Freitag, 7. April 2023

 

DW Logo
Made for minds.
Fokus Mittel- und Südosteuropa
DW Newsletter
07.04.2023 | 10:00 UTC
 
symbolträchtige Reisen, wegweisende Wahlen und historische Kriegsverbrecher-Prozesse haben in dieser Woche unsere Berichterstattung aus und über Mittel- und Südosteuropa geprägt.

Wir beleuchten die Besuche des ukrainischen Präsidenten in Warschau und des deutschen Bundeskanzlers in Bukarest. Besuche, die wichtige Gesten angesichts des russischen Krieges in der unmittelbaren Nachbarschaft Polens, Rumäniens und der Republik Moldau sind. Sie untermauern den politischen Schulterschluss aber auch mit konkreter militärischer und wirtschaftlicher Unterstützung. Unsere Korrespondenten analysieren für Sie die Reisediplomatie aus polnischer und rumänischer Perspektive.

Am vergangenen Sonntag wurden die Bürgerinnen und Bürger in Bulgarien und Montenegro an die Urnen gerufen. In Bulgarien wurde nach der fünften Parlamentswahl binnen zwei Jahren die einstige Langzeit-Regierungspartei GERB knapp stärkste Kraft, erneut gibt es aber keine klaren Verhältnisse und Mehrheiten. Und ob es diesmal zu einer tragfähigen Regierungsbildung kommen kann, ist zurzeit noch unklar.

Klar ist dagegen das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen in Montenegro: Jakov Milatovic heißt der strahlende Sieger, der die jahrzehntelange Herrschaft Milo Djukanovics beendet. Mit diesem Ergebnis verbinden nicht nur die Wählerinnen und Wähler, sondern auch viele Beobachter die Hoffnung auf einen politischen Neustart für das kleine Balkanland. In einem ersten programmatischen Interview nach seinem überzeugenden Sieg erläutert Jakov Milatovic gegenüber der DW die Grundlinien seiner Politik. In diesem Newsletter finden Sie das Video des englischen Interviews und auch eine Analyse des Wahlergebnisses.

Am Montag, den 3. April, begann vor dem Kosovo-Sondertribunal in Den Haag der Prozess gegen Ex-Präsident Hashim Thaci und drei weitere ehemalige Größen der einstigen Befreiungsarmee Kosovos, UCK. Laut Anklage tragen sie die Verantwortung für Kriegsverbrechen, Mord, Folter und andere Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Doch es geht letztlich auch um die grundsätzliche Bewertung der UCK: Bildeten ihre Führer - wie es in der Anklageschrift heißt - eine "gemeinsame kriminelle Unternehmung"? Wenn ja, würde damit letztlich auch die UCK als Ganzes als kriminelle Vereinigung dastehen und nicht als Befreiunsarmee. Welche Konsequenzen hat dann dieser Prozess für die historische und politische Bewertung des Kosovo-Krieges und der NATO-Intervention? Unsere Korrespondenten und Reporterinnen erläutern, worum es beim Prozess geht und wie Anklage und Verteidigung argumentieren.

Neben diesen politisch gewichtigen Themen laden wir Sie zum Ende der Fastenzeit ein, die neue multikulturelle Essensvielfalt in Polen kennenzulernen: Dort sind vor allem Einwanderer aus Belarus, Georgien und der Ukraine dabei, die kulinarische Kultur zu verändern.

Wir hoffen, mit dieser Auswahl aus dem Angebot unserer Berichterstattung Ihr Interesse zu finden, freuen uns auf Feedback und wünschen Ihnen frohe Osterfeiertage!

Adelheid Feilcke
Director of Programs for Europe | Programming
DW Logo
Made for minds.
 
Polen und die Ukraine
Selenskyj in Warschau: Demonstrativer Schulterschluss
Polen unterstützt die Ukraine im Kampf gegen Russland massiv. In Warschau bekräftigten die Präsidenten Polens und der Ukraine den Schulterschluss. Gemeinsam will man die Vergangenheit aufarbeiten und nach vorn schauen.
Artikelbild   Selenskyj in Warschau: Dankbarkeit und Streitfragen
Polnische Spitzenpolitiker gehören seit Kriegsausbruch zu Stammgästen in der Ukraine. Nun kommt der ukrainische Präsident Selenskyj nach Warschau, um sich für die Hilfe zu bedanken. Es gibt aber auch Streitthemen.
Artikelbild  
Video
Selenskyj zu Gesprächen in Polen
Dabei berichtet der polnische Präsident Duda von weiteren MiG-29-Lieferungen an Kiew. Die Rückkehr der von Russland verschleppten ukrainischen Kinder ist an Bedingungen gebunden. Der Überblick.
 
