|
Das Bundeskabinett hat heute beschlossen, dem Deutschen Bundestag Frau Ferda Ataman
zur Wahl als Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung
vorzuschlagen. Grundlage für die Wahl durch den Bundestag sind die
beschlossenen Änderungen (§ 26 Abs. 1) des Allgemeinen
Gleichbehandlungsgesetzes (AGG).
Bundesfamilienministerin Lisa Paus: „Ich bin davon überzeugt: Diversität ist die Stärke unserer Gesellschaft. Mit dem Vorschlag zur Wahl von Ferda Ataman zur Unabhängigen Beauftragten für Antidiskriminierung
durch den Bundestag werden wir diese Stärke unserer Gesellschaft weiter
ausbauen. Ferda Ataman steht für großes Engagement für eine inklusive,
demokratische Gesellschaft. Ich bin mir sicher, als neue Leiterin der
Antidiskriminierungsstelle des Bundes wird sie all denjenigen eine
starke Stimme verleihen, die in Deutschland Diskriminierung erfahren.
Wir werden nicht hinnehmen, dass Diskriminierungen für viele Menschen
zur bitteren Realität gehören - ob aus rassistischen Gründen oder wegen
des Geschlechts, der sexuellen Identität, der Religion oder
Weltanschauung, des Alters oder wegen einer Behinderung.“ Über Ferda Ataman Ferda
Ataman ist Politologin, Publizistin und Expertin für Diversität. Sie
war im öffentlichen Dienst tätig, unter anderem im Ministerium für
Generationen, Familie, Frauen und Integration in Nordrhein-Westfalen und
als Referatsleiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS).
Anschließend baute sie den Mediendienst Integration auf, eine
wissenschaftliche Informationsplattform für Journalisten, und arbeitete
als Buchautorin, Journalistin und Kolumnistin, unter anderem für
Spiegel, Tagesspiegel und den Rundfunk Berlin-Brandenburg. Zuletzt
gründete sie ein Beratungsunternehmen für Diversität. Parallel
engagierte sich Ataman ehrenamtlich in Vereinen für mehr Vielfalt in
Medien und eine gleichberechtigte Teilhabe in der Gesellschaft und war
Mitglied im Expertenbeirat der ADS. Durch ihre publizistische Tätigkeit
ist sie seit vielen Jahren eine wichtige öffentliche Stimme, wenn es um
gesellschaftspolitische Themen geht. 2022 war Ataman Mitglied der 17.
Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten. Für ihre Arbeit und
ihr ehrenamtliches Engagement erhielt sie 2019 den Julie und August
Bebel Preis für innovative und emanzipatorische Beiträge zur Politischen
Bildung.
Hintergrund zur Antidiskriminierungsstelle des Bundes:
- Die
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) wurde entsprechend dem
Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) und in Umsetzung der
EU-Gleichbehandlungsrichtlinien als unabhängige, nationale
Gleichbehandlungsstelle der Bundesrepublik Deutschland beim
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend errichtet.
- Sie
berät von Diskriminierung betroffene Menschen, betreibt
Öffentlichkeitsarbeit, führt wissenschaftliche Untersuchungen zu
Diskriminierungen durch und gibt Empfehlungen zu deren Vermeidung.
- Grundlage
der Arbeit ist das AGG, das vor allem im Berufsleben und bei Geschäften
des täglichen Lebens Anwendung findet, wie zum Beispiel beim Einkaufen
oder bei der Wohnungssuche. Das AGG schützt vor Benachteiligungen aus
rassistischen Gründen, des Alters, einer Behinderung, der ethnischen
Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung und der
sexuellen Identität.
- 2020 sind die Beratungsanfragen an die ADS
um 78 Prozent gestiegen. Von 2017 bis 2020 verzeichnete die ADS
insgesamt 16.415 Beratungsanfragen, die sich auf ein durch das
Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz geschütztes Merkmal beziehen (Alter,
Behinderung, Geschlecht, ethnische Herkunft, Religion/Weltanschauung,
sexuelle Identität). 3.757 Anfragen betrafen andere Merkmale (sozialer
Status, Gesundheit, Familienstand, Aufenthaltsstatus und andere).
Weitere Informationen unter: https://www.antidiskriminierungsstelle.de. | |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen