Dienstag, 30. April 2013

Hellmuth Karasek im Theater Nordhausen


Publizist und Autor liest am 14. Mai aus „Auf Reisen – Wie ich mir Deutschland erlesen habe“

Eine hochkarätige Lesung bringen das Nordhäuser Buchhaus Rose und das Theater Nordhausen in den Südharz. Am 14. Mai um 19.30 Uhr gastiert Journalist, Autor und Kritiker Hellmuth Karasek, bekannt nicht zuletzt aus dem legendären „Literarischen Quartett“, im Theater Nordhausen. Er wird aus seinem aktuellen Buch „Auf Reisen – Wie ich mir Deutschland erlesen habe“ vortragen.

Als einigermaßen bekannter Autor muss man mit allem rechnen, berichtet Hellmuth Karasek: dass einen der Schaffner für den Nobelpreisträger Günther Grass hält zum Beispiel, und, wenn man den Irrtum aufklärt, einen mit „Herr Kasarek“ anredet; oder dass die Dame an der Hotelrezeption einen unverdrossen „Karazdzic“ nennt wie den Kriegsverbrecher. Da ist man nach zwölf Lesungen in einem Monat schon glücklich, wenn man kein Handy verloren, keine Kreditkarte verschusselt, keinen Mantel hat hängen lassen und auf die Frage „Was ist Ihr größter
Fehler?“ nur noch antwortet: „Mit neuen Schuhen zu verreisen.“ Trotzdem wird er es wieder tun, als unverbesserlicher und leidenschaftlicher Wiederholungstäter.

Hellmuth Karasek nimmt sein Publikum mit auf seine Reisen quer durch die Republik. Er berichtet in „Auf Reisen – Wie ich mir Deutschland erlesen habe“ von phantastischen und skurrilen Erlebnissen, Erfahrungen und Begegnungen. Humorvoll und (selbst-)ironisch ist er allezeit auf dem Weg zu seinen Lesern. Stets hat er das Schöne, Kuriose und Imposante im Blick, das einem Reisenden auf seinem Ausflug begegnet. Karaseks Reiseberichte sind geistreich und humorvoll, sie geben das alltägliche Leben unserer Zeit auf unterhaltsame Art wieder.

Karten für die Lesung mit Hellmuth Karasek am 14. Mai um 19.30 Uhr im Theater Nordhausen gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52) und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Portrait Hellmuth Karasek: Marco Grundt

In eigener Sache


Zu den Einträgen in diesem Blog, die mitunter im Gesamtbild, Schriftbild oder auch Bildergrößen und anderen Merkwürdigkeiten erscheinen kann ich eigentlich nur beteuern, dass ich meine Einträge einheitlich und sorgfältig schreibe und gestalte. Wenn die in der Wiedergabe uneinheitlich, mit unterschiedlichem Schriftbild und Bildgrößen erscheinen, hat das Ursachen, die ich nicht kenne. Und mit meinen (mangelnden) Kenntnissen auf diesem Gebiet auch nicht beeinflussen oder ändern kann. Ich bitte also um Nachsicht. Im übrigen erscheint meine Programmmaske bei Google seit einiger Zeit in chinesischer Sprache. Und obwohl damit ein Übersetzungsangebot in deutsche Sprache einhergeht, funktioniert das einfach nicht.

Demokraten gab es, bevor es Demokratie gab


Die Aussage von Frank Walter Steinmeier, Fraktionschef der SPD im Deutschen Bundestag, lautete eigentlich „Sozialdemokraten waren Demokraten, bevor Deutschland eine Demokratie wurde." Damit erinnerte er im September 2012 anlässlich der Eröffnung der großen Ausstellung „150 Jahre deutsche Sozialdemokratie: Für Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität“ in Berlin an die Gründung dieser Partei durch Ferdinand Lasalle.

Gestern wurde im Bürgersaal des Nordhäuser Rathauses von der SPD-Kreisvorsitzenden Dagmar Becker und der Bundestagskandidatin der SPD, Carmen Listemann, eine gleichartig konzipierte, kleinere Wanderausstellung eröffnet, zu der die Einladung präzisierte: Am 23. Mai 1863 gründete Ferdinand Lasalle im Leipziger Pantheon den „Allgemeinen deutschen Arbeiterverein“, der damit die Geburtsstunde der Sozialdemokratische Partei Deutschlands markiert.
Wenn ich die zahlenmäßige Beteiligung an der Eröffnung dieser Ausstellung daran messe, dass im September 2012 Wolfgang Thierse im Paul-Löbe-Haus in seinem Grußwort zu jener Ausstellung an die Geschichte der ostdeutschen Sozialdemokratie zwischen Zwangsvereinigung mit der SED und Gründung der ostdeutschen SPD im Herbst 1989 erinnerte, hatte ich mehr Teilnehmer erwartet. Damals hatte er erklärt, dass gerade dieses Kapitel gezeigt habe, „dass man niemals Gerechtigkeit und Freiheit gegeneinandersetzen, niemals das eine für das andere opfern darf". Und das hätte durchaus motivierend wirken können.
Mir jedenfalls wurde angesichts der in dieser Ausstellung veranschaulichten Geschichte der deutschen Sozialdemokratie bewusst, dass ich von deren Entwicklung vor der Nazizeit so gut wie nichts wusste. Und mir deren Schicksal in der DDR nur lückenhaft bekannt war. Ich erinnerte mich aber auch daran, dass es mir anfangs meiner Zeit nach der Wende in Nordhausen nicht leicht fiel, mich der SPD zu nähern. Der allmählichen menschlichen Annäherung kann ich angesichts dieser Ausstellung das sachliche Verständnis folgen lassen. Wozu die Teilnahme an der Eröffnung dieser Ausstellung allein allerdings nicht reicht, um diesen Geschichtsteil der SPD kennen zu lernen. Ich werde sie also heute erneut besuchen.
Gestern jedenfalls eröffnete Dagmar Becker in ihrer bekannt kollegialen, verbindlichen Art die Ausstellung und betonte dabei, dass es vor allem der einstige SPD-Bundeskanzler Willy Brand war, der es ihr leicht fallen ließ, 1990 Mitglied der SPD zu werden. Inzwischen dominiert sie den Kreisverband der Partei souverän.
Ganz anders das Grußwort der Bundestagskandidatin für den Wahlkreis 189, Carmen Listemann, die – entsprechend ihrer politischen Ambition - recht sachlich betonte Ausführungen machte. Wobei sie mit einem Gedicht von Heinrich Hesse an einen Mann erinnerte, dessen Schicksal es wohl war, als Dichter von seinem Namensvetter Hermann Hesse nahezu in die völlige Bedeutungslosigkeit gedrängt worden zu sein.
Bedauert wurde übrigens, dass der erwartete Landesgeschäftsführer der SPD, René Lindenberg, nicht rechtzeitig zur Eröffnung der Ausstellung eintraf. Obwohl er doch in Erfurt „rechtzeitig“ losfuhr. Wodurch einmal mehr an die Notwendigkeit des Ausbaues der B4 von Erfurt nach Nordhausen erinnert wurde, die ja beim Kreisparteitag der SPD vor zwei Wochen der Ortsvorsitzende Andreas Wieninger erneut als vordringlich gefordert hatte.
Der weitere Verlauf der gestrigen Eröffnungsveranstaltung mündete in persönliche Gespräche, bei denen ich die Genossen unter sich bleiben ließ.  

Montag, 29. April 2013

Ein Wochenende der Eindrücke und Einsichten


Ereignisse, die ich als ambitionierter, kulturell interessierter Mensch eigentlich mit Freude und nachhaltiger Genugtuung erlebte, waren diesmal gleichzeitig mit einer fortschreitenden Einsicht verbunden, der man mit zunehmenden Alter mit der gebotenen Konsequenz Rechnung tragen sollte, wenn und so lange man vor sich selbst Respekt haben will.

Am Donnerstag nämlich besuchte ich den Kammertanzabend im Theater unterm Dach, der unter dem Motto „Gegensätze getanzter Art“ den Besuchern eine Show voller Bewegung, Anmut und thematischen Ausdruck bot, der selbst in seinen frivolen Teilen ausgesprochen ästhetisch wirkte. Dabei beeinruckten alle TänzerInnen mit ihren Choreographien ebenso wie diejenigen, die sie jeweils tänzerisch umsetzten. Empfand man die Hinweise in den Erläuterungen zu den einzelnen Bildern noch als hilfreich, bedurfte es solcher zum Beispiel in „Hungrige Schweine – Träumen vom Essen“ tatsächlich nicht, der Verlauf sprach für sich. Ich müsste eigentlich jeden Auftritt erwähnen, war doch jeder für sich sehens- und erlebenswert. Wobei sie sich im künstlerischen Niveau wenig unterschieden, umso mehr allerdings in der jeweiligen thematischen Darstellung, etwa zwischen dem Flamenco „Entre dos aguas“ (Choregraphie : Irene López Ros), der durch sein Temperament und tänzerischen Ausdruck bestach, gegenüber „TISM“(David Roßteutscher), in dem die Vernunft gegenüber femininer Verlockung auf der Strecke blieb. Einstimmen auf diesen erlebnisreichen Abend konnte ich mich tags zuvor im Kunsthaus Meyenburg am Rande von „Kunst + Kaffee“ angesichts der dort ausgestellten Bilder von Tilmann Graner.

