Freitag, 20. Juli 2018

  40. Christopher Street Day
 
     
  Dr. Franziska Giffey hisst Regenbogenflagge vor dem Ministerium
 
  40. Christopher Street Day in Deutschland - zu diesem Anlass hat Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey heute die Regenbogenflagge vor dem Bundesfamilienministerium gehisst.
Bundesministerin Giffey hob die besondere Bedeutung dieses Tages hervor:
„Seit 1979 gehen Menschen in diesem Land beim Christopher Street Day auf die Straße und fordern Respekt, Anerkennung und vor allem gleiche Rechte für gleichgeschlechtlich liebende sowie für inter- und transgeschlechtlich lebende Menschen. Wir würdigen heute den langjährigen Einsatz für Gleichberechtigung, Menschenrechte und eine freie Gesellschaft.“
2017 wurde mit der Öffnung der Ehe ein wichtiger Erfolg erzielt. Doch es bleibt viel zu tun, die Arbeit für gleiche Rechte muss weiter gehen. Mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum „Dritten Geschlecht“, muss die Bundesregierung noch dieses Jahr einen weiteren Geschlechtseintrag im Personenstand einführen. Außerdem geht es um die Reform des Transsexuellengesetzes und das im Koalitionsvertrag vereinbarte Verbot von geschlechtszuweisenden medizinischen Eingriffen.
„Für mich steht das Selbstbestimmungsrecht jeder und jedes Einzelnen im Mittelpunkt. Ich sehe keinen Grund, weswegen Menschen vor einem Personenstands- oder Vornamenswechsel zwei Gutachten durchlaufen und in einem so genannten ‚Alltagstest‘ beweisen sollten, dass sie dem ‚Gegengeschlecht‘ angehören“, machte Dr. Franziska Giffey deutlich. „Über die eigene Geschlechtsidentität kann nur jeder Mensch selbst Auskunft geben. Darum ist auch wichtig, dass Kinder nicht operiert werden, nur um ihr Geschlecht anzugleichen. Ich arbeite dafür, dass das Transsexuellengesetz durch ein modernes Gesetz zum Schutz und zur Akzeptanz geschlechtlicher Vielfalt ersetzt wird.“
In den letzten 20 Jahren ist die gesellschaftliche Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt stetig gewachsen, sie muss aber immer wieder verteidigt und neu erkämpft werden. Dies zeigte beispielsweise die Leipziger Mitte Studie 2016. Der zufolge stimmten 40 Prozent aller Befragten der Aussage zu, es sei „ekelhaft“, wenn sich Homosexuelle in der Öffentlichkeit küssen. Im Zeitraum von Januar 2017 bis zum 29. Januar 2018 wurden 300 politisch motivierte Straftaten mit der Nennung des Unterthemas „Sexuelle Orientierung“ erfasst, insgesamt 161 Tatverdächtige wurden ermittelt. Das Bundesfamilienministerium wird sich mit dem Bundesprogramm „Demokratie Leben!“ weiterhin für Projekte gegen Trans- und Homofeindlichkeit einsetzen.

Mitteilung des BMFSFJ am 20.07.2018

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