Ab
kommenden Jahr werden insgesamt sechs Elektrobusse im Regionalverkehr
des Landkreises Nordhausen eingesetzt. Das Thüringer Umweltministerium
hat jetzt die Förderung für drei E-Busse zugesagt,
deren Anschaffung der Kreistag erst in seiner letzten Sitzung im
September beschlossen hatte. Ursprünglich waren diese Fahrzeuge für die
Stadt Nordhausen vorgesehen, allerdings hatte der Stadtrat dagegen
gestimmt. „Deshalb haben wir uns in der Landkreisverwaltung
als ÖPNV-Träger kurzfristig dafür entschieden, zusätzlich zu den
bereits bestellten drei E-Bussen des Landkreises auch das Förderpaket
der Stadt zu übernehmen.
Denn schließlich waren die Fördermittel schon
seit Monaten für unsere Region eingeplant und wären
sonst schlimmstenfalls verfallen“, sagt Landrat Matthias Jendricke.
„Wir konnten die Kreistagsmitglieder überzeugen, dass wir mit dieser
bislang größten Einzelinvestition in unseren Regionalverkehr einen
wichtigen Schritt nach vorn in der Modernisierung unseres
Fuhrparks erreichen und gleichzeitig einen deutlichen Beitrag zum
Klimaschutz leisten. Wir sind damit auch ein Vorreiter in Thüringen,
denn wir sind dann landesweit der Landkreis, in dem die meisten E-Busse
unterwegs sind.“ Nach dem positiven Votum des Kreistages
hatte Landrat Jendricke zur Umsetzung des gesamten Förderpaketes noch
eine abschließende Beratung mit Umweltministerin Anja Siegesmund, die
ihre volle Unterstützung zusagte. So lag schon nach kurzer Zeit, nämlich
Ende vergangener Woche, auch der neue Förderbescheid
vor und noch in dieser Woche werden die drei E-Busse bestellt. Alles
sechs Fahrzeuge werden bis Juli kommenden Jahres geliefert und sollen
dann ab Herbst 2020 im Linienbetrieb fahren.
Die
Verkehrsbetriebe Nordhausen (VBN) erhalten nun insgesamt rund 4,9
Millionen Euro Förderung vom Land Thüringen, was einer Förderquote von
80 % entspricht. In diesem und im kommenden Jahr
liegt die Gesamtinvestition bei rund 3,9 Millionen Euro für die sechs
Elektrobusse und rund 2,3 Millionen Euro für die erforderliche
Ladeinfrastruktur im Betriebshof der VBN in Nordhausen und am
HSB-Bahnhof in Niedersachswerfen. Eingesetzt werden die E-Busse
auf den Regionalbuslinien 20, 23 und 28 im Bereich Harztor, zwischen
Nordhausen und Heringen sowie innerhalb der neuen Landgemeinde
Bleicherode. Hier soll insbesondere die Anbindung für die Einwohner und
auch Patienten der Helios Klinik zum Bahnhof in Bleicherode
Ost gestärkt werden. Die sechs E-Busse des deutschen Herstellers Sileo
erfüllen sämtliche Sicherheitsanforderungen und liefern die für die
geplanten Linien erforderliche
Kilometerreichweite. Durch den Einsatz
der sechs E-Busse werden nicht nur jährlich insgesamt
rund 120 Tonnen CO2 eingespart, sondern der Betrieb ist
zudem durch die geringeren Kilometer- und Wartungskosten
wirtschaftlicher als bei konventionellen Dieselbussen. Außerdem gibt
eine neue Richtlinie der EU vor, dass ab 2025 ein Teil der
Kraftomnibusse
keinerlei fossiles CO2 mehr ausstoßen darf. Im
Regionalbusverkehr des Landkreises Nordhausen werden bislang jedoch
keine emissionsfreien Fahrzeuge eingesetzt. „Schon vor diesem
Hintergrund ist es wichtig, dass wir den Bereich der E-Mobilität in
den kommenden Jahren deutlich ausbauen, um diese Vorgabe der
Europäischen Union zu erfüllen“, betont Jendricke. Mit der jetzt
geplanten Anschaffung fahren dann sechs der insgesamt 36 Regionalbusse
des Landkreises Nordhausen mit Elektroantrieb.
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