Verband sich für mich angesichts dieses in weiten Teilen erotisch wirkenden Tanzabends bestenfalls noch eine gefühlte Erinnerung an frühere Zeiten, bescherte mir das Konzert der Nordhäuser Kantorei am Samstag völlig andere Eindrücke und Einsichten. Es war meines Erachtens eine musikalische Offenbarung von Kammerorchester (unter der höchst bemerkenswerten Mitwirkung als Gast an der Orgel von Prof. Wolfgang Kupke) von Kantoreichor und Solisten, unter der bewährten Leitung von Kantor Michael Kremzow. Und wäre ganz gewiss ein ungetrübtes (Hör-) Erlebnis geworden, hätte ich die Augen geschlossen und Gesang und Musik auf mich wirken lassen. Ich wollte aber doch als engagierter Berichterstatter auch optische Eindrücke sammeln, um sie zusammen mit dem gebotenen Programm (dem „Osteroratorium“ von Johann Sebastian Bach, der „Krönungsmesse“ von Wolfgang Amadeus Mozart, und Bachs „o ewiges Feuer“)in meiner Art formulieren und offerieren zu können. Und da sass nun zu Beginn und der zweiten Hälfte der Aufführung direkt vor mir ein Besucher, der unentwegt fotografierte. 
Nichts gegen einen fotografierenden Besucher, der seine Aufnahmen macht, ohne andere Teilnehmer zu beeinträchtigen. Wenn er aber für jede seiner -zig Aufnahmen eine andere Körperstellung einnimmt, wirkt das zumindest für einen hinter ihm Sitzende allmählich und zunehmend störend. Und wenn neben ihm die Frau des Kantors sitzt, in dessen Gesellschaft der fotografierende Besucher kam, frage ich mich schon, warum das gerade vor mir in besagter Weise geschieht.. Ich kann also nur wünschen, dass gemeinter Besucher seine Bilder ebenso zur Illustration eines entsprechenden Berichtes fügt, wie ich das getan hätte. Bei den Bildaufnahmen allerdings sehr viel unauffälliger. Der nach Abschluss des Konzertes einsetzende Andrang von fotografierenden Besuchern aber ließ mir ob meiner Gehbehinderung keinerlei entsprechende Möglichkeiten. Und spätestens hier stellte sich für mich die Einsicht ein, mich auf meine geringer werdenden Möglichkeiten als Journalist zu besinnen. Und zu beschränken. 
Und diese Besinnung mündet in den zukünftigen Verzicht auf Berichte solcher Veranstaltungen. Man hat mir in folgenden Gesprächen empfohlen, mich doch auf das eigentliche Geschehen, also die Konzerte,verläufe, zu beschränken, worauf ich nur entgegnen kann, dass ich ja kein gelernter Rezensent bin, sondern eben veranstaltungsbezogene Eindrücke wiedergebe. Und diese dann nicht mehr aussagefähig, und damit lückenhaft ausfallen würden. Ich denke also, eine Beschränkung auf verbleibende Möglichkeiten ist hier angebracht. Und ich vermag mich ohne Bitternis zu beschränken.

Dieser Entschluss wurde umso deutlicher während des gestern besuchten Schauspiels „Jugend ohne Gott“, der Nordhäuser Premiere der Inszenierung des Theaters Rudolstadt. Hier allerdings wurde mir lediglich meine eigene Sorglosigkeit bewusst, als nämlich meine Hörhilfen streikten (mangels Energie, die ich vor Ort nicht ersetzen konnte) und ich dem Verlauf nur recht eingeschränkt folgen konnte. Ich werde also eine der folgenden Aufführungen - besser gerüstet – besuchen, umso mehr, als das Thema ja unter den verschiedensten Aspekten aktuell gesellschaftlich, und damit in den Medien, behandelt wird. Ich werde in meinem Blog noch näher darauf eingehen wollen. Womit mir also dieses Wochenende brachte, was ich eingangs schon feststellte: viele Eindrücke, aber auch Einsichten, die damit verbunden waren.

Freitag, 26. April 2013

Himmelgartenbibliothek sucht weiter ein Zuhause


Neulich titelte ich meinen Eintrag zu dieser Problematik mit „Arme Himmelgartenbibliothek“. Wahrscheinlich könnte ich dies demnächst auch auf Dr. Hans Losche beziehen, der seit Jahren um die Rückkehr dieser Bibliothek von Wittenberg nach Nordhausen bemüht ist. Und sich auch schon mal um deren Bestand, seine Erfassung, Digitalisierung und seinen substantiellen Zustand die größte Mühe gab. Und nun das Fragezeichen um deren Rückkehr zunehmend größer werden sieht.

Ich versage mir, noch einmal die betreffenden Passage aus den jüngsten Berichten zum Für und Wider der Unterbringung dieses „historischen Juwels“ in der vor der Fertigstellung stehenden Kulturbibliothek zu zitieren, sie muten an wie ein Ballon, dem langsam, aber unaufhörlich die Luft entweicht. Wieviel er derzeit überhaupt noch besitzt, sollte sich in den nächsten Tagen herausstellen. Wenn nämlich die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung – wie schon vor zwei Wochen – das zwischen Kirchengemeinde und Stadt bis zu einer Klärung vereinbarte Stillschweigen erneut durchbrechen sollten, um speziell ausersehene Presseleute zu informieren (wie nachträglich zu erfahren war). Die Reaktionen auf deren Berichte dazu las man u.a.in den Kommentaren der Internet-Zeitung.

Nun gab es erneut ein Zusammentreffen von Kirchengemeinde und der Stadt zum Problemkomplex Verwahrvertrag zur Himmelgartenbibliothek und dessen Umsetzung. Zu dessen Ergebnis zunächst auch nichts zu erfahren war, weil Stillschweigen vereinbart wurde. Zu dem aber die Stadt möglicherweise erneut die bevorzugten Presseleute flugs einladen und informieren könnte. Erfreulich scheint der zwischenzeitlich eingetretene Verlauf jedenfalls kaum zu sein, sonst wäre nicht erneut Stillschweigen vereinbart worden. Und so bleibt die Frage weiter offen, wo die Himmelgartenbibliothek wirklich ihr Zuhause finden wird. Ein Ruhmesblatt ist die ganze Angelegenheit für die Stadtregierung – zumindest für die vorhergegangene – jedenfalls nicht.

Donnerstag, 25. April 2013

Der Kunst ein Stück näher


Der gestrige „Kunst und Kaffee“- Nachmittag des Kunsthauses Meyenburg drängte mir spätestens in dessen Verlauf schon die Überlegung auf, ob es in der weiteren Entwicklung des Fördervereins Kunsthaus Meyenburg zu einer Abgrenzung im Anspruch des Themenangebot es gegenüber dem Kunsthaus selbst kommen könnte, oder man sich weiter ergänzen und inspirieren wird, wie es bisher der Fall ist.

Das mag vielleicht etwas kompliziert klingen, hat seine Ursache aber in dem Anspruch des Kunsthauses selbst, und andererseits in einer Aussage des Vorsitzenden des Fördervereins, Dr. Wolfgang Pientka, die er unlängst im Verlaufe einer Veranstaltung machte. Wonach „wir Sie nicht mit hoher Kunst langweilen werden: wir sind Normalbürger, weder Kunstwissenschaftler noch Kunsthistoriker, sondern einfach nur Kunstliebhaber.“

Gestern jedenfalls musste die Leiterin des Kunsthauses, Susanne Hinsching, Flexibilität zeigen, um ihren Zuhörern gerecht zu werden: während sich diese nämlich im Keller des Kunsthauses zu „Kunst und Kaffee“ versammelten, gab sie in den Ausstellungsräumen weiter oben dem MDR noch ein Interview zu der „Zwiesprache“-Ausstellung Ernst Barlach und Alexander Dettmar, Um gleich danach vor den Kunstliebhabern weiter unten eines der bekanntesten Bilder Francesco Melzis (1491 – 1570), Lieblinsschüler desLeonardo da Vinci, einer eingehenden Betrachtung zu unterziehen. Dass sich unter den Zuhörern auch der Fördervereins-Vorsitzende Dr. Pientka mit seiner Frau Hannelore befanden, sprach für die Erwartung entsprechender Betrachtungsweise durch die Kunsthistorikerin Susanne Hinsching.

Der sie auch vollauf gerecht wurde. Anliegen des Vortrags war es ganz offensichtlich, mit dieser Bildbetrachtung Anregungen zu geben, es bei Teilnahmen an Vernissagen oder Besuchen von Bildgalerien nicht bei einer generellen Augenscheinnahme bewenden zu lassen. Sondern zumindest einzelnen Bildern, die dazu einladen, eine detailliertere Betrachtung zu widmen. Und als „Veranschauungsobjekt“ einer so eingehenden Betrachtung bot sich dieses Bild „Vertumnus und Pomona“ von Melzi (aus dem Preußischen Kulturbesitz der Staatlichen Museen zu Berlin) bestens an. Hinsching selektierte das Bild in allen ihren Teilen, beschrieb deren bildliche Umgebung (Gebirge, Flußlauf, Baum und Fauna) und unterzog die beiden Figuren im Bild der besonderen Analyse. Sowohl in ihrer Vermenschlichung (Vertumnus als Vegetationsgott), als auch in ihrer Gewandung und deren farblicher Sinngebung. Damit beantwortete sie gleichzeitig die in der Ankündigung dieser Veranstaltung selbst gestellten Fragen wie: „Was stellt das Werk dar? Was bedeuten die einzelnen Figuren und Pflanzen? Warum wählte der Künstler diese Farben?“. Und erklärte auch den Grund der öffentliche Aufmerksamkeit, die der zu den wohl bedeutendsten italienische Malern des 16. Jahrhunderts gehörende Francesca Melzi jüngst hervorrief: nämlich durch die „Entdeckung“ seiner „Mona Lisa“ im Prado in Madrid 2012, die der „Mona Lisa“ von Leonardo da Vinci zum Verwechseln ähnlich sieht.

Die Betrachtung war anschaulich, in ihrem Anliegen sicher anregend und auf Kunstliebhaber zugeschnitten. Es gab danach auch wenig zusätzlichen Informationsbedarf, was zumindest teilweise auch an der willkommenen Verlagerungsgelegenheit ins Kaffee gelegen haben könnte. Zumal sich das diesmal von Dr. Barbara Scholz beigesteuerte Kuchenangebot als hervorragend erwies. Dort allerdings gab es noch recht lebhafte Gespräche, die erkennen ließen, dass die Betrachtung großes Interesse gefunden hatte. Sei abschließend bemerkt, dass das eingangs erwähnte Interview heute im MDR ab 19 Uhr zu sehen (und hören) sein wird.

Mittwoch, 24. April 2013

Jugendparlament für Nordhausen?


