Mittwoch, 23. Oktober 2019

Größte Investition in Regionalbusverkehr

Ab kommenden Jahr werden insgesamt sechs Elektrobusse im Regionalverkehr des Landkreises Nordhausen eingesetzt. Das Thüringer Umweltministerium hat jetzt die Förderung für drei E-Busse zugesagt, deren Anschaffung der Kreistag erst in seiner letzten Sitzung im September beschlossen hatte. Ursprünglich waren diese Fahrzeuge für die Stadt Nordhausen vorgesehen, allerdings hatte der Stadtrat dagegen gestimmt. „Deshalb haben wir uns in der Landkreisverwaltung als ÖPNV-Träger kurzfristig dafür entschieden, zusätzlich zu den bereits bestellten drei E-Bussen des Landkreises auch das Förderpaket der Stadt zu übernehmen.
Denn schließlich waren die Fördermittel schon seit Monaten für unsere Region eingeplant und wären sonst schlimmstenfalls verfallen“, sagt Landrat Matthias Jendricke. „Wir konnten die Kreistagsmitglieder überzeugen, dass wir mit dieser bislang größten Einzelinvestition in unseren Regionalverkehr einen wichtigen Schritt nach vorn in der Modernisierung unseres Fuhrparks erreichen und gleichzeitig einen deutlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wir sind damit auch ein Vorreiter in Thüringen, denn wir sind dann landesweit der Landkreis, in dem die meisten E-Busse unterwegs sind.“ Nach dem positiven Votum des Kreistages hatte Landrat Jendricke zur Umsetzung des gesamten Förderpaketes noch eine abschließende Beratung mit Umweltministerin Anja Siegesmund, die ihre volle Unterstützung zusagte. So lag schon nach kurzer Zeit, nämlich Ende vergangener Woche, auch der neue Förderbescheid vor und noch in dieser Woche werden die drei E-Busse bestellt. Alles sechs Fahrzeuge werden bis Juli kommenden Jahres geliefert und sollen dann ab Herbst 2020 im Linienbetrieb fahren.

Die Verkehrsbetriebe Nordhausen (VBN) erhalten nun insgesamt rund 4,9 Millionen Euro Förderung vom Land Thüringen, was einer Förderquote von 80 % entspricht. In diesem und im kommenden Jahr liegt die Gesamtinvestition bei rund 3,9 Millionen Euro für die sechs Elektrobusse und rund 2,3 Millionen Euro für die erforderliche Ladeinfrastruktur im Betriebshof der VBN in Nordhausen und am HSB-Bahnhof in Niedersachswerfen. Eingesetzt werden die E-Busse auf den Regionalbuslinien 20, 23 und 28 im Bereich Harztor, zwischen Nordhausen und Heringen sowie innerhalb der neuen Landgemeinde Bleicherode. Hier soll insbesondere die Anbindung für die Einwohner und auch Patienten der Helios Klinik zum Bahnhof in Bleicherode Ost gestärkt werden. Die sechs E-Busse des deutschen Herstellers Sileo erfüllen sämtliche Sicherheitsanforderungen und liefern die für die geplanten Linien erforderliche
Kilometerreichweite. Durch den Einsatz der sechs E-Busse werden nicht nur jährlich insgesamt rund 120 Tonnen CO2 eingespart, sondern der Betrieb ist zudem durch die geringeren Kilometer- und Wartungskosten wirtschaftlicher als bei konventionellen Dieselbussen. Außerdem gibt eine neue Richtlinie der EU vor, dass ab 2025 ein Teil der Kraftomnibusse keinerlei fossiles CO2 mehr ausstoßen darf. Im Regionalbusverkehr des Landkreises Nordhausen werden bislang jedoch keine emissionsfreien Fahrzeuge eingesetzt. „Schon vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass wir den Bereich der E-Mobilität in den kommenden Jahren deutlich ausbauen, um diese Vorgabe der Europäischen Union zu erfüllen“, betont Jendricke. Mit der jetzt geplanten Anschaffung fahren dann sechs der insgesamt 36 Regionalbusse des Landkreises Nordhausen mit Elektroantrieb.


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