„Jetzt noch ein Gedicht, und dann aus das Licht!“ - Gedichte auf Wanderschaft in der Stadtbibliothek Nordhausen
Nordhausen (psv) Pünktlich zum Septemberanfang
macht die Wanderausstellung „Jetzt noch ein Gedicht, und dann aus das
Licht!“ in der Stadtbibliothek Rudolf Hagelstange halt.
Vom 1. bis 30. September können 16 von Christoph
Niemann illustrierte Gedichte aus dem gleichnamigen Buch in der
Kinderbibliothek gelesen und bewundert werden.

„Zusammengestellt hat diesen wunderschönen,
großen und prächtigen Band Ken Nesbitt“, erklärt Bibliotheksleiterin
Hildegard Seidel. Auf diese Weise sei so ein besonderes Betthupferl für
Kinder und Erwachsene entstanden. Ob Wortspielerei,
einfache Reime oder klassisches Kindergedicht rund um Mond,
Sternenhimmel und Teddybär, alle Gedichte im Buch sind direkt in die
Lebenswelt der Kinder hineingeschrieben. Sie stecken voller Abenteuer
und Lebensfreude, erzählen von Kinderbuchhelden, Märchenfiguren
und Fantasiewesen und wecken Lust an Sprache und Poesie. Im Buch finden
sich Gedichte von über 130 Autorinnen und Autoren. Mit dem Buch erlebt
man ein Fest für Sprachverdreher und Reimkünstler. Alles ist vertreten
und zu bestaunen: Kinderbuchheld, Märchenfigur
oder Fantasiewesen. Und die Illustrationen machen das Buch zu einem
lebendigen Ereignis.
Passend zur Ausstellung lädt die Stadtbibliothek
kleine Dichter im September ein, selbst aktiv zu werden. In einer
Schreibwerkstatt am 23.09.2020 um 16:00 Uhr können eigene Gedichte und
Reime geschrieben und gestaltet werden. Die Ergebnisse
werden dann gemeinsam mit der Ausstellung in der Kinderbibliothek
gezeigt. Das Buch selbst ist natürlich im Bestand der Bibliothek und im
Buchhandel erhältlich.
Foto: Plakat der Ausstellung © Stadtbibliothek
Lesecafé mit „Kassandra“ nach Christa Wolf am Mittwoch, dem 9. September 2020 um 16 Uhr in der Stadtbibliothek
Nordhausen (psv) Es geht wieder los! Das
beliebte Lesecafé kann in der Stadtbibliothek wieder beginnen.
Allerdings gibt es bis zum Jahresende eine Terminänderung. Corona
bedingt sind die Raumkapazitäten im Bürgerhaus beschränkt. Deshalb
findet das Lesecafé bis zum Jahresende immer am 2. Mittwoch im Monat
statt. Um die Hygieneauflagen einhalten zu können wird das Lesecafé
immer im Ratssaal stattfinden. Deshalb bittet die Stadtbibliothek um
vorherige Anmeldung, da hier höchstens 40 Personen
teilnehmen können.
Am Mittwoch, dem 9. September 2020, um 16 Uhr,
steht ein ganz besonderer Höhepunkt auf dem Programm. Das
Turmalin-Theater mit Cornelia Gutermann-Bauer präsentiert eine
autorisierte Bühnenfassung nach Christa Wolf.
Christa Wolf ist eine der großen Vertreterinnen
der DDR-Literatur. Mit ihren Romanen „Der geteilte Himmel“ 1963, „Kein
Ort. Nirgends“ 1979 und „Kassandra“ 1983 wurde sie über die Grenzen der
DDR hinaus berühmt. Ihr Gesamtwerk wurde vielfach
ausgezeichnet. Das Turmalin-Theater ist bundesweit für seine
bemerkenswerten Solo-Inszenierungen bekannt. Die Schauspielerin Cornelia
Gutermann-Bauer macht in der Figur der Kassandra eine über
dreitausendjährige Geschichte beeindruckend sichtbar.
Als Kriegsbeute des Griechenkönigs Agamemnon
erinnert sich Kassandra an die Ereignisse um den Krieg in Troja, an ihre
Bemühungen in dieser Vorkriegs- und Kriegszeit als Mensch, als Frau zu
leben. Die behütete Königstochter glaubte sich
glücklich, bis allmählich feine Risse das Bild des Königshauses
fragwürdig erscheinen lassen. Was geht hinter den Fassaden der Macht vor
sich? Wer ist der geliebte Vater, der König, wirklich? Kassandra wird
hellhörig. Sie wird zur Seherin. Sie schildert das
Patriarchat in seinen subtilsten und grausamsten Formen, wie Frauen zum
Objekt gemacht werden, wie allmählich ein Feindbild entsteht, wie
Konflikte emotionalisiert werden, wie der männliche Begriff der Ehre
schließlich den Krieg unvermeidlich werden lässt.
Sie fragt, gerät in Opposition und Widerstand. Und sie erkennt sich
selbst, erfährt ihre eigene Kraft und ihre eigene Stimme! Ein zeitlos
aktuelles Stück über die Entdeckung der eigenen Kraft, der Freiheit im
Widerstand gegen Blendung und Betrug. Die eigens
für die Bühne geschaffene und von Christa Wolf autorisierte Textfassung
stammt von Günter Bauer, der auch Regie führt. Die Kritik schrieb über
die Inszenierung: „Gewaltig“, überwältigend, exzellent
Foto: Cornelia Gutermann-Bauer © Stadtbibliothek
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