Rumänien
Artikelbild
Mehr als ein Zeichen der Solidarität? Scholz in Bukarest
Bundeskanzler Olaf Scholz besucht an diesem Montag Bukarest. Bisher stand Rumänien auf der außenpolitischen Agenda Berlins nicht ganz oben - nun könnte es zu einem Schlüsselpartner werden.
Artikelbild   Kanzler Scholz für schnellen Schengen-Beitritt Rumäniens
Nach einem Treffen mit Präsident Klaus Iohannis in Bukarest sagte Bundeskanzler Olaf Scholz, Rumänien erfülle alle Kriterien. Ziel sei eine Vollmitgliedschaft im Schengen-Raum noch in diesem Jahr.
Artikelbild  
Video
In der Musik den Frieden finden: Chefdirigent des WDR Sinfonieorchesters, Macelaru, in der Kulturhauptstadt Timisoara
Der Titel "Europäische Kulturhauptstadt" soll auf eine Stadt und ihre kulturelle Vielfalt aufmerksam machen und für eine nachhaltige Entwicklung der ganzen Region sorgen. Beides erfüllen Cristian Macelarus Projekte in der diesjährigen Kulturhauptstadt Temeswar - auf Rumänisch Timisoara. Den Auftakt machte eine Konzertreise des WDR-Sinfonieorchesters in die Geburtsstadt seines Chefdirigenten.
 
Montenegro
Artikelbild
Video
Milatovic: 'The game has been won by a good guy'
Milatovic is pledging to speed up the country's EU accession negotiations. "I believe that Germany will support the EU integration of Montenegro", Milatovic stated in a DW interview in Podgorica. At the same time, the 37-year-old economist promises to curb corruption, strengthen ties with Serbia and follow the EU's policy towards Russia.
Artikelbild   Neuanfang für Montenegro
Nach drei Jahrzehnten geht in Montenegro die Ära des autokratischen Langzeitherrschers Djukanovic zu Ende. Der neue Staatspräsident Milatovic ist jung, gut gebildet, proeuropäisch - aber auch politisch unerfahren.
 
Kosovo
Artikelbild
Den Haag: Warum das Kosovo-Sondertribunal Thaci und andere Ex-UCK-Führer anklagt
Den Top-Kommandanten der ehemaligen "Befreiungsarmee Kosovos" UCK - Hashim Thaci, Kadri Veseli, Jakup Krasniqi und Rexhep Selimi - werden Kriegsverbrechen gegen politische Rivalen und ethnische Minderheiten vorgeworfen.    
Artikelbild   Kosovo war trial: More resentment between Kosovo and Serbia?
The Kosovo war remains a thorny issue in the relationship with Serbia. Experts think the trial in The Hague is one-sided and could exacerbate tensions between the two sides.
Artikelbild  
Video
Kosovos Ex-Staatschef Thaci steht in Den Haag vor Gericht
Wegen Kriegsverbrechen ist Kosovos Ex-Staatschef Hashim Thaci angeklagt. Vor dem Sondertribunal in Den Haag hat nun der Prozess begonnen. Thaci plädiert auf nicht schuldig.
Artikelbild  
Video
Der lange Weg zur Gerechtigkeit: Prozess gegen Kosovos Ex-Präsidenten Thaci beginnt
Massenprotest in Prishtina gegen das Kosovo-Sondertribunal in Den Haag: Der ehemalige kosovarische Staatschef Hashim Thaci ist neben drei weiteren Kommandeuren der ehemaligen Befreiungsarmee Kosovos UCK angeklagt. Ihnen werden Morde, Verschleppung, Verfolgung und Folter vorgeworfen. Nun stehen sie vor Gericht.
 
Bulgarien
Artikelbild
Mitte-Rechts-Bündnis gewinnt Parlamentswahl in Bulgarien
In Bulgarien hat das prowestliche Mitte-Rechts-Bündnis des früheren Ministerpräsidenten Boiko Borissow die Parlamentswahl gewonnen. Die Bildung einer stabilen Regierung dürfte dennoch keine leichte Aufgabe werden.
 
Türkei
Artikelbild
Amnesty International: Türkische Polizei foltert Erdbebenopfer
Menschenrechtler haben zwei Monate nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien schwere Vorwürfe erhoben. Es habe viele Fälle von Misshandlung und Folter durch Polizei und Gendarmerie gegeben.
Artikelbild   Das Erdbeben in der Türkei hat auch Hoffnungen in Deutschland zerstört
Ein Haus in der Türkei. Für viele türkischstämmige Einwanderer in Deutschland ist das die Aussicht auf ein kleines bisschen Wohlstand im Alter. Manche haben durch das Erdbeben alles verloren.
 
Panorama
Artikelbild
Pielmieni und Chatschapuri: Polens Küche geht ostwärts
Durch die Einwanderung Hunderttausender Menschen aus der Ukraine, Georgien und Belarus verändert sich die traditionelle polnische Küche und gewinnt an Vielfalt.
DW Logo
Made for minds.
K O N T A K T

Fokus Mittel- und Südosteuropa
fokus-msoe@dw.com
www.dw.com/de/themen/fokus-südosteuropa/s-13128

Adelheid Feilcke
Director of
Programs for Europe | Programming
T. +49 228 429 - 4101

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen