Sechs
Vereine stellten ihr Engagement am 21.09.2016 in Erfurt vor
‚Ehrenamtliches
Engagement‘, ‚Förderung des Ehrenamtes‘, ‚Ehrenamtsausweise‘
– man kann diese und ähnliche Begriffe fast täglich in der Presse
oder in den Medien lesen oder hören. Auch ist es inzwischen fast
eine Binsenweisheit, dass ohne die überwiegend unentgeltlichen
Leistungen tausender Thüringer viele Aufgabenstellungen im Sport,
im Bereich Gesundheit, in der Altenpflege oder in der Kultur, um nur
einige zu nennen, nicht mehr zu lösen sind. Die zuständigen
Stellen, Ämter oder Bereiche scheinen überfordert oder es mangelt
an Geld oder Personal – oft an all diesen Faktoren. So ist es
lobenswert, dass wenigstens punktuell die Arbeit der Ehrenamtlichen
gewertet und gewürdigt wird. Diesem Ziel, aber auch der Information
und dem Austausch von Erfahrungen und Kenntnissen diente die
Veranstaltung der Thüringer Ehrenamtsstiftung, die am 21. September
im Thüringer Landtag mit dem Titel „Thüringen weltoffen – ein
Land des Engagements“ stattfand. In sieben
„Gesprächsinseln“
konnten sich ausgewählte Vereine vorstellen, hatten die Gelegenheit
mit Abgeordneten des Landtages zu sprechen, für ihre Arbeit zu
werben. Dass im Bereich Kultur im Kreis Nordhausen die ehrenamtliche
Arbeit doch auf einem hohen Niveau geführt wird, zeigte die
Teilnahme der sechs Vereine des Landkreises Nordhausen von insgesamt
acht aus ganz Thüringen, die für die Gesprächsinsel „Kultur in
ländlichen Regionen“ ausgewählt worden waren. Vom KUNSTHAUS
MEYENBURG
Förderverein
e.V. mit eigenem Aufsteller und Flyern bis zum HARZER-SAGEN-Pfad
e.V., der sehr
anschaulich zeigte, wie Mützen gefilzt werden, wurde
ein breites Spektrum des Wirkens dieser Vereine gezeigt. Nach einer
interessanten Stunde im Plenarsaal gab es Gespräche, u.a. mit der
Ministerin Birgit Keller und der Abgeordneten Katja Mitteldorf, die
auch weiterhin ihre Unterstützung zusagten. Insgesamt muss aber doch
kritisch angemerkt werden, dass die Präsenz von Vertretern der
Ministerien und von Abgeordneten nicht auf einem Niveau war wie es
angedacht und angekündigt war. Ursachen waren nicht Desinteresse
oder Minderbewertung der Arbeit des Ehrenamtes, sondern eine Dichte
an Arbeitsterminen, die eben nur kurze Stippvisiten in der Lobby
zuließ. In der Einladung an die Abgeordneten hieß es: “Informieren
Sie sich über das vielfältige bürgerschaftliche Engagement in
Thüringen.“ Im Ergebnis informierten sich eben nicht die
Abgeordneten, sondern die Vereine überwiegend sich gegenseitig und
so wurde diese Veranstaltung durch die Vertreter der Vereine doch
als positiv eingeschätzt. Man lernte sich näher kennen und fand
viele Anknüpfungspunkte für eine engere oder gemeinsame Arbeit in
der Zukunft. Ob dieses Ergebnis das Hauptanliegen der ‚Thüringer
Ehrenamtsstiftung‘ war, mag angezweifelt werden. Vielleicht eine
Überlegung für zukünftige Veranstaltungen dieser Art wert.
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