Als ich neulich am SPD-Kreisparteitag in Nordhausen teilnahm, beeindruckte mich die Mitwirkung einiger Jungsozialisten mit ihrer Sprecherin Anika Gruner (siehe mein Eintrag am 20.04.). Konkret fand dies u.a. Ausdruck in einem Antrag der Jusos an den Kreisparteitag zur Errichtung eines Jugendparlamentes in der Stadt Nordhausen. Ich kenne derartige Bemühungen aus einigen anderen Städten, in denen der jeweilige Stadtrat einen derartigen Antrag zunächst einmal auf die lange Bank schob. Die engagierte Vorgehensweise und die Systematik, mit dem die Jusos im Kreisparteitag ihren Antrag begründeten, lässt allerdings vermuten, dass man bemüht sein wird, das Projekt zügig voran zu bringen.

Zunächst, so das Ansinnen, soll die SPD-Stadtratsfraktion im Nordhäuser Stadtrat beauftragt werden, die Einrichtung eines solchen Jugendparlamentes im Stadtrat aktiv voranzutreiben. Dazu soll mit Vertretern der Schulen (den gewählten Schülersprechern) sowie aus Jugendeinrichtungen und -organisationen, also den Beiratsvertretern bzw, gewählten Sprechern, das Interesse am Jugendparlament bei den Betroffenen erkundet, und die Möglichkeiten eines solchen Gremiums für die Wahrnehmung der Jugendinteressen in der Stadt aufgezeigt werden. Nach erfolgreicher Sondierung soll die Fraktion einen entsprechenden Antrag im Stadtrat einbringen. Dieser soll Jugendliche aus den unterschiedlichsten Bereichen einbeziehen.

Einer der Jungsozis begründete diesen Antrag dann noch ausführlich, wobei er darauf hinwies, dass der demografische Wandel inzwischen in jeder Hinsicht zu spüren sei. Und es gerade deshalb an der Zeit ist, Jugendliche in den kommunalen Entscheidungsprozess mit einzubeziehen. Was einen wichtigen Partizipationsprozess darstellt. Ein eigenes Jugendparlament in der Stadt Nordhausen würde darüber hinaus die Möglichkeit bieten, Jugendliche über einen längeren Zeitraum in die Entscheidungsprozesse der Stadt mit einzubeziehen. Durch eine frühe Einbindung kann der dauerhaften Politikverdrossenheit, die sich ja vielfach schon bei Jugendlichen breit macht, entgegen gewirkt und das politische, gesellschaftliche Engagement gestärkt werden. Das Jugendparlament könnte so als „Brücke“ zwischen den Jugendlichen und dem Stadtrat wirken.

Zunächst sollte dieses Jugendparlament als Modell verstanden werden, das beratende Funktion ausübt. Gerade Themen, die speziell Kinder und Jugendliche ansprechen, sollten diskutiert werden.

In diesem Zusammenhang würden die Jusos des Kreisverbandes Nordhausen anbieten, sich bei der Ausarbeitung zu beteiligen und diesen Entstehungsprozess zu begleiten. Desweiteren sollten der Kreisjugendring, Schülersprecher, Vereine und Verbände angesprochen werden, die ihrerseits Interessierte direkt anzusprechen um gemeinsam über ein Vorgehen zu sprechen, inwieweit eine Wahl der Jugendlichen möglich ist. Ziel muss auch sein, dass die Verwaltung als Verbindung fungiert, um Einladungen usw. zu koordinieren.

Soweit dieser Antrag mit seiner Begründung. Der Kreistag stimmte ihm mit einigen Abänderungen zu und lässt erwarten, dass dem Ansinnen der Jusos entsprochen wird. Ich werde die Entwicklung aufmerksam verfolgen.

Dienstag, 23. April 2013

Kunsthaus-Förderverein: Unterstützung von vielen Seiten


Kunsthaus Meyenburg Förderverein erfährt Unterstützung aus der Nähe Luxemburgs

Seit dem 9. März treffen im Kunsthaus Meyenburg die ruhigen und auf wenige Formen und Farben reduzierten Stadtansichten und Landschaften Alexander Dettmars auf die in sich ruhenden Skulpturen von Ernst Barlach und bilden auf faszinierende Weise eine Einheit, heißt es in einer Mitteilung aus dem Kunsthaus. Und deren Leiterin Susanne Hinsching ergänzt, dass die Ausstellung, die noch bis zum 12. Mai zu sehen ist, in den ersten vier Wochen bereits von über 1000 Besuchern aus ganz Deutschland besucht wurde.

Welch überregionale Anziehungskraft diese Ausstellung hat, durfte nun auch der Vorsitzende des Kunsthaus Meyenburg Fördervereins, Dr. Wolfgang Pientka erfahren, als er von einer Weinlieferung vom Weingut & Brennerei Peter Greif aus Fellerich – gelegen im Dreiländereck Luxemburg-Frankreich–Deutschland - überrascht wurde. Die Winzerfamilie Greif produziert nicht nur hervorragende Weine und bekam u.a. 2010 den Staatsehrenpreis der Landwirtschaftskammer des Landes Rheinland-Pfalz, sondern ist auch kunstbegeistert.

Bei einem Besuch der Ausstellung nahm man nicht nur die Bemühungen dieses Vereins zur Kenntnis, sondern entschloss sich spontan, ihre Veranstaltungen zu unterstützen. Der Erlös aus dem angebotenen Wein kann nun, so Dr. Pientka, dem guten Zweck – der Förderung unseres Kunsthauses – zugeführt werden. Da es sich um einige Flaschen des „Weißen Elblings“ und des „Roten Eblings“ handelt – eine Rebsorte, die bereits vor 2000 Jahren von den Römern in die Region Mosel eingeführt wurde – ist dies nach Meinung des Vereinsvorsitzenden ein Grund mehr, die Vortragsreihen zu besuchen und dabei diesen Wein zu genießen. Ein gutes Beispiel, wie sich die Kunst der Winzer und die im Kunsthaus präsentierte zum Wohl des Kunsthauses Meyenburg verbindet, stellt Dr. Pientka schmunzelnd fest und weist zugleich auf die morgige Veranstaltung „Kunst und Kaffee“ hin, bei der die Besucher interessante Themen aus der Kunstgeschichte und um die Kunst präsentiert bekommen. Es soll in dieser Veranstaltung um eine klassische Bildbetrachtung gehen“, sagt Kunsthistorikerin Susanne Hinsching. „Ein bekanntes Werk der Renaissance steht dabei im Fokus: Ein Gemälde von Francesco Melzi, einem Schüler von Leonardo da Vinci, soll eingehend betrachtet und analysiert werden. Dabei werden Fragen gestellt wie: Was stellt das Werk dar? Was bedeuten die einzelnen Figuren und Pflanzen? Warum wählte der Künstler diese Farben?“, so Hinsching weiter. Öffentliche Aufmerksamkeit erhielt der bedeutende italienische Maler des 16. Jahrhunderts durch die „Entdeckung“ seiner „Mona Lisa“ im Prado in Madrid 2012, die der „Mona Lisa“ von Leonardo da Vinci zum Verwechseln ähnlich sieht. Die Veranstaltung beginnt um 15 Uhr, der Eintritt: beträgt 5 Euro und schließt ein Stück Kuchen und Kaffee ein.

FC Bayern München: Irgendwer könnte in Nöte kommen


Bis gestern gab es keinen Zweifel: in der öffentlichen Diskussion war es der Präsident des FC Bayern München und Wurstfabrikant Uli Hoeneß, über dem sich nach Bekanntwerden seiner Selbstanzeige ein Mediengewitter entlud, gegen das Taifune und verheerende Blitzgewitter, über die gestern im Fernsehen (in welchem Kanal war das nur gleich?) berichtet wurde, ja unbedeutende Naturereignisse waren. Nun aber überlegt man – zum Beispiel im NDR-Morgenmagazin – ob sich die Auswirkungen nicht auch bei der Mannschaft der Bayern bei ihrem heutigen Fußballspiel gegen den FC Barcelona bemerkbar machen könnten? Man wird sehen.

Jedenfalls ist aber nicht nur Fußballdeutschland in Aufregung, sondern die gesamte Republik, wenn sich sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel zu der Steuerangelegenheit des Uli Hoeneß äußerte und (natürlich) enttäuscht ist. Und Ministerpräsidenten (z.B in NRW) die Sache zum Anlass nehmen, ein Heer von Steuerfahndern zu rekrutieren, die Jagd auf Steuersünder machen sollen. Dabei finde ich die ausgebrochene Hysterie geradezu grotesk, sind es doch neben dem „Bayern“-Präsidenten inzwischen viele tausende Geldleute, die sich nach dem Kauf von Steuer-CD's durch Länderregierungen selbst anzeigten. Die übrigens alle anonym blieben, soweit ihre Selbstanzeigen als strafbefreiend anerkannt wurden. Warum also wurde die des Uli Hoeneß publik gemacht?

Ich muss und will mich nicht weiter mit der Angelegenheit befassen, ich kenne Uli Hoeneß ja nur aus der Zeit als aktiver Fußballspieler, als Vereinspräsident des FC Bayern ist er mir ziemlich gleichgültig wie auch der FC Bayern München. Ansonsten halte ich es mit der Aussage eines Mannes, der es wissen muss: Steuerpsycholge Erich Kirchler, Vizedekan der Fakultät Psychologie an der Uni Wien. In einem Interview mit der „Welt“ heißt es, Ungerechtigkeit und komplexe Steuergesetze können zum Steuerbetrug verleiten. Und zu Uli Hoeneß: „Ich wage nicht, die Person Uli Hoeneß aus der Ferne zu analysieren.“ Man könnte diese Antwort als Rat allen denen geben, die ohne zu zögern über jemanden herfallen, den sie gar nicht kennen. Das gilt auch für die Medien. Insofern verstehe ich sogar, dass Uli Hoeneß versucht, sich gegen die unfairsten Kritiker gerichtlich zu wehren. Und den FC Bayern München wünsche ich immerhin, dass er unbeeindruckt von allen Trubel um ihren Präsidenten in das Match gegen den FC Barcelona geht.

