Mittwoch, 12. Dezember 2012

Zum Mäzenatentum der Kreissparkasse Nordhausen


Man sah dem Vorstandsvorsitzenden der Kreissparkasse Nordhausen, Wolfgang Asche, die Genugtuung an, mit der er gestern den Vertretern der lokalen Presse einen in Buchform gehaltenen Kunstkatalog vorstellte, der Aufschluss über 20 Jahre Galerie „seines“ Geldinstitutes gibt. Das ganz wesentlich sein eigenes Verdienst ist, wie ich aus eigenem Erleben weiß.

In einer Begleitmitteilung zu diesem Katalog heißt es: „Für die Kreissparkasse Nordhausen ist das Engagement im Bereich der Kunst und Kultur fester Bestandteil ihres öffentlichen Auftrags“. Das klingt nüchtern und sachlich. Dabei steckt hinter diesem Satz sehr viel mehr als eine formale Feststellung. Wolfgang Asche beschreibt im Vorwort zu diesem Katalog den Hintergrund: „Nunmehr blicken wir auf 20 Jahre Galerie in der Kreissparkasse Nordhausen zurück. Eine solche Präsentationsmöglichkeit für Kunst kostenfrei zugänglich für Kenner und Bewunderer, ist nicht üblich in Unternehmen. Das wirft die Frage auf, was uns seinerzeit bewogen hat, eine solche Galerie in unser Sparkassengebäude zu integrieren. Zunächst war da das Gebäude, welches in der politischen Umbruchphase für seinen vorgesehenen Zweck nicht fertig gestellt wurde. Ursprünglich sollte es ein internationales Kulturzentrum beherbergen. In einem solchen Zentrum war sicher ein Raum für Ausstellungen vorgesehen. Grundzüge waren im Rohbau erkennbar. Der Gedanke an einen zentralen Ausstellungsraum wurde somit beibehalten. Hieraus entstand die Idee, über das tägliche Bankgeschäft hinaus mit den Besuchern unserer Galerie in den Dialog einzutreten. Ein weiterer Aspekt für die Errichtung einer Kunstgalerie war unser Wunsch, in der Region gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und einen Beitrag für ein vielseitiges Kulturangebot zu leisten.“ (Auszug aus dem Vorwort). Das Geldinstitut hat also aus eigenem Antrieb gesellschaftliches Engagement übernommen. Und wie man weiß, erstreckt sich das auf sehr viel mehr Aufgaben, als nur der Kunst und Kultur in und für die Region

In der erwähnten Begleitmitteilung heißt es nun zum Mäzenatentum der Kreissparkasse, dass sich die Kunstförderung in der weiteren Entwicklung nicht nur auf die Bereitstellung von Ausstellungsfläche beschränkte. „Wichtiges Anliegen war uns ist der gezielte Ankauf von Kunstwerken.“

Die Umsetzung dieses Anliegens führte seitdem zu einer Kunstsammlung, die 250 Bilder, Zeichnungen und Skulpturen umfasst, die einen repräsentativen Querschnitt des Kunstschaffens im Wesentlichen in Thüringen seit 1992 geben. „In den 20 Jahren Sammlungstätigkeit sind aus manchen Bildern von Zeitgenossen solche der Vätergeneration geworden. Und so wurde die Sammlung auch zum „Widerschein ihrer Zeit““, heißt es im Text der Mitteilung.

Im Rahmen der Ausstellungseröffnung zum 20jährigen Bestehen der Galerie der Kreissparkasse im März dieses Jahres – über die vornehmlich nnz damals ausführlich berichtete – wurde die Erstellung eines Katalogs angekündigt, der nun vorliegt. Die Palette der darin enthaltenen Künstler ist lang, Namen wie Ilsetraut Glock-Grabe, Heinz Scharr, Gerd Mackensen, Klaus-Dieter Kerwitz, Karin Kisker oder Ute Zyrus sind nur einige, die man in Nordhausen bestens kennt. Und darüber hinaus Künstler aus dem gesamten Thüringer Raum. Wobei Wolfgang Asche die Mitwirkung in der Gestaltung des Katalos durch Gerd Mackensen hervorhob.

Und spätestens hier ist die Kunsthistorikerin Susanne Hinsching zu erwähnen, die mit ihrer anerkannten Kompetenz inspirierend wirkte und einen Textbeitrag zum Thema „Kunst und Gesellschaft“ in dem Katalog beisteuerte, in dem es in einem Auszug heißt: „Heute beobachten wir: Was sich einst und Jahrzehnte lang als Utopie und radikale Forderung in der Hoffnung auf eine neue, humane Gesellschaft gegen erbitterte Widerstände durchsetzen musste, verfolgt und verfemt wurde, ist inzwischen „ins zeitlose Reich unserer ästhetischen Erfahrung eingegangen“. Die Bilder in diesem Katalog lassen erkennen, was gemeint ist. Und heben ihn in seiner Bedeutung weit über regionale Grenzen hinaus. Die realen Werke – über die dieser Katalog einen repräsentativen Querschnitt enthält, lagern nun nicht etwa in einem Depot, sondern gestalten Kundenräume, Besprechungszimmer und Flure sowohl in der Hauptstelle als auch in den Filialen. „Man lebt“, heißt es in der Begleitmitteilung, „in der Kreissparkasse Nordhausen mit Bildern“

Sei abschließend bemerkt, dass der 127-seitige Katalog gegen eine Schutzgebühr von 15 Euro in der Hauptstelle der Kreissparkasse Nordhausen erworben werden kann. Und sich für kunstinteressierte Bürger bestens als Weihnachtsgeschenk eignet.

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