BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen
Erfurt, 14.04.2023
Pressemitteilung
Familien
stärken heißt Gesellschaft stärken
Kritik aus der Wirtschaft
an Freistellung nach Geburt ist unverantwortlich
Die
geplante Einführung einer zweiwöchigen Freistellung von
Partnern und Partnerinnen nach der Geburt durch das
Familienstartzeitgesetz
kommentiert Ann-Sophie Bohm, Landessprecherin von BÜNDNIS
90/DIE
GRÜNEN Thüringen:
„Familien sind die Grundpfeiler unserer
Gesellschaft. Alles, was Familien stärkt, stärkt uns alle. Die
Einführung einer bezahlten Freistellung für Partner oder
Partnerin
nach der Geburt ist überfällig. Die Bundesregierung setzt
damit
nicht nur einen wichtigen Akzent in der Stärkung von Familien,
sondern setzt auch eine EU-Richtlinie um. Deutschland braucht
eine
moderne Familienförderpolitik, die vor allem eine bessere
Vereinbarkeit sowie eine gerechtere Aufteilung der Sorgearbeit
in den
Blick nimmt. Die ersten Wochen und Monate nach der Geburt
eines
Kindes sind zentral, nicht nur für das Zusammenwachsen der
jungen
Familie und die Erholung der Mutter. In dieser besonders
sensiblen
Zeit werden auch die Grundsteine für die weitere
Rollenverteilung
der nächsten Monate gelegt. Es ist daher wichtig und richtig
hier
anzusetzen und jungen Familien ein wenig gemeinsame Zeit zu
ermöglichen."
„Der
Kritik an der geplanten
Freistellung aus der Thüringer Wirtschaft kann ich nur mit
Kopfschütteln begegnen. Von einer Stärkung der Familien
profitieren
schließlich nicht nur die Familien selbst. Die Funktionäre
scheinen
nicht verstanden zu haben, dass Familienförderung und die
Verbesserung der Vereinbarkeit nicht verhandelbar sind. Schon
allein
mit Blick auf die demografische Krise und den damit
einhergehenden
Fachkräftemangel wird es zunehmend wichtig sein, auf
Arbeitnehmer*innen mit Kindern einzugehen. Die Freistellung
soll
zudem über ein Umlagesystem refinanziert werden, sodass den
Unternehmen kaum Nachteile entstehen. Wenn
Unternehmenerverbände
nicht einmal bereit sind, zwei Wochen Freistellung nach Geburt
eines
Kindes zu ermöglichen, zeugt das von einem anachronistischen
Verständnis von Arbeitgeberschaft und fehlender Verantwortung
gegenüber den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Die
gesellschaftliche Realität ist da schon längst weiter", so
Bohm abschließend.
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