SPD -Kreisparteitag fordert Forcierung der Verkehrsinfrastruktur


Der SPD-Ortsverein Nordhausen brachte am Samstag im Kreisparteitag der SPD einen Antrag ein, nach dem die Verkehrsinfrastruktur gleichwertig in und um Nordhausen sowohl auf Schiene, als auch der Straße schnellstmöglich hergestellt werden soll. Ein sicher berechtigter Antrag, der von den Mitgliedern des Kreisparteitages auch ohne Gegenstimme verabschiedet wurde.

Die Wirkung in den zuständigen Gremien bleibt nun allerdings abzuwarten, denn viel ist dazu in der Vergangenheit schon von den verschiedensten Seiten beantragt und – soweit das Bauministerium in Erfurt zuständig ist – in Aussicht gestellt worden. Soweit es die Schiene betrifft, konnte der SPD-Ortsvorsitzende Andreas Wieninger authentisches sagen, der den Antrag insgesamt begründete. Dabei spielte Gerold Wucherpfennig, in den Jahren 2008/2009 Minister für Bau und Verkehr in der Landesregierung Thüringens eine gewisse Rolle. Der zum Beispiel 2009 anlässlich einer Ortsbesichtigung der B4 im Bereich der Zufahrt zur Mülldeponie Nenzelsrode (ich gehörte damals zur Begleitung des Ministers) für die Maßnahme im Bereich der B4 – Sundhäuser/Hainer Berge für 2009 den Entwurf, und für 2010 das Planfeststellungsverfahren in Aussicht stellte.

Unabhängig davon heißt es in der Begründung des erwähnten Antrages – und ich beschränke mich auf die schriftliche Begründung – dass dazu insbesondere die Sanierung der Bahnstrecke Nordhausen – Erfurt gehören solle mit dem Ziel, Fahrzeiten unter einer Stunde und in der Aufenthaltsqualität zu erreichen, der Weiterbau der B243n und die Fertigstellung der Entwurfsplanung und Einleitung des Planfeststellungsverfahrens mit dem längst überfälligen Ausbaubeginns für die B 4.

Dazu wird im Antrag weiter wie folgt argumentiert: Trotz der seit Jahren angekündigten Verbesserung der Schieneninfrastruktur (Nordhausen und Erfurt), sowie Straßeninfrastruktur (B243n und B4) kann der derzeitige Zustand weder den Erfordernissen, noch den Erwartungen der Menschen und Wirtschaft der Region Nordthüringen entsprechen.

Die bisher erreichten Verkürzungen der Fahrzeiten auf der Schiene zwischen Nordhausen und Erfurt wurden vorrangig durch Optimierungen der Fahrpläne erreicht. Eine entsprechend durchgängige Sanierung der Gleise und des Unterbaues stehen noch aus. In Nordhausen müssen die Reisenden , von Northeim kommend, weiterhin an einem Bahnsteig ohne Überdachung aussteigen, bleibt die Bahnhofshalle, bedingt durch die großen Türen in Richtung Stadt, für die Reisenden im Winter unzumutbar und kann von einer Mobilitätszentrale, welche diesen Namen verdient, nicht die Rede sein. In Sondershausen werden weiterhin die Bahnsteige 2 und der unsanierte Bahnsteig 3 genutzt, obwohl der Bahnsteig 1 komplett saniert wurde.

Nach der im letzten Jahr erfolgten Freigabe eines Teilstückes der B243n ist der Bau und die Fertigstellung des Teilstückes zwischen Großwechsungen und Mackenrode zeitnah erforderlich.

Gerade die in der letzten Zeit geschehenen Unfälle auf der B4 zwischen Nordhausen und Erfurt machen ein sofortiges Handeln, nicht nur im Bereich der Sundhäuser Berge erforderlich. Den Ankündigungen der vergangenen Jahre müssen im Interesse aller, endlich Taten folgen.

Dass Andreas Wieninger, der, wie bemerkt, den Antrag begründete, dem Problemkomplex Schiene die größere Aufmerksamkeit schenkte, ist nach seiner beruflichen Zugehörigkeit verständlich. Er machte in Anlehnung daran allerdings auch Ausführungen zum Tourismus, auf die ich gelegentlich ebenfalls noch eingehen werde.

Montag, 22. April 2013

SPD fordert Barrierefreiheit für alle Wahllokale


Wie ich in meinem Beitrag zum SPD-Kreisparteitag am Samstag u.a. schrieb, verabschiedeten die Mitglieder im Rahmen des Wahlblocks einige Anträge, zu denen neben einigen anderen die Forderung nach Barrierefreiheit für alle Wahllokale im Landkreis Nordhausen gehörte.

Wenn ich diesen Antrag hier als ersten erwähne, so deshalb, weil ich einerseits zu den Personenkreis gehöre, der zu den Nutznießern gehört, ohne allerdings persönlich Nutzen davon zu haben. Die Begründung liegt einfach in dem Umstand, dass das Wahllokal, in dem ich meine Stimme abzugeben habe, bereits barrierefrei ist, nämlich das Senioren-Begegnungszentrum Nord.

Gerade das aber scheint mir bezeichnend für das bisherige Verständnis der Öffentlichkeit und der kommunalen Verwaltung für alternde und behinderte Mitbürger: letztere nämlich hat - mit einigen Aufwand – Einrichtungen für Senioren und Behinderte in Nordhausen geschaffen, zu denen das Begegnungszentrum Nord gehört. Es gibt neben dem VDK auch einen Seniorenbeirat, der die Interessen dieser Personengruppen vertritt, nur scheint bis dort noch nicht durchgedrungen zu sein, dass es auch Senioren und Behinderte gibt, die durchaus noch Interesse am gesellschaftlichen, öffentlichen und politischen Leben haben. Und dabei noch auf recht wenig Verständnis stoßen. Ging ich früher zum Beispiel zu allen Gedenkveranstaltungen (Stele vor dem Rathaus, Gedenkstätten am (Ehren-)Friedhof), bleibe ich diesen heute fern, weil es keine Sitzgelegenheiten gibt. Dabei wäre es mit einigem Verständnis leicht möglich, zumindest faltbare oder behelfsmäßige Sitzgelegenheiten anzubieten.

Ich denke, man muss als alternder und behinderter Mensch nicht (mehr) überall mehr dabei sein, nur sollte es eben auch nicht so sein, dass sich diese auf Senioren-Begegnungsstätten verwiesen fühlen sollten. Mehr öffentliches Verständnis im täglichen Leben für Behinderte ist meines Erachtens nötig. Insofern gebührt dem Pressesprecher der Fachhochschule und vormaligen Landratskandidaten der SPD, Arndt Schelenhaus Dank, dass er bei Veranstaltungen im Audimax der Fachhochschule einige Stühle für Behinderte bereit hält, die nicht irgendwo an der Wandseite des Saales stehen, von denen aus man nur verlängerte Rücken der vor einen Stehenden sieht.

Um aber nun doch noch zum Antrag der SPD zu kommen, heißt es nach grundsätzlichen Ausführungen zur Vermeidung von Benachteiligungen Behinderter gemäß UN-Behindertenrechtskonvention zu dessen Begründung weiter: „Menschen, sowohl mobilitäts- bzw. sinneingeschränkt, ist die gleichberechtigte Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Dazu zählt auch die uneingeschränkte Teilnahme an Wahlen.“ Und abschließend: „Der Parteitag wendet sich an alle Verwaltungen im Landkreis, die dafür Sorge zu tragen haben, dass bei den künftigen Wahlen im Jahr 2013 (Bundestag) sowie im Jahr 2014 (Europa-, Landtags- und Kommunalwaheln) die Wahllokale weitgehend barrierefrei sind. Die Fraktionen der SPD in den Kommunalparlamenten sowie die Amtsträger der SPD werden diesbezüglich aktiv und unterstützen die Umsetzung dieses Antrages in ihrem Verantwortungsbereich.  

Wenn immer sich das Handy meldet . . .



. . . kann das recht unterschiedliche Reaktionen auslösen, je nachdem, ob man der Besitzer dieses Gerätes ist, oder unbeteiligter Mithörer, der sich dann auch noch belästigt fühlt. Und das passiert bekanntlich fortwährend. Gäbe es im Theater, Flugzeug oder Krankenhaus nicht ausdrückliche Unterlassungshinweise, würde es auch dort andauernd klingeln, piepsen oder mehr oder weniger melodisch zirpen. Veranstaltungen wie etwa der SPD-Kreisparteitag am Samstag in Ottos Steakhouse machen da keine Ausnahme. Ich weiß natürlich nicht, ob man dabei nur vergaß, das Gerät abzuschalten, oder der Besitzer wirklich glaubt, nonstop erreichbar sein zu müssen.


Und diese Vorstellung - vielfach reine Einbildung, wie ich meine - überall und jederzeit erreichbar sein zu müssen, hat wohl einerseits auch dazu geführt, dass inzwischen jeder dritte Arbeitnehmer für seine Firma auch außerhalb der Arbeitszeiten erreichbar ist. Und dass sich andererseits nicht wenige Menschen heutzutage getreßt fühlen, was ja bis zum Burn out gehen soll. In der "PC-Welt" wurde kürzlich die Tatsache der ständigen Erreichbarkeit von Arbeitnehmern für ihre Firma - in einer Studie festgestellt - als "erschreckend" bezeichnet. Warum eigentlich?  Wenn sich der Arbeitgeber doch nur zunutze macht, was Arbeitnehmer mit ihrem Handy in der Tasche geradezu anbieten? Zwar ist diese ständige Erreichbarkeit - als Ergebnis einer Bitkom-Studie - überhaupt nur in sechs Prozent der befragten Betriebe offiziell geregelt. Allerdings erwarten das inzwischen einfach 52 Prozent dieser Betriebe. Wenn das also wirklich Auslöser von Stress ist, kann man den Arbeitgebern mE kaum einen Vorwurf machen, denn die eigentliche Ursache liegt dann ja wohl bei den Arbeitnehmern selbst.

