Astrid Rothe-Beinlich: Entscheidend ist und
bleibt die Frage der Qualität
Aktuell wird über die vom Bund
angekündigten Mittel zur Verbesserung der Kita-Qualität sowie über die Senkung
und teilweise die Abschaffung der Kitagebühren diskutiert. So werden in Berlin
ab dem 01. August keine Kitagebühren mehr erhoben. Auch in Thüringen wird diese
Debatte geführt. Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische
Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
"Für uns sind die
Beitragsfreiheit und die Fragen der Qualität frühkindlicher Bildung zwei Seiten
ein und derselben Medaille. Deshalb werben wir nach dem Ausbau des
Mindestpersonalschlüssels für unsere Drei- und Vierjährigen nun für eine
konsequente Fortführung auch im Alter zwischen vier und fünf Jahren - von
derzeit 1:16 auf einen Schlüssel von 1:12. Damit würden 550 zusätzliche Stellen
für Erzieher*innen geschaffen - die Gesamt kosten lägen bei insgesamt etwa 30
Mio. Euro."
Bei stufenförmiger Umsetzung über zwei Jahre - sprich
zunächst 1:14 und dann erst 1:12 - schlüge dies im ersten Jahr mit etwa 15 Mio.
Euro zu Buche.
"Außerdem machen wir uns einmal mehr für ein
Erprobungsprogramm für multiprofessionelle Teams zur Stärkung inklusiv
arbeitender Kindergärten stark", so Rothe-Beinlich weiter. Vorstellbar wäre
hier ein dreijähriges Programm, mit welchem interessierten Kitas Ressourcen zur
Verfügung gestellt werden, um zusätzlich zu den Erzieher*innen Personal aus dem
pflegerischen, künstlerischen, musischen oder handwerklichen Bereich
einzustellen. Wenn davon 80 Kindergärten mit je einer Vollzeitstelle profitieren
sollen, bräuchte es für drei Jahre etwa 4,6 Mio. Euro - mit wissenschaftlicher
Begleitung käme man auf knapp 5 Mio. Euro.
"Wir versprechen uns davon, den
Anforderungen an gelingende Inklusion auch praktisch näher zu kommen und
wichtige Erfahrungen zu sammeln", so die Grünenpolitikerin.
Weiterhin
würde die bündnisgrüne Fraktion eine Erhöhung der Pauschale für die
Kita-Fachberatung außerordentlich begrüßen. "Mit einer Erhöhung der Pauschale
von derzeit 30 auf 60 Euro pro Kind ab einem Jahr könnte das Angebot der
Fachberatung durch örtliche Träger der Jugendhilfe und die Träger der Kitas
deutlich ausgebaut werden", erläutert Rothe-Beinlich. Eine solche Steigerung
würde den Freistaat etwa 2,85 Mio. Euro kosten.
"Wünschenswert wären
zudem die Verbesserung der Vor- und Nachbereitungszeiten für Erzieher*innen und
die Verbesserung der Leitungsanteile auch für kleine Kindergärten mit weniger
als 100 Kindern", schließt die Grünenpolitikerin.
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