Mittwoch, 28. September 2016

Ehrenamt des Kreises Nordhausen zu Gast im Thüringer Landtag

Sechs Vereine stellten ihr Engagement am 21.09.2016 in Erfurt vor
Ehrenamtliches Engagement‘, ‚Förderung des Ehrenamtes‘, ‚Ehrenamtsausweise‘ – man kann diese und ähnliche Begriffe fast täglich in der Presse oder in den Medien lesen oder hören. Auch ist es inzwischen fast eine Binsenweisheit, dass ohne die überwiegend unentgeltlichen Leistungen tausender Thüringer viele Aufgabenstellungen im Sport, im Bereich Gesundheit, in der Altenpflege oder in der Kultur, um nur einige zu nennen, nicht mehr zu lösen sind. Die zuständigen Stellen, Ämter oder Bereiche scheinen überfordert oder es mangelt an Geld oder Personal – oft an all diesen Faktoren. So ist es lobenswert, dass wenigstens punktuell die Arbeit der Ehrenamtlichen gewertet und gewürdigt wird. Diesem Ziel, aber auch der Information und dem Austausch von Erfahrungen und Kenntnissen diente die Veranstaltung der Thüringer Ehrenamtsstiftung, die am 21. September im Thüringer Landtag mit dem Titel „Thüringen weltoffen – ein Land des Engagements“ stattfand. In sieben
„Gesprächsinseln“ konnten sich ausgewählte Vereine vorstellen, hatten die Gelegenheit mit Abgeordneten des Landtages zu sprechen, für ihre Arbeit zu werben. Dass im Bereich Kultur im Kreis Nordhausen die ehrenamtliche Arbeit doch auf einem hohen Niveau geführt wird, zeigte die Teilnahme der sechs Vereine des Landkreises Nordhausen von insgesamt acht aus ganz Thüringen, die für die Gesprächsinsel „Kultur in ländlichen Regionen“ ausgewählt worden waren. Vom KUNSTHAUS MEYENBURG Förderverein e.V. mit eigenem Aufsteller und Flyern bis zum HARZER-SAGEN-Pfad e.V., der sehr
anschaulich zeigte, wie Mützen gefilzt werden, wurde ein breites Spektrum des Wirkens dieser Vereine gezeigt. Nach einer interessanten Stunde im Plenarsaal gab es Gespräche, u.a. mit der Ministerin Birgit Keller und der Abgeordneten Katja Mitteldorf, die auch weiterhin ihre Unterstützung zusagten. Insgesamt muss aber doch kritisch angemerkt werden, dass die Präsenz von Vertretern der Ministerien und von Abgeordneten nicht auf einem Niveau war wie es angedacht und angekündigt war. Ursachen waren nicht Desinteresse oder Minderbewertung der Arbeit des Ehrenamtes, sondern eine Dichte
an Arbeitsterminen, die eben nur kurze Stippvisiten in der Lobby zuließ. In der Einladung an die Abgeordneten hieß es: “Informieren Sie sich über das vielfältige bürgerschaftliche Engagement in Thüringen.“ Im Ergebnis informierten sich eben nicht die Abgeordneten, sondern die Vereine überwiegend sich gegenseitig und so wurde diese Veranstaltung durch die Vertreter der Vereine doch als positiv eingeschätzt. Man lernte sich näher kennen und fand viele Anknüpfungspunkte für eine engere oder gemeinsame Arbeit in der Zukunft. Ob dieses Ergebnis das Hauptanliegen der ‚Thüringer Ehrenamtsstiftung‘ war, mag angezweifelt werden. Vielleicht eine Überlegung für zukünftige Veranstaltungen dieser Art wert.


Dr. Wolfgang R. Pientka Vorsitzender des KUNSTHAUS MEYENBURG Förderverein e.V.

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