Natürlichere Waldbewirtschaftung soll
umgesetzt werden
Der Petitionsausschuss im Thüringer Landtag hat die
Petition "Schutz des Waldes auf dem Ettersberg" in der letzten Woche
abgeschlossen. Die Bürgerinitiative "proEttersberg" kann sich über einen
Etappensieg freuen, denn die verabschiedete Empfehlung gibt lösungsorientierte
Antworten zur weiteren Bewirtschaftung der sensiblen Waldflächen am Ettersberg.
Dazu erklären die Abgeordnete für Petitionen, Babett Pfefferlein, und
der naturschutzpolitische Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im
Thüringer Landtag, Roberto Kobelt:
"In den vergangenen Jahren mehren
sich die Proteste von Bürger*innen gegen die allgemeine Bewirtschaftung des
Waldes, insbesondere in sensiblen Schutzgebieten. Grund dafür ist die anhaltende
Tendenz zu größeren Forstmaschinen in der Waldbewirtschaftung. Für den
flächendeckenden Einsatz wurden dafür thüringenweit Rückegassen in einem Abstand
von 20 Metern angelegt. Der Wald wirkt deshalb auf Viele immer mehr wie eine
Plantage. Mechanische Belastungen schädigen zudem Böden, Baumwurzeln und Wege in
den Wäldern", stellt Roberto Kobelt bedauernd fest.
"Öffentliche
Anhörungen im Landtag, wie die zum Possen und zum Ettersberg, haben in ihrer
großen öffentlichen Unterstützung gezeigt, dass es ein Umdenken bei der
Waldbewirtschaftung geben muss. Ich bin deshalb froh, dass am Ettersberg die
Bewirtschaftung im Naturschutzgebiet Ettersberg und in den sensiblen Gebieten in
Zukunft mit 40, statt mit 20 Meter Gassenabstand und unter Einsatz von
Pferderückern durchgeführt werden soll. Dafür stehen ThüringenForst im aktuellen
Doppelhaushalt und im Errichtungsgesetz bereits die notwendigen Mittel zur
Verfügung", weist Babett Pfefferlein auf die geschaffenen finanziellen
Voraussetzungen für eine bodenschonende Holzernte am Ettersberg hin.
"Darüber hinaus gibt der Ausschuss weitere wichtige Hinweise. So soll
zum Beispiel im Bereich von historischen Sichtachsen der Waldrand wieder
geschlossen werden. Auch müssen Habitatbäume gut sichtbar gekennzeichnet und der
Naturlehrpfad Prinzenschneise erneuert werden. Neben den praktischen
Bewirtschaftungshinweisen wird eine grundsätzlich bessere Kommunikation von
ThüringenForst zur Waldbewirtschaftung empfohlen. Das macht den Ettersberg zu
einem Pilotprojekt für die Bewirtschaftung im Staatsforst", findet Roberto
Kobelt.
"Für mich steht das Gemeingut Wald und die langfristige
nachhaltige Wirtschaftlichkeit des Waldes im Vordergrund. Es ist deshalb gut,
einen gesamtgesellschaftlichen Dialog zu führen, wie Wald in öffentlicher Hand
künftig bewirtschaftet werden soll. Die Diskussionen zum Ettersberg im
Petitionsausschuss machen deutlich, welchen Wert bürgerschaftliches Engagement
hat und dass dieses Gremium ein wichtiger funktionierender Bestandteil der
politischen Willensbildung ist", zeigt sich Babett Pfefferlein abschließend
zufrieden.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion
Thüringen am 04.07.2018
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