Dienstag, 29. Oktober 2019

Industriekultur im Fokus


Kulturpreis 2019 geht nach Osterode am Harz

Preisträger ist das Ehepaar Gudrun und Rolf Grönig aus Osterode am Harz für den Erhalt und die Sanierung des Firmengeländes einschließlich des Bewirtschaftungskonzeptes der ehemaligen Textilfabrik Eulenburg. Der Kulturpreis Harz 2019 stand unter dem Thema „Industriekultur“.

Laudator Norbert Gössling würdigte in seiner Ansprache das unermüdliche Engagement der Eheleute. Seit 2016 führen Gudrun und Rolf Grönig die Geschäfte der Greve & Uhl GmbH & Co KG. Sie stellen sich so der Herausforderung, die historische „Eulenburg“ mit ihren insgesamt 36 Gebäuden auf einer Fläche von zehn Hektar nachhaltig zu bewirtschaften. Der gesamte Komplex stellt ein wichtiges baugeschichtliches Zeugnis der Textilindustrie dar. Die Eulenburg gehört aufgrund der langen Firmengeschichte und der nahezu komplett erhaltenen Bauten zu den herausragenden deutschen Industriedenkmälern.

Verliehen wurde der mit 2.500,00 Euro dotierte Kulturpreis Harz auf Vorschlag des Kulturausschusses des Regionalverbandes Harz. Anlässlich des festlichen Jahresempfanges des Verbandes im Reit- und Sporthotel Nordmann in Stangerode erhielten Gudrun und Rolf Grönig die Auszeichnung aus den Händen der Landräte Martin Skiebe und Bernhard Reuter.

Das heutige Industriedenkmal Eulenburg war eine bedeutende Textilfabrik, dessen Grundstein 1832 von Ludewig Greve und Eduard Uhl gelegt wurde. Die Wollwarenfabrik Greve & Uhl war mit eigener Schutzmarke als Stammhaus der Kamelhaardecken weltweit bekannt. Mit dem Niedergang der deutschen Textilwirtschaft musste die Produktion in den 1960er Jahren eingestellt werden. Immerhin gelang es Waldemar Uhl bzw. seit 1996 seiner Schwester Irmgard Grönig, das unter Denkmalschutz gestellte Ensemble zu erhalten. Wohnungen und Geschäftsräume werden vermietet. Der seit über 50 Jahren bestehende Campingplatz ist bis heute ein wichtiges wirtschaftliches Standbein des Unternehmens. Zu den Mietern gehören die Betreiber eines Bowlingcenters und die Gläserne Wassermanufaktur. Ehemalige Fabrikhallen werden für Veranstaltungen vermietet.
 
Zu unserem Bild:

v. l. Norbert Gössling, Gudrun Grönig, Rolf Grönig, Landrat Bernhard Reuter, Landrat Martin Skiebe (Foto: Dr. Klaus George)

Pressemitteilung des Regionalverbandes Harz e. V. vom 28.10.2019


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