Ein besonderes Problem stellt dabei nach dieser Studie allerdings die Heimarbeit dar. Einerseits wird sie vielfach angestrebt - vornehmlich von Frauen - andererseits verschwimmt bei ihr ganz allgemein die Grenze zwischen beruflicher Arbeit und privater Sphäre noch mehr als bei betrieblicher Arbeit und Freizeit. 

Das moderne Leben bringt also nicht nur Vorteile mit sich, sondern kann sogar zu ernsten psychischen und gesundheitlichen Problemen führen. Und damit gilt wohl auch da für die zunehmende Abhängigkeit von der Elektronic: "Die Geister, die man rief . . ."



Sonntag, 21. April 2013

SPD-Kreisparteitag: Geschlossen die Zukunft im Blick


Wer „Ottos Steakhouse“ aus früheren Zeiten kennt, mag sich als unbefangener Gast des gestrigen Kreisparteitages der SPD und angesichts der Einladung schon gefragt haben, ob der Platz für die zu erwartenden Mitglieder überhaupt reichen werde. Überlegungen dieser Art erwiesen sich dann allerdings als absolut überflüssig: von 42 eingeladenen Mitgliedern waren 28 gekommen. Die aber beeindruckende Geschlossenheit in der Abarbeitung der gesamten Tagesordnung, der Wahlergebnisse und Diskussionen zeigten.

Die Grundlage dieser aktuell zu beobachtenden Geschlossenheit zeigte sich schon vor Beginn dieses Parteitages in Gesprächen von Kreisvorsitzender Dagmar Becker mit den Mitgliedern, die sich als weitgehende Einvernehmlichkeit darstellten. Entstanden und gewachsen offenbar in den Jahren seit 1994, seitdem also Dagmar Becker Kreisvorsitzende der SPD ist. Man hat zusammen viele Höhen und Tiefen in den parteipolitischen – möglicherweise auch privaten - Zeitläuften hinter sich gebracht (einiges konnte ich begleiten), entsprechend persönlich ist der Ton untereinander.


Der setzte sich dann auch nach der Begrüßung der Mitglieder durch die Vorsitzende in konzentrierterer Art bei ihrem Tätigkeitsbericht fort, den sie nach den Vorbereitungen zum weiteren Verlauf durch Versammlungsleiter Andreas Wieninger, abgab. Organisatorisch sehr gut vorbereitet und begleitet von der langjährigen Leiterin der Kreisgeschäftsstelle und Schatzmeisterin, Doris Apel,


Grußworte kamen zuvor von der herzlich begrüßten Bundestagskandidatin Carmen Listemann, die dabei von ihren Aktivitäten im Rahmen ihrer Kandidatur berichtete. Aus denen sich ergab, dass sie sich der Probleme bewusst ist, mit denen sie bei ihrer Kandidatur im Eichsfeld und damit gegen den Bundestagsabgeordneten Manfred Grund zunehmend zu kämpfen haben wird. Mit einem Beispiel aus einer CDU-Veranstaltung in Bad Heiligenstadt veranschaulichte sie die Situation.

Was dann Kreisvorsitzende Dagmar Becker in ihrem Tätigkeitsbericht offerierte, war gekennzeichnet von zahlreichen öffentlichen Präsentationen, Empfängen und natürlich den Bemühungen um Erfolge bei allen in den beiden vergangenen Jahren stattgefundenen Wahlen (u.a. Kommunal-, OB- und Landratswahlen), Teilnahme am jüngsten Landesparteitag in Arnstadt im März, am Bundesparteitag in Augsburg in der vergangenen Woche und vielen anderen Aktivitäten. Sie bedauerte, dass es nicht gelang, die angestrebten Ergebnisse bei den Kommunal-, OB-und Landratswahlen zu erreichen und es keine nennenswerten Zuwächse bei den Mitgliederzahlen gab. Doch mit zwei Neuanmeldungen, die man gerade mit Katharina Balk und Philip Heydrick willkommen heißen konnte, Zeichen für einen Aufwärtstrend erkennbar seien. Becker erwähnte ihre längere und nun überstandene Erkrankung, die ihr zur anstehenden Vorstandswahl eine neuerliche Kandidatur für den Vereinsvorsitz ermöglichten.

Der dem Tätigkeitsbericht der Kreisvorsitzenden folgende Bericht der Schatzmeisterin Doris Apel zeugte von einem korrekt geführten Finanzressort mit einem positiven Bestand. Aus ihren erweiterten Ausführungen ergab sich, dass der Verband derzeit 190 Mitglieder zählt, dass die SPD im Bund 150. Jubiläum feiert, das in Nordhausen am 29. April im Rathaus begangen werden wird.

Bemerkenswert im folgenden Verlauf war eine Erklärung Matthias Jendrickes vor den Mitgliedern, die darin gipfelte, dass seine folgende Kandidatur für den Beisitz im Kreisvorstand Ausdruck seiner Haltung und Erwartung im Ergebnis der Ermittlungen gegen ihn ist. Er also von deren Einstellung ausgeht. Er beklagte in diesem Zusammenhang den Wust an Gerüchten, die dazu in der Öffentlichkeit ohne jede Grundlage umliefen.

Nachdem dem Vorstand für seine zurückliegende Tätigkeit Entlastung durch die Mitglieder erteilt worden war, kam man zu den Neuwahlen. Dabei erzielten Dagmar Becker als erneut zur Kreisvorsitzenden und Doris Apel ebenso als Schatzmeisterin wiedergewählt, mit jeweils 100% ein überwältigendes Ergebnis. Und ein absoluter Vertrauenserweis. Stellvertreter der Vorsitzenden wurden Corinna Appenrodt, Helga Uhl und Arndt Schelenhaus. Als Beisitzer wurden gewählt: Winfried Theuerkauf, Michael Seifert, Matthias Jendricke und Anika Gruner.

Neben diesen Personenwahlen wurden einige, dem Gremium vorliegende Anträge verabschiedet, nämlich: gegen einen weiteren Gipsabbau im Landkreis
gegen eine Privatisierung der Wasserversorgung
zur Errichtung eines Jugendparlaments in der Stadt Nordhausen
zur Barrierefreiheit für alle Wahllokale im Landkreis Nordhausen
Nordhausen soll Ansprechpartner gegen Rechtsextremismus sein
Gemeinschaftsschulen sollen im Landkreis Nordhausen etabliert werden
die Verkehrsinfrastruktur auf Schiene und Straße soll forciert vorangetrieben werden
Auf die Anträge und deren Begründung werde ich noch näher eingehen. In diesem Zusammenhang wurde auch lebhaft zu den Überlegungen einer weiteren Beteiligung des Landkreises Nordhausen an den Harzer Schmalspurbahnen, kurz HSB. diskutiert. In der zunächst keine Absicht eines Austritts zu sehen ist, sondern diese als Hilferuf verstanden werden sollten. Auch darüber soll noch näher eingegangen werden.

Schließlich und abschließend will ich noch die aktive Beteiligung von Mitgliedern der Jusos am Kreisparteitag erwähnen, die mit ihrer Sprecherin Anika Gruner eine außerordentlich engagierte Vertreterin besitzen. Von der in Zukunft sicher noch viel zu hören sein wird. Sie scheint auch durchaus in der Lage, als Zugpferd bei der Mitgliederwerbung – und auch sonst – wirken zu können. Man ist also insgesamt für die Zukunft gerüstet.    

Freitag, 19. April 2013

Arme Himmelgartenbibliothek



Angesichts der jäh mit recht unterschiedlichem Tenor in der lokalen Presse aufgekommenen Berichte zur zukünftigen Unterbringung der Himmelgartenbibliothek fällt mir die ganze „Leidens“- Wander- und Beherbergungsgeschichte dieser Bibliothek seit deren Verlassen des Himmelgarten-Klosters nach 1525 ein (es ist viel darüber in den vergangenen Jahren geschrieben worden). Es mag richtig sein, dass sie an den Stationen ihrer jeweiligen Bleibe vor allem wissenschaftlich genutzt wurde, nur scheint es dem Zustand dieser Bibliothek – insgesamt gesehen – nicht gerade gut bekommen zu sein. Wie man seit dem Entschluss, sie von Wittenberg zurück nach Nordhausen zu verbringen lesen konnte, befinden sich Teile dieses Buchbestandes in einem recht prekären Zustand.

Ist man also in der Vergangenheit zumindest zeitweise nicht gerade pfleglich mit dieser Bibliothek umgegangen, ist die entsprechend ihrer nunmehrigen Bedürftigkeit erforderliche sorgsame Unterbringung in der noch im Bau befindlichen Kulturbibliothek (in manchen tendenziösen Berichten und anonymen Kommentaren mit Häme, Spott und sogar Hass überschüttet) zum Problem geworden. Gerade gestern und heute ist darüber im Lokalteil der „Thüringer Allgemeine“, der TLZ und schon in der Internet-Zeitung ausführlich berichtet worden. Und nach diesen Berichten scheint es überhaupt fraglich, ob diese Himmelgartenbibliothek in der Kulturbibliothek nach deren Fertigstellung ihren an sich vorgesehenen Platz finden kann.

Nun erschienen ja erst vor einigen Tagen, nämlich am 09.04, in der lokalen Presse Berichte über die Gründung eines Fördervereins („Nicolai in foro“) der sich der kulturellen Seite dieser Kulturbibliothek in allen ihren Möglichkeiten gestaltend annehmen, bzw. diese unterstützen will. Und dazu heißt es nun in diesem Gründungsbericht, der auch mir vorliegt, im betreffenden Abschnitt: „In Zeiten knapper Kassen sterben kleine Bibliotheken überall in der Republik. Will man sie dennoch erhalten, braucht es moderner Konzepte, wie man künftig mit der Literatur und den modernen Medien leben möchte. Nordhausen ist eine traditionsreiche Stadt. Mit der Himmelgartenbibliothek besitzt sie eine bibliophile Kostbarkeit allerersten Ranges, was letztlich für das Land Thüringen den Ausschlag gab, die Finanzierung des Objektes zu ermöglichen. Der Neubau erlaubt nun endlich die Heimkehr der Himmelgartenbibliothek in ihre angestammte Heimat. Nicht nur die Schönheit der alten Bücher soll künftig im Mittelpunkt ihrer neuen Präsentation stehen, sondern vor allem ihr Inhalt soll in diesem Haus der Forschung zur Verfügung gestellt werden.“(Ende der Passage.)

