Mittwoch, 10. April 2013

Problem Werbung


An jedem Wochenende wiederhole ich die gleiche banale Tätigkeit: dem Briefkasten die eingeworfenen kostenlosen Anzeigenblätter entnehmen, daraus die zahlreichen Werbeprospekte entfernen und bis auf zwei oder drei: alles ab in die Tonne. Der Umgang mit dieser Art Zuwendungen an mich als Verbraucher mag wohl allgemein so oder ähnlich gehandhabt werden, man hat sich resigniert daran gewöhnt.

Nun weiß ich natürlich was wirtschaftlich mit dieser Art Werbung zusammenhängt und war bislang glaubens, dass sie sich für die „Verursacher“ doch insgesamt gesehen lohnt (sonst würden sie es ja nicht tun!?). Eine jüngst veröffentlichte Publikation in einem Fachjournal (W&V) stellt das allerdings in Frage, denn da heißt es: 90 Prozent der Werbung ist Schrott“.Die Feststellung stammt von David Droga, wohl dem kompetentesten Mann weltweit in Sachen Werbung. Und er begründet das im Interview mit diesem Fachjournal recht ausführlich. Ein Satz daraus (Auszug): „Werbemüll entsteht, wenn Kunden und Agenturen Verbraucher wie Trottel behandeln und sich nicht für ihre Bedürfnisse interessieren“ (Ende des Auszugs). Slogans in Prospekten von Edeka („Wir lieben Lebensmittel“), Penny („Erstmal zu Penny“), Netto („Einfach besser“) und vielen anderen machen das auch deutlich.

Ohne bei dieser Art Werbung zu verweilen, stelle ich als aufmerksamer Internet-Nutzer seit geraumer Zeit fest, dass sich auch da einiges in Sachen Werbung tut. Und lese sogar, dass inzwischen die Online-Kanäle zunehmend der klassischen Werbung den Rang ablaufen. Dazu veröffentlichte die Fachpresse gerade im März die Studie „Online-Marketing-Trends 2013“ (von Absolit Consulting), nach der laut einer Umfrage mehr als tausend der befragten Unternehmen inzwischen zu Homepage, E-Mail-Marketing, Suchmaschinenoptimierung und Social Media wechselten. Wobei Homepage mit 90 Prozent an erster Stelle rangiert.

In meinem Briefkasten schlägt sich dieser Trend noch nicht nieder, als Internet-Nutzer und E-Mail-Empfänger aber stelle ich doch eine Entwicklung fest, die dieser gerade erwähnten Studie entspricht. Wobei ich mich allerdings auch da gelegentlich frage, für wie einfältig oder naiv man auch da gehalten wird.

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