Montag, 10. Dezember 2018

25 Jahre Nordhäuser Wasserverband: Trinkwasserversorger investiert 91 Millionen Euro


Vom Südharz bis zur Ostsee und wieder zurück: Fast 1000 Kilometer lang ist das Rohrnetz des Nordhäuser Wasserverbandes (WVN). In den vergangenen 25 Jahren hat der Trinkwasserversorger sein Leitungsnetz fast verdoppelt. „Da steckt sehr viel Arbeit drin und darauf können wir stolz sein“, sagte Wasserverbandsgeschäftsführerin Carmen Lis während einer sehr persönlichen Feststunde zum 25. Geburtstag des Nordhäuser Verbandes im Bürgerhaus der Rolandstadt. „Seit einem Vierteljahrhundert sorgt der Verband für eine nachhaltige, qualitativ hochwertige und sichere Trinkwasserversorgung im Landkreis Nordhausen“, ergänzte Vorstandsvorsitzender Frank Rostek.
Der Verband habe 1993 ein schweres Erbe angetreten, so Lis. Ein marodes Trinkwassernetz mit hohen Wasserverlusten war das Ergebnis von 40 Jahren DDR. In dem vergangenen Vierteljahrhundert hat der Verband 91 Millionen Euro in seine Rohrnetze, seine 32 Hochbehälter die übrigen Anlagen investiert und ein modernes Wasserwerk geschaffen. 5,5 Millionen Euro jährlich sieht der Investplan vor: „In diesem Jahr haben wir das Budget fast ausgeschöpft“, sagte Rostek. Eine der größten Investition in den kommenden drei Jahren sei der Bau des neuen Wasserwerks in Ellrich. Im ersten Quartal 2019 sollen die Arbeiten für dieses Projekt ausgeschrieben werden, das etwa 3 Millionen Euro kosten wird.
Lis und Rostek dankten persönlich den 53 Mitarbeitern des WVN für ihre gute Arbeit. 365 Tage im Jahr sichere der Verband auch nach Feierabend einen Bereitschaftsdienst ab. Das verlange den Mitarbeitern einiges ab. Auch im Dürrejahr 2018 ist die Versorgung mit Trinkwasser zu jeder Zeit problemlos sichergestellt worden. Die Nordhäuser Talsperre mit einem Volumen von rund 1,3 Millionen Kubikmeter Wasser sei ein wichtiger Baustein für eine sichere Trinkwasserversorgung im Südharz. Aktuell ist die Talsperre bei Neustadt noch zu etwa 40 Prozent mit Wasser gefüllt. „Wir hoffen ganz einfach auf den Winter und das Frühjahr“, zeigte sich Lis optimistisch, dass die kommenden Monate ausreichend Regen und Schnee bringen, um den Speicher wieder zu füllen.
76.000 Menschen im Landkreis Nordhausen versorgt der Verband mit Trinkwasser, rund 20.000 weniger als noch im Jahr 1993. Eine gute Nachricht sei es deshalb, dass auch in den kommenden vier Jahren die Gebühren stabil gehalten werden können, so Lis. Die Kunden des Nordhäuser Wasserverbandes zahlen weiterhin eine Verbrauchsgebühr von 1,66 Euro pro Kubikmeter Trinkwasser. Im Schnitt verbraucht der Südharzer rund 33 Kubikmeter Wasser im Jahr und zahlt damit rund 55 Euro jährlich an reinen Verbrauchskosten. Zum Vergleich: Der Bundesdurchschnitt liegt bei 44 Kubikmetern pro Kopf im Jahr. Die Südharzer gehen mit Trinkwasser mittlerweile sehr bewusst um; der niedrige Pro-Kopf-Verbrauch ist seit etwa drei Jahren stabil.
Der Trinkwasserverband wurde kurz vor Jahresende 1992, am 17. Dezember, gegründet. Er war und ist heute der größte Trinkwasserversorger im Landkreis Nordhausen. Das Trinkwasser für die 76.000 Menschen wird über 16 Brunnen, 1 Quelle und die Neustädter Talsperre gewonnen.
Nordhausens frühere Oberbürgermeisterin Barbara Rinke (SPD) sagte in ihrem Grußwort, der Verband habe neben seiner originären Aufgabe auch immer wieder i-Tüpfelchen gesetzt. Sie erinnerte an die gelungene Denkmalsanierung des alten Wasserwerkgeländes in der Nordhäuser Puschkinstraße und an den „Weg des Wassers“, den man erwandern könne. Der Verband sei immer eine verlässliche Solidargemeinschaft gewesen.
Foto: Carmen Lis und Frank Rostek berichteten in ihren Reden von der guten Entwicklung des Wasserverbandes in den vergangenen 25 Jahren.

Foto: Allen Mitarbeitern des Wasserverbandes wurde im Rahmen der Feststunde gedankt.   

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