Reden von der guten
Entwicklung des Wasserverbandes in den vergangenen 25 Jahren.
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Allen Mitarbeitern des Wasserverbandes wurde im Rahmen der Feststunde
gedankt.
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