Das verträgt sich nun ganz und gar nicht mit den aktuellen Berichten über die Probleme, die sich tatsächlich mit der Rückkehr dieser Bibliothek nach Nordhausen und in die Kulturbibliothek verbinden. Sogar von einer möglichen Unterbringung in der „Flohburg“, dem Nordhausen-Museum, wurde da geschrieben. Wussten die Gründungsmitglieder dieses Fördervereins in der vergangenen Woche noch nichts von diesen Problemen? Obwohl sich unter den Gründungsmitgliedern doch Personen befinden, die es eigentlich gewusst haben müssen? Wurde dieser Gründungsbericht in der Internet-Zeitung schon mit zum Teil recht abfälligen Kommentaren (natürlich anonym) bedacht, bleibt nun abzuwarten, wie sich der Verein zu dieser für sie offenbar neuen Situation positioniert. Wenn nämlich diese bibliophile Kostbarkeit gar nicht in der Kulturbibliothek ihre Heimat finden kann. Und wenn es in besagtem Bericht heißt, dass das Innere des Hauses faszinierend konzipiert ist, scheint man darüber die bautechnische Konzeption vergessen zu haben, die Voraussetzung für die Unterbringung dieser Himmelgartenbibliothek ist. Und wenn es denn stimmt, dass das Land Thüringen die Finanzierung dieses Objektes nur unter der Berücksichtigung der Himmelgartenbibliothek ermöglichte, ergibt sich die Frage, wie das Land reagiert, wenn sie nicht in die Kulturbibliothek kommen kann!?

Bleibt schließlich auch noch die Frage, was gemeint ist, wenn es in dem Gründungsbericht dieses Fördervereins u.a. heißt, dass er sich zum Ziel gesetzt hat, das Projekt finanziell, materiell und ideell zu unterstützen. Und dabei ausdrücklich (auch) die Himmelgartenbibliothek genannt ist. Bisher jedenfalls hat sie im Evangelischen Predigerseminar in Wittenberg eine sichere Bleibe. In Nordhausen wohl noch lange nicht.

Donnerstag, 18. April 2013

Lust auf „Die heimliche Ehe“


Einführung in die Oper am Sonntag, 21. April, um 11 Uhr

Drunter und drüber geht es in der Oper „Die heimliche Ehe“ von Domenico Cimarosa, die am 3. Mai 2013 in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar im Theater Nordhausen Premiere hat: Wenn Baron Wallenstedt die bürgerliche Elisabeth durch Heirat adelt – und sie freut sich schon darauf –, dann bekommt er von ihrem Vater auch noch viel Geld. Doch der Baron verliebt sich in Elisabeths Schwester Caroline. Wie soll er das Elisabeth beibringen? Und Caroline sträubt sich gegen eine Hochzeit mit ihm. Was weiß sie von einer heimlichen Ehe?

Die Darsteller des Barons, der Elisabeth und der Caroline werden zur Einführung „Lust auf ‚Die heimliche Ehe‘“ am Sonntag, 21. April, um 11 Uhr im Foyer des Theaters Nordhausen gemeinsam mit Chefdramaturgin Anja Eisner Licht ins Dunkel der Handlung bringen! Alle drei studieren Gesang an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Einblicke in ihr interessantes Studium werden die drei jungen Künstler ebenso geben wie in die Arbeit an Cimarosas Meisterwerk. Und natürlich werden sie Arien aus ihren Partien vortragen – am Klavier begleitet von Pianist und Studienleiter Veit Wiesler.

Der Eintritt zur Einführungsmatinee ist frei. Karten für die Premiere am 3. Mai um 19.30 Uhr im Theater Nordhausen und die weiteren Vorstellungen am 15. Mai um 15.00 Uhr sowie am 31. Mai und 1. Juni jeweils um 19.30 Uhr gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52) und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Mittwoch, 17. April 2013

"Flohburg" erhält Schenkung vom Lions-Club Göttingen


Lions-Club Göttingen schenkt  Original-Kupferstichdruck  Nordhausen von Merian der „Flohburg | Das Nordhausen Museum“

Nordhausen (psv) Der Lions-Club Göttingen hat jetzt im Beisein seiner Club-Kollegen aus Nordhausen dem Nordhausen Museum „Flohburg“ einen Original-Kupferstichdruck „Northusia-Northausen“ aus dem Jahr 1650 von Matthäus Merian der Älltere (1593-1650) geschenkt. Er ist jetzt in der Dauerausstellung des Museums zu sehen.

Zum Bild von links: Heiko Brandner, Lions Nordhausen, Manfred Dreyer, Lions Göttingen, Hartmut Kühn, Lions Nordhausen, Dr. Cornelia Klose, Dr. Friedrich Kray, Lions Nordhausen und Dr. Jens Jenßen, Lions Göttingen. (Foto: privat)

Dienstag, 16. April 2013

Nordhäuserinnen auf der Tourismus-Messe „Travel Thüringen“ in Suhl


Nordhausen (psv)  Vom 11.-14. April 2013 fand der Tourismus- und Tagungsworkshop TRAVEL.THÜRINGEN zum 10. Mal statt. Auch Nordhäuser Tourismusfachleute brachten in Suhl den Reiseveranstaltern die Vielfalt der touristischen Angebote nahe.
Birgit Adam, Leiterin der Stadtinformation (links), war gemeinsam mit Daniela Kübel von der „Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei“ (2.von links) und  Ann-Kathrin Schmidt von der Theater Nordhausen/Loh Orchester Sondershausen Gmbh (rechts) zu dieser Fachmesse gereist, um die Sehenswürdigkeiten und touristischen Highlights der Rolandstadt zu präsentieren.
„Nach Gesprächen mit den Reiseveranstaltern aus ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden haben wir jetzt konkrete buchbare und auf die individuellen Wünsche zugeschnittene Angebote für Gruppenreisen in unsere Stadt zusammengestellt und werden diese jetzt den Reiseveranstaltern zuschicken“, sagte Birgit Adam in der Hoffnung, sie dann im nächsten Jahr auch in Nordhausen begrüßen zu können.

Gewürdigtes Engagement für den Park Hohenrode



Die erste Mitgliederveranstaltung des Fördervereins Park Hohenrode in diesem Jahr im Lesecafè des Parks stand zwar ganz im Zeichen der Ehrung von Mitgliedern, die sich bisher um den Park verdient machten. Trotzdem setze ich an erste Stelle meines Berichtes von dieser Veranstaltung die Freude über die wieder ihres Amtes waltende 1Vorsitzende Gisela Hartmann.

Zur Begründung bringe ich die im Februar stattgefundene Jahreshauptversammlung des Fördervereins mit der Entlastung aller ihrer Vorständler in Erinnerung. Im damaligen Bericht in der nnz am 08.02. war abschließend zu lesen: „Die Versammlung schloss u.a. mit dem Hinweis einer neuerlichen, von Tura Jursa künstlerisch gefertigten Holztafel zum Lesecafè, die demnächst dort feierlich angebracht werden wird. Wolfgang Asche verabschiedete die Versammlungsteilnehmer, nicht ohne noch einmal der erkrankten Gisela Hartmann gute Genesung gewünscht zu haben. Sie wurde vermisst.“

Nun also leitete Gisela Hartmann wieder in gewohnt umsichtiger Weise die Veranstaltung. Und außer einiger von ihr gemachter Bemerkungen zu ihrer überstandenen Krankheit war ihr kaum etwas davon anzumerken. Noch vor Beginn der Veranstaltung machte sie auf die inzwischen angebrachte Holztafel am Eingang zum Lesecafè aufmerksam, künstlerisch gefertigt von Tura Jursa. Deren holzbildhauerische Werke ja inzwischen schon an verschiedenen Stellen des Parks mit unterschiedlichem Anliegen anzutreffen sind. Die feierliche Einweihung dieses jüngsten Bildreliefs soll demnächst erfolgen.

In der ihr eigenen persönlichen Art begrüßte dann Gisela Hartmann nach dem musikalischen Ouvre durch den jungen Saxophonisten Stephan Ostermann (mit Melon Island von Jim Snidero) die vorwiegend zur Ehrung ausersehenen Mitglieder, die allein schon fast nahezu den gesamten Gastraum des Cafès für sich benötigten. Zunächst verlas Hartmann - assistiert von ihrem Stellvertreter, Dr. Friedrich Kray – Grußworte der Schirmherrin, der Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt, die selbst als Grünen-Politikerin im zunehmend spannender werdenden Bundestags-Wahlkampf engagiert ist und deshalb selbst nicht kommen konnte. Ähnlich die Schauspielrin Susanne Bormann als Botschafterin des Parks, bei der es Filmarbeiten waren, die sie vom Kommen abgehalten hatte. 
Die neben ihren Grußworten wissen ließ, dass sie Anfang Juni zu einer Lesung in den Park kommen will. Sehr präsent dagegen war eine weitere junge Musikerin, die Flötistin Franka Angelstein, die nach der Einführung und nach den Grußworten musikalisches Können auf ihrem Instrument demonstrierte, das hervorragend war. Die Sonata op.140 von Sigfrid Karg-Elert, die sie selbst gewählt hatte, gab dazu auch jede Möglichkeit. Mit Stephan Ostermann (und dessen Bruder Thomas) hat der Verein also gleich mehrere bemerkenswerte junge Musiktalente, die alle schon Preisträger einiger beachtlicher musikalischer Landes-Wettbewerbe sind. Sei hier auch schon das Grußwort des Nordhäuser Oberbürgermeisters Dr. Klaus Zeh vorweggenommen, das Hannelore Haase, 2. Beigeordnete der Stadt, eigentlich etwas später überbrachte. Und sich dabei einmal mehr als personifizierte Teilhabe der Kommune am kulturellen und gesellschaftlichen Leben der Stadt darstellte, sofern sie solches nicht auch selbst als Vertreterin der Stadt initiiert.

