Nordhausen bietet zur Adventzeit eine ganze Palette von Veranstaltungen, die geeignet sind, neben dem Adventmarkt am Theaterplatz, in besinnlicher Weise auf das Weihnachtsfest einzustimmen. Und die Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei trägt seit nunmehr acht Jahren mit seinen Adventausstellungen in besonderer Weise zu dieser Einstimmung bei.
Nachdem ich gestern den Adventkranz-Bewerb der Nordhäuser Floristen als Basis dieser Adventausstellungen thematisierte, geht es mir heute um das aktuelle Thema, das ja jedes Jahr wechselt. Und in diesem Jahr „Die Faszinierende Welt der Gewürze“ beinhaltet. Dass ich dieses Thema gesondert behandle hat seinen Grund in der Tatsache, dass dieses Thema in der Vernissage in einer Weise „veranschaulicht“ wurde, die zwar zum Thema, nicht aber gerade zur gleichzeitig stattgefundenen Preisverleihung der bestbenoteten Adventkränze passte: die Vorführungen einer Bauchtänzerin.
Sie konnte gefallen und erhielt viel Beifall, was nicht weiter verwunderte, war sie doch an der Nordhäuser Volkshochschule Kursleiterin orientalischer Tanzkunst. Es konnte aber auch nicht verwundern, dass durch diese tänzerische Themenumrahmung zunächst jedenfalls der Eindruck entstehen konnte, dass Herkunftsland der Sammlung ausgestellter Gewürze allein der Orient ist. Der Eindruck verflüchtigt sich allerdings rasch, wenn man die ausgestellten Gewürze oder die Info-Tafeln näher in Augenschein nimmt. Oder sich den Film ansieht, der im Tagungsraum der Traditionsbrennerei fortwährend abläuft. Der Eindruck enststeht natürlich nicht, wenn man an der Vernissage gar nicht teilnahm.
Während also der Film die einheimische Pflanzen- und Gewürzwelt veranschaulicht, kommen zumindest Teile der ausgestellten orientalischen Gewürze aus dem Gewürzmuseum Schönbrunn, das sich in dieser Form an dieser Ausstellung beteiligt. Und damit gleichzeitig auf sich aufmerksam macht. Offenbar ein gewollter Effekt. Und dem soll hier mit dem Hinweis Rechnung getragen werden, dass dieses Museum der Firma Fuchs Gewürze GmbH in Hilburghausen zugehört. Dort wird anschaulich dem Museumsbesucher die Vielfalt der FUCHS Gewürze und daraus enstehende Produkte in einem Original-Verkaufsmöbel wie auch in aromatischen Gewürzen zum Beschnuppern gezeigt. Über die Geschichte, die Handelsrouten, die Heilwirkung oder die Würzkraft der Pflanzenteile informieren große, bunt bebilderte Texttafeln. Die würzigen Köstlichkeiten können nicht nur besichtigt , sondern dann auch gleich im angeschlossenen FUCHS Gewürzshop käuflich erworben werden.
Was in der Traditionsbrennerei ausgestellt ist, ist breiter, wenn auch sehr viel weniger tief gefächert. Dass sich auch Ausgangs- und Fertigprodukte der Nordbrand GmbH und der Traditionsbrennerei darunter befinden, kann nicht verwundern, schließlich werden eine ganze Anzahl von Likören – zum Beispiel Ingwer oder Orangen-Likör – auf Basis solcher Gewürze hergestellt. In einer Vitrine sind sie ausgestellt. In einer benachbarten Vitrine sind Kosmetikprodukte auf entsprechender Basis zu sehen. Und ansonsten Beutel und Säckchen mit gemahlenen und zerstoßenen Gewürzen in relativ großer Zahl als Anschauungs- und Duft- bzw. „Schnupper“-objekte.
Die Ausstellung ist also sowohl durch die Adventkranz-Ausstellung im Fasskeller, über die ich gestern berichtete, als auch den thematischen Teil in allen Räumen des Kornmuseums, aber auch durch die sonstige Ausgestaltung der Räume durch die floristischen Arrangements außerordentlich anschaulich und umfangreich. Die Ausstellung wird während ihrer Laufzeit betreut sowohl durch Mitarbeiter der Traditionsbrennerei, als auch durch Mitglieder der Gästeführergilde, die auch Kurzführungen anbieten, die schon in den ersten Tagen außerordentlich gut angenommen wurden.
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