CDU-Fraktion fordert Thüringer Autogipfel
Voigt: "Konjunkturpaket im Haushalt muss hierfür klare Schwerpunkte setzen"
Erfurt – Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag
drängt auf Hilfen für die Automobil-Zulieferindustrie im Land. „Das
Konjunkturpaket im Rahmen der aktuellen Haushaltsberatungen muss einen
klaren Schwerpunkt für die Thüringer Automotive-Branche
setzen“, so der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion im Thüringer
Landtag, Prof. Dr. Mario Voigt. „Dieses Verständnis ist bei der
rot-rot-grünen Minderheitsregierung nicht erkennbar.“
Die eingerichtete Koordinierungsstelle für
Automotive kümmere sich seit Monaten nicht um die Gespräche zur Branche.
Deswegen schlagen die Christdemokraten die Einberufung eines
Autogipfels vor, in dem die Branche und die Politik die
Möglichkeiten für eine passgenaue Unterstützung und Begleitung des
Transformationsprozesses gemeinsam ausloten.
„Dieser Transformationsprozess werde länger
andauern als die aktuelle Corona-Pandemie“ Darauf weist der
wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Martin Henkel,
hin. Er könne nicht allein von den Unternehmen getragen werden.
Konkret solle das Land in den Bereichen Finanzhilfen, Weiterbildung und
Aufbau neuer Technologien helfen, sagte Henkel weiter. Hierzu bereite
die Fraktion derzeit einen Antrag an das Sonderplenum der kommenden
Woche vor. In dem Papier zur Diskussion gestellt
werden Deregulierungen und steuerliche Erleichterungen für die Branche
insbesondere für die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der
Unternehmen. Anzusprechen auf einem Auto Gipfel sei auch, wie die
Arbeitnehmer angemessen geschützt werden können. "Es muss
Hauptaufgabe der Landesregierung sein, konkrete Forderungen an die
Muttergesellschaften der von Schließung bedrohten Werke zum Schutz der
Arbeitnehmer zu stellen. Die Arbeitnehmer dürfen nicht alleine gelassen
werden", so Henkel an die Adresse der Landesregierung.
„Das Korsett der Regulierung muss gelockert
werden, um den Unternehmen mehr Luft zum Atmen zu geben“, sagte Henkel.
Insbesondere müsse jede staatliche Unterstützung für die Betriebe, das
Prinzip der Technologieoffenheit verfolgen. Eine
einseitige Konzentration des Autogipfels auf E-Mobilität könnte
wertwolle Innovationen bei herkömmlichen Antriebsarten behindern.
Die Thüringer Automobilindustrie erwirtschaftet
einen Gesamtumsatz von mehr als 4,4 Milliarden Euro im Jahr. Mehr als
30.000 Beschäftigte haben hier ihren Arbeitsplatz. Zuletzt hatten einige
Unternehmen bekanntgegeben, aufgrund der schwierigen
Lage im Automobilbau Standorte in Nord- und Westthüringen zu schließen.
Vor dem Hintergrund dieser alarmierenden Entwicklung für Thüringen sei
es ein begrüßenswerter Ansatz der Gespräche in Berlin, vor allem die
Zulieferindustrie zu stärken. „Dieses Ziel muss
in den weiteren Gesprächen nun weiter verfolgt werden – gerade auch im
Sinne der Belegschaften“, forderte Henkel.
Matthias Thüsing
Stellv. Pressesprecher
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