Was ist doch der Bericht über die
Gründung des Fördervereins „Nicolai in foro“ im Lokalteil der
„Thüringer Allgemeine“ (09.04.) für eine sachliche und ebenso
nüchterne – wenn auch im Stil recht anspruchsvolle -
Angelegenheit. Angesichts der „aufschlussreichen“ Kommentare zum
nahezu gleichlautenden Gründungsbericht in der Internet-Zeitung.
Durch die so richtig deutlich wird der Unterschied im Niveau dieses
Gründungsberichtes in geistiger und rhetorischer Hinsicht gegenüber
dem der meisten Kommentare. Einer Klientel übrigens, die die Spalten
dieser Internet-Zeitung in gewohnter Weise beherrscht. Und damit den
natürlich irrigen Eindruck aufkommen lässt, als äußere sie sich
stellvertretend für die gesamte Bürgerschaft Nordhausens. Dass es
Karin Kisker für notwendig hält, sich zur Tonart gemeinter
Kommentare zu äußern, sollte sie erkennen lassen, dass sich diese
Klientel mit dem Niveau in dem dieser Gründungsbericht gehalten ist,
nicht angesprochen, sondern wohl eher provoziert fühlt. Der Hinweis,
dass zu Kiskers Beitrag nur Kommentare mit Klarnamen gewünscht sind,
lässt allerdings einmal mehr erkennen, dass diese Kommentarfunktion
redaktionell scheinbar nach ausschließlich subjektiven, wenn nicht
sogar willkürlichen Gesichtspunkten gehandhabt wird. Was gerade in
jüngster Zeit – zum Beispiel durch gelegentlich generelle Sperrung
von Kommentaren - offenkundig wurde. Immmerhin lässt die
Beschränkung auf Klarnamen erwarten, dass sich die Zahl der
Kommentatoren und deren Äußerungen nach allen Erfahrungen in
Grenzen halten wird.
Ein Beitrag, der Öffentlichkeit diese
Kulturbibliothek als „Haus des Buches, des Geistes, und ein Haus
der Demokratie und der Begegnung“ näher zu bringen, wie es OB
Klaus Zeh in seiner Neujahrsansprache zum Ausdruck brachte, ist
dieser Gründungsbericht sicher nicht. Und das wäre meines Erachtens
erst einmal nötig gewesen, um erst dann die Aufgaben vorzustellen,
die sich dieser Förderverein gestellt hat. Krankenhausseelsorgerin
Gabriele Lipski hat dies im Rahmen der Kommentarfunktion in der
Internetzeitung erkannt und recht anschaulich nachgeholt. Hier ihr
Beitrag:
11.04.2013, 17.34 Uhr
Gabriele L. IVersuch einer Klärung
„Eigentlich bin ich wirklich
verblüfft, mit wie viel Wut auf den neu gegründeten Verein reagiert
wird. Der Verein hat doch die Bibliothek nicht gebaut! Das Haus steht
da und sollte friedlich und sinnvoll genutzt werden. Ich hatte auch
nicht den Eindruck, dass irgendeiner die Bibliothek für
Gottesdienste benutzen wollte. Warum also die Sorge, dass es sich um
ein Haus der Kirche handeln könnte?
Der vorgeschlagenen Name "Nikolai Forum", der ja mit Sicherheit diskutierbar und auch abwählbar wäre, ist eine Erinnerung daran, dass genau an der Stelle, wo jetzt die Bibliothek steht, früher die Nikolaikirche stand. In Nordhausen wurden viele großartige Gebäude zerstört, warum nicht auf einen Vorgängerbau verweisen? Es handelt sich - so habe ich es zumindest verstanden - bei dem neu gegründeten Verein nicht um eine politische Demonstration oder um eine Kirchenaktion, sondern um persönliches Interesse und Engagement.
Ich (Gabriele Lipski, Krankenhausseelsorgerin und Mitglied des in Gründung stehenden Vereins)wäre froh, wenn ich von den Kritikern nicht auf meine Kirchenzugehörigkeit reduziert würde.“ (Ende des Lipski- Kommentars.)
Der vorgeschlagenen Name "Nikolai Forum", der ja mit Sicherheit diskutierbar und auch abwählbar wäre, ist eine Erinnerung daran, dass genau an der Stelle, wo jetzt die Bibliothek steht, früher die Nikolaikirche stand. In Nordhausen wurden viele großartige Gebäude zerstört, warum nicht auf einen Vorgängerbau verweisen? Es handelt sich - so habe ich es zumindest verstanden - bei dem neu gegründeten Verein nicht um eine politische Demonstration oder um eine Kirchenaktion, sondern um persönliches Interesse und Engagement.
Ich (Gabriele Lipski, Krankenhausseelsorgerin und Mitglied des in Gründung stehenden Vereins)wäre froh, wenn ich von den Kritikern nicht auf meine Kirchenzugehörigkeit reduziert würde.“ (Ende des Lipski- Kommentars.)
Auch dieser Beitrag ist im übrigen
aufschlussreich genug, um erkennen zu lassen, wie tendenziös das
Gros der sonstigen Kommentare ist. Nachdem dieser Beitrag aber
hoffentlich und zumindest in der wirklich interessierten
Öffentlichkeit „angekommen“ ist, nun der Hinweis in dem
Gründungsbericht (Auszug): „Viele Menschen betätigen sich
ehrenamtlich . . . um zu helfen, kulturelle Projekte zu realisieren.
"Die hinter dem Rathaus entstehende Kulturbibliothek ist für
Nordhausen eine Jahrhundertinvestition. Damit ist nun auch die letzte
kriegsbedingte Brache im Stadtzentrum einer zukunftsweisenden
Architektur gewichen. So gilt es schon jetzt, dem Gebäude Leben
einzuhauchen", lässt der Verein in der Internetzeitung
verkünden.
