An jedem Wochenende wiederhole ich die
gleiche banale Tätigkeit: dem Briefkasten die eingeworfenen
kostenlosen Anzeigenblätter entnehmen, daraus die zahlreichen
Werbeprospekte entfernen und bis auf zwei oder drei: alles ab in die
Tonne. Der Umgang mit dieser Art Zuwendungen an mich als Verbraucher
mag wohl allgemein so oder ähnlich gehandhabt werden, man hat sich
resigniert daran gewöhnt.
Nun weiß ich natürlich was
wirtschaftlich mit dieser Art Werbung zusammenhängt und war bislang
glaubens, dass sie sich für die „Verursacher“ doch insgesamt
gesehen lohnt (sonst würden sie es ja nicht tun!?). Eine jüngst
veröffentlichte Publikation in einem Fachjournal (W&V) stellt
das allerdings in Frage, denn da heißt es: „90
Prozent der Werbung ist Schrott“.Die Feststellung stammt von
David Droga, wohl dem kompetentesten Mann weltweit in Sachen Werbung.
Und er begründet das im Interview mit diesem Fachjournal recht
ausführlich. Ein Satz daraus (Auszug): „Werbemüll entsteht, wenn
Kunden und Agenturen Verbraucher wie Trottel behandeln und sich nicht
für ihre Bedürfnisse interessieren“ (Ende des Auszugs). Slogans
in Prospekten von Edeka („Wir lieben Lebensmittel“), Penny
(„Erstmal zu Penny“), Netto („Einfach besser“) und vielen
anderen machen das auch deutlich.
Ohne
bei dieser Art Werbung zu verweilen, stelle ich als aufmerksamer
Internet-Nutzer seit geraumer Zeit fest, dass sich auch da einiges in
Sachen Werbung tut. Und lese sogar, dass inzwischen die Online-Kanäle
zunehmend der klassischen Werbung den Rang ablaufen. Dazu
veröffentlichte die Fachpresse gerade im März die Studie
„Online-Marketing-Trends 2013“ (von Absolit Consulting), nach der
laut einer Umfrage mehr als tausend der befragten Unternehmen
inzwischen zu Homepage, E-Mail-Marketing, Suchmaschinenoptimierung
und Social Media wechselten. Wobei Homepage mit 90 Prozent an erster
Stelle rangiert.
In
meinem Briefkasten schlägt sich dieser Trend noch nicht nieder, als
Internet-Nutzer und E-Mail-Empfänger aber stelle ich doch eine
Entwicklung fest, die dieser gerade erwähnten Studie entspricht.
Wobei ich mich allerdings auch da gelegentlich frage, für wie
einfältig oder naiv man auch da gehalten wird.
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