Dienstag, 23. April 2013

FC Bayern München: Irgendwer könnte in Nöte kommen


Bis gestern gab es keinen Zweifel: in der öffentlichen Diskussion war es der Präsident des FC Bayern München und Wurstfabrikant Uli Hoeneß, über dem sich nach Bekanntwerden seiner Selbstanzeige ein Mediengewitter entlud, gegen das Taifune und verheerende Blitzgewitter, über die gestern im Fernsehen (in welchem Kanal war das nur gleich?) berichtet wurde, ja unbedeutende Naturereignisse waren. Nun aber überlegt man – zum Beispiel im NDR-Morgenmagazin – ob sich die Auswirkungen nicht auch bei der Mannschaft der Bayern bei ihrem heutigen Fußballspiel gegen den FC Barcelona bemerkbar machen könnten? Man wird sehen.

Jedenfalls ist aber nicht nur Fußballdeutschland in Aufregung, sondern die gesamte Republik, wenn sich sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel zu der Steuerangelegenheit des Uli Hoeneß äußerte und (natürlich) enttäuscht ist. Und Ministerpräsidenten (z.B in NRW) die Sache zum Anlass nehmen, ein Heer von Steuerfahndern zu rekrutieren, die Jagd auf Steuersünder machen sollen. Dabei finde ich die ausgebrochene Hysterie geradezu grotesk, sind es doch neben dem „Bayern“-Präsidenten inzwischen viele tausende Geldleute, die sich nach dem Kauf von Steuer-CD's durch Länderregierungen selbst anzeigten. Die übrigens alle anonym blieben, soweit ihre Selbstanzeigen als strafbefreiend anerkannt wurden. Warum also wurde die des Uli Hoeneß publik gemacht?

Ich muss und will mich nicht weiter mit der Angelegenheit befassen, ich kenne Uli Hoeneß ja nur aus der Zeit als aktiver Fußballspieler, als Vereinspräsident des FC Bayern ist er mir ziemlich gleichgültig wie auch der FC Bayern München. Ansonsten halte ich es mit der Aussage eines Mannes, der es wissen muss: Steuerpsycholge Erich Kirchler, Vizedekan der Fakultät Psychologie an der Uni Wien. In einem Interview mit der „Welt“ heißt es, Ungerechtigkeit und komplexe Steuergesetze können zum Steuerbetrug verleiten. Und zu Uli Hoeneß: „Ich wage nicht, die Person Uli Hoeneß aus der Ferne zu analysieren.“ Man könnte diese Antwort als Rat allen denen geben, die ohne zu zögern über jemanden herfallen, den sie gar nicht kennen. Das gilt auch für die Medien. Insofern verstehe ich sogar, dass Uli Hoeneß versucht, sich gegen die unfairsten Kritiker gerichtlich zu wehren. Und den FC Bayern München wünsche ich immerhin, dass er unbeeindruckt von allen Trubel um ihren Präsidenten in das Match gegen den FC Barcelona geht.

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