Samstag, 1. Dezember 2012

Warum musste Jens Feuerriegel seinen Schreibtisch räumen?


Mit der Frage will ich zum Ausdruck bringen, dass mich der Weggang oder die Abberufung des langjährigen verantwortlichen Redakteurs der „Nordhäuser Allgemeine“, Jens Feuerriegel überraschte. Und ich (natürlich) keine Erklärung dafür habe. Wie sollte ich auch: mein Verhältnis zu Feuerriegel war nur kurz nach der Wende ein tragbares, als ich mal eine zeitlang für die „Nordhäuser Allgemeine“ schrieb. Und eigentlich auch damals mehr durch Vermittlung einer damals dort tätigen Redakteurin (Uschi Wulf), mit der mich zunächst ein wesentlich besseres – sachliches wie persönliches – Verhältnis verband.

Das ist sehr, sehr lange her und das Verhältnis von Feuerriegel zu mir – und nicht etwa umgekehrt – wurde nicht besser, man blieb immer auf Distanz. Ich respektierte ihn als verantwortlichen Redakteur der „Nordhäuser Allgemeine“, stand ihn auch die Kompetenz dafür zu, hielt ihn aber für zunehmend selbstherrlich. Was mich stets wunderte war die nahezu unerschütterliche Position des Jens Feuerriegel als verantwortlicher Redakteur, die allen Beschwerden und Kritiken während der langen Jahre seiner Tätigkeit in Nordhausen standhielt. Und wenn ich den Berichten von den verschiedensten Seiten Glauben schenken soll, waren es deren viele. Auch eine von mir selbst (noch zu Zeiten Lochthofens), die glatt und ohne dass ich weiter gehört wurde, abgeschmettert wurde. Was mein Verhältnis zu ihm zumindest nicht verbesserte.Bemerkenswert fand ich, dass er noch vor einiger Zeit in einem seiner Morgengrüße meinte, das beste Handwerkszeug eines Redakteurs wäre ein dickes Fell. Das er aber selbst wirklich nie hatte. Den öffentlich in seiner Zeitung geäußerten Reaktion auf meine gelegentlichen Kritiken lassen mich das annehmen.

Ohne weiter auf mein Verhältnis zu Jens Feurriegel einzugehen bin ich also erstaunt, dass er nun so sang- und klanglos umgesetzt oder von Nordhausen abberufen wurde. Und das zum Beispiel wäre doch ein Anlass, diesen Vorgang in der „Kommunikation in der Bürgergesellschaft“ in Nordhausen in sachlicher Form zu erörtern. Wenn der Anstoß dazu gegeben würde. Zum Beispiel durch den einen oder anderen jener Experten, die kürzlich im Bürgersaal des Rathauses zu diesem Thema diskutierten. Von denen aber ist nichts darüber zu hören. Und das wäre doch ein Thema, das wert wäre, hinterfragt und behandelt zu werden? Wer also gibt die Themen für solche „Kommunikationen in dieser Bürgergesellschaft“ vor? In der Unterdrückung von bestimmten Themen aber scheinen sich alle jene, die mit Themen wie diesem in die Öffentlichkeit gehen könnten, einig zu sein getreu dem Motto: „Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.“

Nun bin ich neugierig, wie der neue oder nunmehrige verantwortliche Redakteur der „Nordhäuser Allgemeine“ Thomas Müller - der ja erst kürzlich gern Stadtarchivar der Stadt Nordhausen geworen wäre - seine Position nutzen wird. Ich verbinde damit positive Hoffnungen, befürchte allerdings, dass die Rückkehr seiner Frau aus der Elternzeit zu einer einseitigen Dominierung der Redaktion führen wird, die jedenfalls kaum im Interesse der redaktionellen Arbeit der „Nordhäuser Allgemeine“ liegen dürfte. Man kann gespannt sein.

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