Nach dieser anschaulichen Einführung erläuterte Gisela Hartmann zu Beginn der eigentlichen Ehrungen, dass dieser Park Hohenrode vom lebendigen, leidenschaftlichen Engagement (Motto der Veranstaltung)seiner Mitglieder lebt. Und mit diesen Ehrungen das bisherige Engagement verdienter Mitglieder mit einer gerahmten und numerierten Parkaktie gewürdigt werde (gestaltet von Axel Schumann), die gleichzeitig von Dr. Friedrich Kray vorgestellt wurde. Die Vereinschefin brachte damit eigentlich nur in Worten zum Ausdruck, was man praktisch jeweils erlebt, wenn man den Park zu Veranstaltungen, Arbeitseinsätzen oder sonstigen Arbeiten besucht, die der Harmonisierung des Parks dienen. Das traf und trifft auf die allgemeine Pflege der Parklandschaft, dem Kampf gegen den Riesenbärenklau ebenso zu wie die Sanierung der Verlobungsbrücke, die Errichtung von Sitzbänken und die Freilegung der Sichtachsen. 
Und es hört nicht auf bei der Planung und Durchführung der Parkfeste, der Bedienung der Gäste bei Veranstaltungen im Lesecafé, wie gerade am gestrigen Abend. Alle diese Tätigkeiten, Einsätze, gestaltenden Arbeiten und Handreichungen wurden während der nun folgenden Ehrung einzelner Mitglieder mit auf eine große Leinwand gebeamten Bildern veranschaulicht, in der sich die Geehrten bisher am Geschehen im Park beteiligten oder dieses(mit-)gestalteten. Dabei ergab sich eine Vorstellung von all dem, was bisher auf dem Gelände dieses inzwischen national anerkannten Villenparks (Arboretums) notwendig war, getan und erreicht wurde. Deren Ergebnisse zunehmend sicht- und erlebbar sind Und den Park wieder zu dem werden zu lassen, was er einstens war: ein dendrologisches Kleinod ersten Ranges. Jeder der Geehrten, und viele Andere an ihrer Seite tragen ihren Teil dazu bei.

Aufgerufen zu ihrer Ehrung wurden: Franka Angelstein, Marianne Barth, Werner Barth, Gisela Baerens,Matthias Bender, Ursula Burkhardt, Rolf Eisfelder, Hans-Jürgen Fischer, Hans-Georg Franz, Hannelore Gaßmann, Wolfgang Hartmann, Waltraut Hebestreit, Christel Heise, Ursula Helms, Tura Jursa, Heinz Jursa, Irene Koch, Lutz Kohlmann, Sven Liss, Ursula Mauder, Helmut Ostermann, Stephan Ostermann, Thomas Ostermann, Axel Schumann, Bodo Schwarzberg, Arthur Stark, Reinhard Wagner, Peter Walther, Bärbel Weiser.

Waren also die Ehrungen Anerkennung des bisherigen ehrenamtlichen Engagements, sollen und werden sie sicher als Motivation für das wirken, was in diesem Park noch zu tun ist: notwendiger Einsatz nämlich, der nie aufhört. Und Gisela Hartmann versteht es, zu motivieren.

Den Abschluss des offiziellen Teils der Veranstaltung bildete eine Rezitation Goethes Osterspaziergang und ein weiteres Musikstück auf dem Saxophon durch Stephan Ostermann. Was danach folgte war zwanglos, unterhaltsam und kulinarisch recht ansprechend. Bleibt zum Schluss die Frage, wer denn die Vorständler ehrt, ohne die es das alles nicht geben würde. Ich anerkenne jedenfalls deren gleichfalls ehrenamtliches Engagement vollauf und werde gern weiter darüber berichten.

Samstag, 13. April 2013

Wird in deutschen Krankenhäusern wirklich zu schnell operiert?


Nach einer aktuellen OECD-Studie kommen Patienten vergleichsweise in Deutschland am häufigsten unters Messer. Keine wirklich neue Meldung, die aber stets in der Öffentlichkeit vor allem eines bewirkt: Unsicherheit gegenüber den behandelnden Ärzten bei Menschen, die jetzt oder in Zukunft in einem Krankenhaus behandelt und versorgt werden (müssen).

Ich würde mich als relativ häufiger Patient der Nordhäuser Südharzklinik zum Ergebnis dieser OECD-Studie zurückhaltend äußern, denn was weiß ich schon über das allgemeine Verhalten von Chirurgen zu ihren Patienten? Wenn da nicht gerade im Zusammenhang mit dieser Studie im Fernsehen zur Veranschaulichkeit jenes Ergebnisses ein Einzelfall geschildert worden wäre, bei dem ein Mann gezeigt wurde, der in einer Klinik ein künstliches Hüftgelenk erhielt und nun in der Konsequenz mit erheblichen Problemen zu kämpfen hat. Weil die Operation fehlschlug.
Und genau das ist mir Anlass, mit der gleichen Aussagekraft mein eigenes Beispiel entgegen zu stellen mit der Feststellung, dass wohl für keine Operation eine hundertprozentige Erfolgsgarantie erwartet oder gegeben werden kann. Für die OECD Studie aber hat weder das eine, noch das andere Beispiel zu tun, wohl aber mein Beispiel für die Häufigkeit von Operationen in deutschen Krankenhäusern
Und da behaupte ich nach aller meiner Erfahrung, dass es mit der Verantwortung und der ethischen Auffassung eines Chirurgen einfach nicht vereinbar ist, Patienten zu einer Operation zu raten, wenn das nicht unbedingt nötig ist. Und ich meine, dass zumindest aus meiner perönlichen Sicht beurteilen zu können. Weil ich mich – wieder einmal - in einer Situation befinde, in der eine Operation – linkes Knie und -Sprunggelenk – nötig wäre. Und mir genau von den behandelnden Ärzten und Chirurgen der Südharz-Klinik -der Unfall-Chirurgie - von einer solchen Operationen abgeraten wird. Weil das Risiko einfach zu groß sei. Zwar bereite die Operation keine Probleme, aber wohl die Auswirkungen auf Organismus und Gelenke. Stattdessen soll die physiotherapeutische Behandlung weitergeführt werden, solange die Krankenkasse zustimmt. Erst danach wird es ja jeweils problematisch. Im übrigen sollen mir Schmerzmittel helfen. Allerdings mit der Einschränkung, dass ich die Schmerzen nie mehr ganz los werde. Eine Operation dagegen könne mich trotz Erfolgs direkt ins Pflegeheim führen. Damit will ich ausdrücken, dass es vor allem wichtig ist, seinem behandelnden Chirurgen nicht mit Misstrauen zu begegnen, sondern ein Vertrauensverhältnis zu ihm  aufzubauen, das von vornherein ausschließt, dass eine Operation angeraten wird, die nicht unbedingt nötig ist. Und dann bliebe noch immer die Konsultation eines weiteren Arztes.

Kultureller Anspruch in der Diskussion


Was ist doch der Bericht über die Gründung des Fördervereins „Nicolai in foro“ im Lokalteil der „Thüringer Allgemeine“ (09.04.) für eine sachliche und ebenso nüchterne – wenn auch im Stil recht anspruchsvolle - Angelegenheit. Angesichts der „aufschlussreichen“ Kommentare zum nahezu gleichlautenden Gründungsbericht in der Internet-Zeitung. Durch die so richtig deutlich wird der Unterschied im Niveau dieses Gründungsberichtes in geistiger und rhetorischer Hinsicht gegenüber dem der meisten Kommentare. Einer Klientel übrigens, die die Spalten dieser Internet-Zeitung in gewohnter Weise beherrscht. Und damit den natürlich irrigen Eindruck aufkommen lässt, als äußere sie sich stellvertretend für die gesamte Bürgerschaft Nordhausens. Dass es Karin Kisker für notwendig hält, sich zur Tonart gemeinter Kommentare zu äußern, sollte sie erkennen lassen, dass sich diese Klientel mit dem Niveau in dem dieser Gründungsbericht gehalten ist, nicht angesprochen, sondern wohl eher provoziert fühlt. Der Hinweis, dass zu Kiskers Beitrag nur Kommentare mit Klarnamen gewünscht sind, lässt allerdings einmal mehr erkennen, dass diese Kommentarfunktion redaktionell scheinbar nach ausschließlich subjektiven, wenn nicht sogar willkürlichen Gesichtspunkten gehandhabt wird. Was gerade in jüngster Zeit – zum Beispiel durch gelegentlich generelle Sperrung von Kommentaren - offenkundig wurde. Immmerhin lässt die Beschränkung auf Klarnamen erwarten, dass sich die Zahl der Kommentatoren und deren Äußerungen nach allen Erfahrungen in Grenzen halten wird.

Ein Beitrag, der Öffentlichkeit diese Kulturbibliothek als „Haus des Buches, des Geistes, und ein Haus der Demokratie und der Begegnung“ näher zu bringen, wie es OB Klaus Zeh in seiner Neujahrsansprache zum Ausdruck brachte, ist dieser Gründungsbericht sicher nicht. Und das wäre meines Erachtens erst einmal nötig gewesen, um erst dann die Aufgaben vorzustellen, die sich dieser Förderverein gestellt hat. Krankenhausseelsorgerin Gabriele Lipski hat dies im Rahmen der Kommentarfunktion in der Internetzeitung erkannt und recht anschaulich nachgeholt. Hier ihr Beitrag:

11.04.2013, 17.34 Uhr
Gabriele L. IVersuch einer Klärung
„Eigentlich bin ich wirklich verblüfft, mit wie viel Wut auf den neu gegründeten Verein reagiert wird. Der Verein hat doch die Bibliothek nicht gebaut! Das Haus steht da und sollte friedlich und sinnvoll genutzt werden. Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass irgendeiner die Bibliothek für Gottesdienste benutzen wollte. Warum also die Sorge, dass es sich um ein Haus der Kirche handeln könnte?