In diesem Sinne wollen die Mitglieder des Fördervereins dazu beitragen, dass die geistigen Traditionen des historischen Standortes in das moderne Konzept des kulturellen Stadtlebens einfließen können. Das Haus soll ein "Haus für die Menschen" werden, so betonte es die Vorsitzende des neu gegründeten Vereins, Hildegard Seidel.
Es ist immer der lebendige Geist der Menschen, welcher unterhält, bildet und verbindet. Das Gebäude hinter dem Rathaus soll deswegen zu einem kulturellen Bildungszentrum, zu einem Forum in der Stadtmitte, entwickelt werden. Darum auch der Name "Nicolai Forum" für das Gebäude, während der Verein in Anlehnung an die Historie des Ortes sich den Namen "Förderverein Nicolai in foro" gab.
Die Idee für ein Haus, in dem die Kultur eine Heimstatt finden kann, wurde schon 1996 geboren, ist über die Jahre gewachsen und sieht mittlerweile ihrer materiellen Vollendung entgegen. In Zeiten knapper Kassen sterben kleine Bibliotheken überall in der Republik. Will man sie dennoch erhalten, braucht es moderner Konzepte, wie man künftig mit der Literatur und den modernen Medien leben möchte. Nordhausen ist eine traditionsreiche Stadt.
Mit der Himmelgartenbibliothek besitzt sie eine bibliophile Kostbarkeit allerersten Ranges, was letztlich für das Land Thüringen den Ausschlag gab, die Finanzierung des Objektes zu ermöglichen. Der Neubau erlaubt nun endlich die Heimkehr der Himmelgartenbibliothek in ihre angestammte Heimat. Nicht nur die Schönheit der alten Bücher soll künftig im Mittelpunkt ihrer neuen Präsentation stehen, sondern vor allem ihr Inhalt soll in diesem Haus der Forschung zur Verfügung gestellt werden. Neben der Himmelgartenbibliothek wird auch Nordhausens Historische Bibliothek dort der Bevölkerung zugänglich gemacht.“ So jedenfalls liest man es in dem Gründungsbericht.
In diesem Sinne wollen die Mitglieder des Fördervereins dazu beitragen, dass die geistigen Traditionen des historischen Standortes in das moderne Konzept des kulturellen Stadtlebens einfließen können. Das Haus soll ein "Haus für die Menschen" werden, so betonte es die Vorsitzende des neu gegründeten Vereins, Hildegard Seidel.
Es ist immer der lebendige Geist der Menschen, welcher unterhält, bildet und verbindet. Das Gebäude hinter dem Rathaus soll deswegen zu einem kulturellen Bildungszentrum, zu einem Forum in der Stadtmitte, entwickelt werden. Darum auch der Name "Nicolai Forum" für das Gebäude, während der Verein in Anlehnung an die Historie des Ortes sich den Namen "Förderverein Nicolai in foro" gab.
Die Idee für ein Haus, in dem die Kultur eine Heimstatt finden kann, wurde schon 1996 geboren, ist über die Jahre gewachsen und sieht mittlerweile ihrer materiellen Vollendung entgegen. In Zeiten knapper Kassen sterben kleine Bibliotheken überall in der Republik. Will man sie dennoch erhalten, braucht es moderner Konzepte, wie man künftig mit der Literatur und den modernen Medien leben möchte. Nordhausen ist eine traditionsreiche Stadt.
Mit der Himmelgartenbibliothek besitzt sie eine bibliophile Kostbarkeit allerersten Ranges, was letztlich für das Land Thüringen den Ausschlag gab, die Finanzierung des Objektes zu ermöglichen. Der Neubau erlaubt nun endlich die Heimkehr der Himmelgartenbibliothek in ihre angestammte Heimat. Nicht nur die Schönheit der alten Bücher soll künftig im Mittelpunkt ihrer neuen Präsentation stehen, sondern vor allem ihr Inhalt soll in diesem Haus der Forschung zur Verfügung gestellt werden. Neben der Himmelgartenbibliothek wird auch Nordhausens Historische Bibliothek dort der Bevölkerung zugänglich gemacht.“ So jedenfalls liest man es in dem Gründungsbericht.
Daraus ist zu schließen, dass sich der
Förderverein mit seinen Mitgliedern zunächst ehrenamtlich der
Betreuung und Verwaltung der Himmelgartenbibliothek unterstützend
zuwenden wird, für die in der Kulturbibliothek schon ein fester
Platz vorgesehen ist. Und auch Nordhausens Historische Bibliothek
wird entsprechend betreut werden. Dafür spricht, dass sich der
Verein zum Ziel gesetzt hat, das Projekt mit dem Arbeitstitel
„Kulturbibliothek mit Ratssälen“- als Nicolai Forum finanziell,
materiell und ideell zu unterstützen. Dass darüber hinaus
Initiativen, Aktionen und Projekte unterstützt werden sollen, die
das gesamte Haus oder einzelne Bereiche – auch Stadtbibliothek
„Rudolf Hagelstange“, das Cafè sowie das kulturelle
Veranstaltungsangebot in allen möglichen Räumen – betreffen,
lässt Vorstellungen zu, welchen Umfang dieser Förderverein
zahlenmäßig erreichen will. „Wir wollen Kulturangebote machen und
das Literaturinteresse vertiefen, indem wir das Lesen fördern“,
heißt es in dem Gründungsbericht. Das ist ebenso umfangreich, wie
es anspruchsvoll ist. Die Initiatoren haben sich hohe Ziele gesetzt.
Bleibt abzuwarten, wie sich der Verein mit diesem umfangreichen
Anliegen – und gegen die Stimmen der kommentierenden Wutbürger –
entwickeln wird.
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