Mittwoch, 24. April 2013

Jugendparlament für Nordhausen?


Als ich neulich am SPD-Kreisparteitag in Nordhausen teilnahm, beeindruckte mich die Mitwirkung einiger Jungsozialisten mit ihrer Sprecherin Anika Gruner (siehe mein Eintrag am 20.04.). Konkret fand dies u.a. Ausdruck in einem Antrag der Jusos an den Kreisparteitag zur Errichtung eines Jugendparlamentes in der Stadt Nordhausen. Ich kenne derartige Bemühungen aus einigen anderen Städten, in denen der jeweilige Stadtrat einen derartigen Antrag zunächst einmal auf die lange Bank schob. Die engagierte Vorgehensweise und die Systematik, mit dem die Jusos im Kreisparteitag ihren Antrag begründeten, lässt allerdings vermuten, dass man bemüht sein wird, das Projekt zügig voran zu bringen.

Zunächst, so das Ansinnen, soll die SPD-Stadtratsfraktion im Nordhäuser Stadtrat beauftragt werden, die Einrichtung eines solchen Jugendparlamentes im Stadtrat aktiv voranzutreiben. Dazu soll mit Vertretern der Schulen (den gewählten Schülersprechern) sowie aus Jugendeinrichtungen und -organisationen, also den Beiratsvertretern bzw, gewählten Sprechern, das Interesse am Jugendparlament bei den Betroffenen erkundet, und die Möglichkeiten eines solchen Gremiums für die Wahrnehmung der Jugendinteressen in der Stadt aufgezeigt werden. Nach erfolgreicher Sondierung soll die Fraktion einen entsprechenden Antrag im Stadtrat einbringen. Dieser soll Jugendliche aus den unterschiedlichsten Bereichen einbeziehen.

Einer der Jungsozis begründete diesen Antrag dann noch ausführlich, wobei er darauf hinwies, dass der demografische Wandel inzwischen in jeder Hinsicht zu spüren sei. Und es gerade deshalb an der Zeit ist, Jugendliche in den kommunalen Entscheidungsprozess mit einzubeziehen. Was einen wichtigen Partizipationsprozess darstellt. Ein eigenes Jugendparlament in der Stadt Nordhausen würde darüber hinaus die Möglichkeit bieten, Jugendliche über einen längeren Zeitraum in die Entscheidungsprozesse der Stadt mit einzubeziehen. Durch eine frühe Einbindung kann der dauerhaften Politikverdrossenheit, die sich ja vielfach schon bei Jugendlichen breit macht, entgegen gewirkt und das politische, gesellschaftliche Engagement gestärkt werden. Das Jugendparlament könnte so als „Brücke“ zwischen den Jugendlichen und dem Stadtrat wirken.

Zunächst sollte dieses Jugendparlament als Modell verstanden werden, das beratende Funktion ausübt. Gerade Themen, die speziell Kinder und Jugendliche ansprechen, sollten diskutiert werden.

In diesem Zusammenhang würden die Jusos des Kreisverbandes Nordhausen anbieten, sich bei der Ausarbeitung zu beteiligen und diesen Entstehungsprozess zu begleiten. Desweiteren sollten der Kreisjugendring, Schülersprecher, Vereine und Verbände angesprochen werden, die ihrerseits Interessierte direkt anzusprechen um gemeinsam über ein Vorgehen zu sprechen, inwieweit eine Wahl der Jugendlichen möglich ist. Ziel muss auch sein, dass die Verwaltung als Verbindung fungiert, um Einladungen usw. zu koordinieren.

Soweit dieser Antrag mit seiner Begründung. Der Kreistag stimmte ihm mit einigen Abänderungen zu und lässt erwarten, dass dem Ansinnen der Jusos entsprochen wird. Ich werde die Entwicklung aufmerksam verfolgen.

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