Mit „Man“ umschreibe ich eigentlich
nur das „Ich“, denn mit diesem Anspruch meine ich mich selber.
Wenn ich abends meine Tätigkeiten dem Tag über überdenke, stelle
ich oft – zu oft – fest, dass ich zuviel gelesen, zuviel Themen
und Berichte konsumiert und zu wenig gedanklich festgehalten und
überlegt habe. Ich halte Berichte zu Themen, die mich interessieren,
zum Zwecke des gelegentlichen Nachdenkens in einem
„Bereitstellungsordner„ fest, um ebenso gelegentlich
festzustellen, dass die Themen in diesem Ordner zunehmen, ohne dass
ich zum Nachdenken über das eine oder andere dieser Themen gekommen
bin. Von Zeit zu Zeit – wie gerade im Moment – wird mir dieser
Umstand bewusst. Dann gibt es einen neuen Vorsatz. Bis zum nächsten
Stolperer.
Derzeit wird ja vielfach noch das
Ergebnis der Wahl in Berlin mit dessen Konsequenzen erörtert. Und
während ich mich freue, dass die FDP wieder im Parlament sitzt,
steht ja allgemein das Abschneiden der AfD im Vordergrund. Und wie
bisher schon, räumt man widerwillig ein, dass sie der eigentliche
Gewinner dieser Wahl ist. Und wie bisher schon, betätigt sich die
Presse nicht als sachlicher Beobachter dieser Entwicklung und
Situation, sondern gefällt sich als Akteur in Form der
unterschiedlichsten, in der Tendenz aber doch einheitlichen
Kommentare. Wobei man dabei angelegentlich feststellt, dass also die
AfD ihr Wahlziel – nämlich was die Höhe ihrer Stimmengewinne
betrifft – nicht erreicht hat. Das viel wichtigere Ziel ist dabei
ja meines Erachtens, dass sie schon im ersten Anlauf ins Berliner
Stadtparlament gekommen ist. Und aus dem Stand heraus weit über 10
Prozent der Wählerstimmen erhielt.
Nach wie vor beteuern angesichts dessen
Politiker der etablierten Parteien, dass man sich mit der AfD
sachlich auseinandersetzen müsse, um sie „zu entlarven“, aber
niemand tut es eigentlich. Man beteuert, keinesfalls mit ihr
koalieren zu wollen, bedenkt sie mit Häme, Abneigung und Hass und
denkt nicht darüber nach, dass möglicherweise gerade auch diese
Einstellung und Argumentation nicht wenige Wähler und Zeitgenossen
(schon aus Trotz) mit der der AfD liebäugeln lässt. Mit politischer
Auffassung und Einstellung hat das meines Erachtens – zunächst
jedenfalls - wenig zu tun. Und wenn man in dieser Art langsam die
Bundestagswahl im nächsten Jahr ins Blickfeld rückt, kann man
wirklich nur gespannt sein, wie sich die etablierten Parteien gegen
diese rechtslastige Entwicklung (und Bedrohung!?)stellen. Man sollte
eigentlich aus den Wahlen der jüngsten Zeit gelernt haben. (Das sind
so meine beiläufigen Überlegungen.)
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