Der vorgeschlagenen Name "Nikolai Forum", der ja mit Sicherheit diskutierbar und auch abwählbar wäre, ist eine Erinnerung daran, dass genau an der Stelle, wo jetzt die Bibliothek steht, früher die Nikolaikirche stand. In Nordhausen wurden viele großartige Gebäude zerstört, warum nicht auf einen Vorgängerbau verweisen? Es handelt sich - so habe ich es zumindest verstanden - bei dem neu gegründeten Verein nicht um eine politische Demonstration oder um eine Kirchenaktion, sondern um persönliches Interesse und Engagement.

Ich (Gabriele Lipski, Krankenhausseelsorgerin und Mitglied des in Gründung stehenden Vereins)wäre froh, wenn ich von den Kritikern nicht auf meine Kirchenzugehörigkeit reduziert würde.“ (Ende des Lipski- Kommentars.)

Auch dieser Beitrag ist im übrigen aufschlussreich genug, um erkennen zu lassen, wie tendenziös das Gros der sonstigen Kommentare ist. Nachdem dieser Beitrag aber hoffentlich und zumindest in der wirklich interessierten Öffentlichkeit „angekommen“ ist, nun der Hinweis in dem Gründungsbericht (Auszug): „Viele Menschen betätigen sich ehrenamtlich . . . um zu helfen, kulturelle Projekte zu realisieren. "Die hinter dem Rathaus entstehende Kulturbibliothek ist für Nordhausen eine Jahrhundertinvestition. Damit ist nun auch die letzte kriegsbedingte Brache im Stadtzentrum einer zukunftsweisenden Architektur gewichen. So gilt es schon jetzt, dem Gebäude Leben einzuhauchen", lässt der Verein in der Internetzeitung verkünden.

In diesem Sinne wollen die Mitglieder des Fördervereins dazu beitragen, dass die geistigen Traditionen des historischen Standortes in das moderne Konzept des kulturellen Stadtlebens einfließen können. Das Haus soll ein "Haus für die Menschen" werden, so betonte es die Vorsitzende des neu gegründeten Vereins, Hildegard Seidel.

Es ist immer der lebendige Geist der Menschen, welcher unterhält, bildet und verbindet. Das Gebäude hinter dem Rathaus soll deswegen zu einem kulturellen Bildungszentrum, zu einem Forum in der Stadtmitte, entwickelt werden. Darum auch der Name "Nicolai Forum" für das Gebäude, während der Verein in Anlehnung an die Historie des Ortes sich den Namen "Förderverein Nicolai in foro" gab.

Die Idee für ein Haus, in dem die Kultur eine Heimstatt finden kann, wurde schon 1996 geboren, ist über die Jahre gewachsen und sieht mittlerweile ihrer materiellen Vollendung entgegen. In Zeiten knapper Kassen sterben kleine Bibliotheken überall in der Republik. Will man sie dennoch erhalten, braucht es moderner Konzepte, wie man künftig mit der Literatur und den modernen Medien leben möchte. Nordhausen ist eine traditionsreiche Stadt.

Mit der Himmelgartenbibliothek besitzt sie eine bibliophile Kostbarkeit allerersten Ranges, was letztlich für das Land Thüringen den Ausschlag gab, die Finanzierung des Objektes zu ermöglichen. Der Neubau erlaubt nun endlich die Heimkehr der Himmelgartenbibliothek in ihre angestammte Heimat. Nicht nur die Schönheit der alten Bücher soll künftig im Mittelpunkt ihrer neuen Präsentation stehen, sondern vor allem ihr Inhalt soll in diesem Haus der Forschung zur Verfügung gestellt werden. Neben der Himmelgartenbibliothek wird auch Nordhausens Historische Bibliothek dort der Bevölkerung zugänglich gemacht.“ So jedenfalls liest man es in dem Gründungsbericht.

Daraus ist zu schließen, dass sich der Förderverein mit seinen Mitgliedern zunächst ehrenamtlich der Betreuung und Verwaltung der Himmelgartenbibliothek unterstützend zuwenden wird, für die in der Kulturbibliothek schon ein fester Platz vorgesehen ist. Und auch Nordhausens Historische Bibliothek wird entsprechend betreut werden. Dafür spricht, dass sich der Verein zum Ziel gesetzt hat, das Projekt mit dem Arbeitstitel „Kulturbibliothek mit Ratssälen“- als Nicolai Forum finanziell, materiell und ideell zu unterstützen. Dass darüber hinaus Initiativen, Aktionen und Projekte unterstützt werden sollen, die das gesamte Haus oder einzelne Bereiche – auch Stadtbibliothek „Rudolf Hagelstange“, das Cafè sowie das kulturelle Veranstaltungsangebot in allen möglichen Räumen – betreffen, lässt Vorstellungen zu, welchen Umfang dieser Förderverein zahlenmäßig erreichen will. „Wir wollen Kulturangebote machen und das Literaturinteresse vertiefen, indem wir das Lesen fördern“, heißt es in dem Gründungsbericht. Das ist ebenso umfangreich, wie es anspruchsvoll ist. Die Initiatoren haben sich hohe Ziele gesetzt. Bleibt abzuwarten, wie sich der Verein mit diesem umfangreichen Anliegen – und gegen die Stimmen der kommentierenden Wutbürger – entwickeln wird.

Donnerstag, 11. April 2013


Es kreißte der Berg . . .

Wer kennt nicht das Sprichwort aus der griechischen Mythologie? Ich denke, es passt recht gut auf den Verlauf der Treibjagd der Medien auf den ehemaligen Bundespräsidenten Chrsitian Wulff, der im vergangenen Jahr zu seinem Rücktritt führte. Und dem sich nunmehr abzeichnenden Ergebnis der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen als Folge jener Medienkampagne. Von dem, was die Medien in hartnäckiger Kleinarbeit zusammengetragen und der Staatsanwaltschaft quasi als Abgründe von Bestechung und Vetternwirtschaft auf dem Servierbrett offerierten, bleibt nun gerade mal ein Besuch des Münchner Oktoberfestes durch den einstigen niedersächsischen Ministerpräsidenten Wulff mit dem Filmfinanzier David Groenewold übrig. Dessen Kostentragung strittig sein soll.

Vor zwei Wochen hatte ich an dieser Stelle geschrieben: "Mit dem denkbar spärlichsten Ergebnis der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen und der Absicht, das Verfahren im Falle des einstigen Bundespräsidenten gegen angemessene Auflagen einzustellen, stellt sich mir als aufgeschlossenen Zeitgenossen schon die Frage, was denn nun wirklich Hintergrund einer Medien-Berichterstattung war, die das Bild Christian Wulffs in einem so diffusen Licht erscheinen ließ, dass man geradezu den Eindruck gewinnen musste, als handele es sich bei ihm um einen ausgesprochenen Schmarotzer der gehobenen Gesellschaft, der Maß und Ziel verloren hat.“

Sowohl Christian Wulff als auch David Groenewold haben das ihnen gemachte Angebot – Einstellung des Verfahrens gegen Zahlung einer Geldsumme - inzwischen abgelehnt und streben einen glatten Freispruch an. Und die Medien ihrerseits haben nach den Presseschauen sowohl Zielobjekt, als auch Tonfall geändert und bekunden nun zumindest verhaltenes Verständnis für die Bestrebung Wulffs nach einem Freispruch. Wobei die Staatsanwaltschaft ob ihres Beharrungsvermögens auf wenigstens einen Anklagepunkt zumindest keine Rückendeckung durch die Medien erhält. Sollte es zu einer Gerichtsverhandlung kommen, wären die Medienvertreter jedenfalls gut beraten, sich „frühzeitig“ akkreditieren zu lassen.

Wie auch der weitere Verlauf sein wird, sind sich Medien und wohl auch die um Objektivität bemühte Öffentlichkeit einig, dass es nun „nur“ noch um die Ehre des Christian Wulff geht. Dass er überhaupt als einstiges Staatsoberhaupt in diese Situation gekommen ist, hat er sich selbst zuzuschreiben. Weil es ihm an Souveränität fehlte, die man für dieses Amt braucht. Und weil ihm dazu auch noch die Cleverness im Umgang mit den Medien fehlte. Ich denke unwillkürlich an Wladimis Putin im Interview mit Jörg Schönenborn. Nur so kann man ihr wirkungsvoll begegnen.

Zehn Jahre „Montags im Da Capo“

Thomas Kohl zu Gast in der Jubiläumsveranstaltung am 15. April

Vor zehn Jahren rief der Förderverein Theater Nordhausen e. V. die beliebte Reihe „Montags im Da Capo“ ins Leben. In lockerer Folge stellt der Verein Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Theaters Nordhausen vor – im persönlichen Gespräch mit seinem langjährigen Vorsitzenden Dr. Götz Ehrhardt und Angela Kalms, der Verwaltungsdirektorin der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH. Hatte die Reihe als „Montags im Foyer“ im 1. Rang des Theaters begonnen, zog sie nach der Neugestaltung des Theaterrestaurants „Da Capo“ in das gemütliche Ambiente des Restaurants um.

Nun lädt der Förderverein Theater Nordhausen e. V. zur Jubiläums-Ausgabe von „Montags im Da Capo“ am 15. April, um 19.30 Uhr ein. Zu Gast ist diesmal Bassbariton Thomas Kohl. Bereits seit 1995 gehört er zum Ensemble des Theaters. Mit zahlreichen Partien hat er das Nordthüringer Publikum begeistert. Zurzeit spielt er den Roucher in „André Chénier“ und den Opa Nils in der Kinderopern-Uraufführung „Kannst du pfeifen, Johanna?“. Sein Musical-Talent stellte er zuletzt in der Inszenierung „West Side Story“ als Bernardo unter Beweis.

Natürlich wird Thomas Kohl auch die musikalische Unterhaltung an diesem Abend selbst übernehmen.

Wer den vielseitigen Sänger näher kennenlernen möchte, ist herzlich zu der Jubiläums-Ausgabe „Montags im Da Capo“ am 15. April um 19.30 Uhr eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Foto: Tilmann Graner