Dienstag, 17. Juli 2018

Skurrile Plastiken von Gerd Mackensen in Wernigerode

KUNSTHAUS MEYENBURG Förderverein besucht Vernissage

Zumindest eines haben Gerd Mackensen und der KUNSTHAUS MEYENBURG Förderverein gemein – Sommerpause oder Sommerloch, was die Aktivitäten betrifft, gibt es nicht. Nach der Besichtigung der japanischen Rollbilder im Café Nikolai Ellrich wurde am vergangenen Sonntag zur Vernissage der aktuellen Ausstellung „BESETZT“ in der Galerie im 1. Stock zu Wernigerode (Markt 1) eingeladen. Die Mitglieder wie auch die zahlreichen Besucher, die diesen Sonntagausflug nutzten, waren überrascht, begeistert. Dass Gerd Mackensen selten Bilder zeigt, die schon in einer Ausstellung vertreten waren, ist ein hoher
Anspruch und fordert den Künstler zu Leistungen und zu einer Kreativität, die oft bis an die Leistungsgrenze gehen. Immerhin gab es in diesem Jahr schon Ausstellungen in Bad Sachsa, in Großbodungen, in Arnstadt. Jetzt diese in Wernigerode; es folgen Ahrenshoop, Sondershausen, eine kleine Auswahl in Ellrich – um nur eine Auswahl zu nennen. Dass sich Gerd Mackensen alle fünf oder zehn Jahre irgendwie neu erfindet, ist auch Liebhabern seiner Werke bekannt. Was aber in Wernigerode gezeigt wird, übertraf alle Erwartungen. Sah man in den letzten Jahren ab und an Plastiken in den jeweiligen
Ausstellungen, so sind diese jetzt dominant – und nach Aussagen vieler Besucher auch „gereifter“. Die Hängung, die Stellung der Plastiken, die Abfolge Plastik und Grafik und nicht zuletzt die Ausleuchtung ließ diese Vernissage zu einem wahren Kunstgenuss werden. Zu erwerben gab es ebenfalls die Kataloge der letzten Ausstellungen, alle nicht nur signiert, sondern auch mit einer Skizze versehen in der für Mackensen typischen
Art. Kein Wunder, dass diese Kataloge – auch zu einem Sonderpreis – weggingen ‚wie warme Semmeln‘. Typisch Mackensen in Bildern - ein Affe schießt mit einer Schlappschleuder auf Adolf Hitler - Titel: „Orang-Utan zielt auf Homo Sapiens“. Auch diverse Darstellungen des „Alten Fritz“ sind vertreten. Plastiken ebenfalls von Friedrich II. mit Windspiel bis zu verschiedenen mit „Hacke“ – hier im doppelten Sinn als Arbeitsinstrument fürs Grobe wie auch ‚eine Hacke haben‘. Es lohnt also bis 19.8. nach Wernigerode in die „Galerie im 1. Stock“ direkt am Rathaus zu fahren. Man darf gespannt sein auf das nächste Jahr, wo Gerd Mackensen seinen 70. Geburtstag feiert, und hoffen, dass auch Nordhausen als die Stadt, die am
längsten und innigsten mit seinem Schaffen verbunden ist, ihn mit Ausstellungen würdigt. Und wenn es eine Retrospektive werden sollte, dann ist zu wünschen, dass viele aktuelle Werke gezeigt werden, damit auch die Nordhäuser in den Genuss kommen, den Vereinsmitglieder zur Einstimmung auf den 70. schon am Sonntag hatten.


Dr. Wolfgang R. Pientka Vorsitzender des KUNSTHAUS MEYENBURG Förderverein

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