Ellrich ist nach Nordhausen und Bleicherode der 
drittgrößte Schulstandort im Landkreis Nordhausen. Nicht nur deshalb 
waren die Grund- und die Oberschule in der Einheitsgemeinde gestern ein 
- Landrat vor Ort -. Matthias Jendricke informierte sich einen 
Tag lang gemeinsam mit Bürgermeister Matthias Ehrhold in verschiedenen 
Einrichtungen und Unternehmen. In der Oberschule warfen sie 
beispielsweise einen Blick in die neue Lehrküche, in der
 gerade letzte Hand angelegt wird. Den Umbau und die Einrichtung hat der
 Landkreis finanziert. Auch der Förderverein hat wichtiger Programmpunkt der Besuchsreihe
In der Goeckingk-Grundschule berichtete Schulleiter
 Klaus Hoche von der derzeit knappen 
Raumsituation. Das liegt vor allem 
an der erfreulich hohen Hortquote: Von den rund 180 Kindern besuchen 
fast 90 Prozent den Hort. Die Stadt Ellrich
 plant, über das Förderprogramm Demografischer Wandel einen benachbarten
 leerstehenden NKD-Markt abzureißen und dort ein Gebäude mit 
Mehrgenerationenansatz zu errichten. Hier könnte sich der Landkreis 
perspektivisch einmieten, um das Platzangebot in der Schule
 zu erweitern. Bis es soweit ist, soll nun geprüft werden, ob 
vorübergehend über Container zusätzliche Klassenräume eingerichtet 
werden können.
Auf seiner Tour besichtigte der Landrat auch die 
landkreiseigene Rettungswache Ellrich, die die gemeinnützige 
Rettungsdienstgesellschaft Ellrich betreut. Konkret ging es dort zum 
Beispiel um die neue Reinigungsanlage, in der die Fahrzeuge
 mittels Gasverstäubung hocheffizient desinfiziert werden können. Mehr 
als 3.000 Einsätze betreuen die 22 Mitarbeiter im Rettungsdienst an den 
Standorten Ellrich und Niedersachswerfen, hinzukommen etwa 1.000 
Krankentransporte. Andreas Triftshäuser, Geschäftsführer
 der Rettungsdienstgesellschaft, die in diesem Jahr ihr 25jähriges 
Jubiläum feiert, hob die Organisation des Rettungsdiensts über den 
Zweckverband im Landkreis positiv hervor. "Das ist hilfreich für alle 
Beteiligten", so Triftshäuser, dessen Unternehmen gemeinsam
 mit dem DRK und den Johannitern den Rettungsdienst hier im Landkreis 
durchführt. Jendricke besuchte außerdem das Unternehmen Casea, eine der 
größten Firmen in der Stadt Ellrich. Dr. Alfred Schiffer, einer der 
Geschäftsführer des Unternehmens mit weiteren vier
 Standorten in Deutschland, erläuterte die Produktion vor Ort. Dabei 
ging es auch um die derzeitige Diskussion zum Gipsabbau im Südharz. 
Casea produziert mit den beschäftigt rund 65 Mitarbeiter in Ellrich rund
 150.000 Tonnen im Jahr und liefert damit Rohstoffe
 beispielsweise für die Lebensmittelindustrie und Medizintechnik. Dabei 
verarbeitet das Unternehmen auch 20.000 Tonnen REA-Gipse.
In der Gemeinschaftsunterkunft in Sülzhayn zeigte 
die Leiterin Kathrin Lautschke die gerade fertig gestellten umgebauten 
Wohneinheiten, in denen mehrere Familien sich wie in einer WG Küche und 
Sanitärräume teilen. "Wir haben hier eine gute,
 in sich abgeschlossene Wohnsituation geschaffen, welche derzeit 
allerdings nur gering belegt ist", sagte Jendricke. Betreut wird die 
Einrichtung ebenso wie die Obergrasmühle vom DRK. Neben einzelnen 
Zuweisungen aus den Thüringer Erstaufnahmeeinrichtungen erwartet
 der Landkreis in den kommenden Wochen auch rückkehrende Flüchtlinge 
 aufgrund der neuen Wohnsitzauflage. Am Nachmittag ging es in einer 
informativen Gesprächsrunde mit den Ortsteilbürgermeistern und 
Fraktionsvorsitzenden aus dem Ellricher Stadtrat um Themen
 wie die Gebietsreform, Gipsproduktion, die Integration von Flüchtlingen
 und die Bevölkerungsentwicklung in der Einheitsgemeinde. 




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