Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz
30.06.2023
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Erzbischof Heße und Bischof Stäblein besuchen Erstaufnahmeeinrichtung
und kirchliche Projekte für Geflüchtete in Schwerin
Der
Sonderbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für
Flüchtlingsfragen, Erzbischof Dr. Stefan Heße (Hamburg), und der
Beauftragte für Flüchtlingsfragen der Evangelischen
Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Dr. Christian Stäblein (Berlin),
haben heute (30. Juni 2023) gemeinsam mit politischen sowie weiteren
Vertretern der katholischen und evangelischen Kirche eine
Erstaufnahmeeinrichtung und kirchliche Projekte für Geflüchtete
in Schwerin besucht.
Auf
Einladung der beiden Bischöfe nahmen auch die Beauftragte der
Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, zugleich
Beauftragte für Antirassismus,
Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, sowie der Minister für Inneres,
Bau und Digitalisierung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Christian
Pegel, am Besuch in der Erstaufnahmeeinrichtung Stern Buchholz in
Schwerin, teil.
Die von den Malteser Werken gGmbH betriebene
Erstaufnahmeeinrichtung ist eine von zwei Einrichtungen des Landes
Mecklenburg-Vorpommern, die Platz für bis zu 900 Menschen bietet.
Beim Rundgang und in Gesprächen mit der Einrichtungsleitung,
Mitarbeitenden sowie ehemaligen Bewohnern wurden die Besucher über die
Arbeit in der Einrichtung informiert und konnten sich über aktuelle
Herausforderungen in der Unterbringung von Geflüchteten
austauschen. Erzbischof Heße und Bischof Stäblein betonten:
„Kirchliche
Flüchtlingsarbeit besteht im Wesentlichen daraus, Geflüchteten
menschenwürdig zu begegnen, ihnen einen Raum zu geben, der ihnen in
erster Linie Schutz bietet und in dem sie gut
ankommen können.“ In
einem vertiefenden Gespräch zwischen Erzbischof Heße, Bischof Stäblein,
der Integrationsbeauftragten Alabali-Radovan und Minister Pegel standen
unter anderem die Unterbringungssituation
von Geflüchteten, die Familienzusammenführung und das
Mentoring-Programm „Neustart im Team“ (NesT) im Fokus. NesT ist ein
integraler Bestandteil des deutschen Resettlement-Programms und wurde
Anfang 2023 gemeinsam von Bundesinnenministern Nancy Faeser und
der Integrationsbeauftragten Reem Alabali-Radovan nach einer Pilotphase
verstetigt. Für 2023 sind über NesT bis zu 200 zusätzliche Aufnahmen
geplant. Auch die beiden Kirchen engagieren sich für das Programm.
Staatsministerin
Alabali-Radovan erklärte: „Die Kirchen und Hilfsorganisationen leisten
in der Erstaufnahme von Geflüchteten an vielen Orten in ganz Deutschland
mit vielen
Haupt- und Ehrenamtlichen sehr wichtige Arbeit. Gerade für Familien mit
Kindern dürfen Erstaufnahmeeinrichtungen aber nur eine kurzzeitige
Lösung sein. Nach oftmals traumatischen Erlebnissen auf der Flucht
brauchen Familien ein schnelles Ankommen und jede
Unterstützung, die wir geben können. Das NesT Programm sorgt als Teil
des Resettlements dafür, dass die Menschen durch ihre Mentorinnen und
Mentoren ganz praktische Hilfe im Alltag bekommen und neue Kontakte
knüpfen können, die so wichtig sind für das Ankommen
und die Integration von Tag eins an.“ Minister Pegel unterstrich:
„Flüchtlings- und vor allem Integrationsarbeit ist ohne das vielfältige
haupt- und ehrenamtliche Wirken gerade auch kirchlich getragener
Hilfsorganisationen nicht denkbar. Das sehen wir täglich
gerade an den Standorten unserer Erstaufnahmeeinrichtungen, aber auch
in den Gemeinschaftseinrichtungen mehrerer Landkreise. Wir können uns
als Land nur ganz herzlich für die verlässliche und dauerhafte
Unterstützung mit großartigem Engagement und sehr viel
Motivation bedanken.“
Im
Anschluss besuchten Erzbischof Heße und Bischof Stäblein die
Interkulturelle Begegnungsstätte für geflüchtete Frauen des
Caritasverbands für das Erzbistum Hamburg
e. V. (Region Schwerin). Das Projekt bietet Frauen verschiedener
Kulturen die Möglichkeit, sich regelmäßig zu Angeboten, Veranstaltungen
und Unternehmungen zu treffen und sich in einem geschützten Rahmen
auszutauschen. Durch niedrigschwellige Angebote und
gezielte Hilfestellungen im Alltag werden die Frauen bei der
Integration gefördert. Erzbischof Heße unterstrich:
„Die Unterstützung der besonderen Schutzbedarfe
geflüchteter Frauen ist den Kirchen ein wichtiges Anliegen. Ziel muss es
sein, ihnen ein eigenverantwortliches und selbständiges Leben zu
ermöglichen.
Die Frauen unter den Geflüchteten dürfen niemals aus dem Blick geraten.“
Abschließend
besuchten Erzbischof Heße und Bischof Stäblein die
Evangelisch-Lutherische Petrusgemeinde in Schwerin. Bei einem Gespräch
wurde die vielfältige gemeindliche
Arbeit im Bereich Flucht und Migration mit Schwerpunkt Kirchenasyl
vorgestellt. Bischof Stäblein: „Ich bin immer wieder beeindruckt von dem
Umgang der Geflüchteten untereinander, wie selbstlos sich da der eine
für den anderen einsetzt. Ein berührendes Zeugnis
der Nächstenliebe.“
Hinweis:
Informationen zur Flüchtlingshilfe der katholischen Kirche sind auf der Internetseite
www.fluechtlingshilfe-katholische-kirche.de verfügbar.
Diese
Pressemitteilung wird von den Pressestellen der Deutschen
Bischofskonferenz und der EKD zeitgleich veröffentlicht.
Mehrfachzusendungen bitten wir zu entschuldigen.
Die Deutsche Bischofskonferenz
ist
ein Zusammenschluss der katholischen Bischöfe aller (Erz-)Bistümer in
Deutschland. Derzeit gehören ihr 65 Mitglieder (Stand: Juni 2023) aus
den 27 deutschen (Erz-)Bistümern an.
Sie wurde eingerichtet zur Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben,
zur Koordinierung der kirchlichen Arbeit, zum gemeinsamen Erlass von
Entscheidungen sowie zur Kontaktpflege zu anderen Bischofskonferenzen.
Oberstes Gremium der Deutschen Bischofskonferenz
ist die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmäßig im Frühjahr und
Herbst für mehrere Tage zusammentrifft.
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