Meißner: „Halbherziger Versuch, behindertenpolitischen Aktionismus vorzutäuschen“
Erfurt – „Wir müssen
 die Herausforderungen der Behindertenpolitik gemeinschaftlich mit den 
Kommunen angehen. Ein kommunaler Behindertenbeauftragter ist hierfür ein
 entscheidender Schritt.“ Mit diesen Worten
 hat die sozialpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Thüringer 
Landtag, Beate Meißner, für einen Änderungsantrag ihrer Fraktion 
geworben. Der Antrag enthalte sieben notwendige Änderungen des von 
Rot-Rot-Grün eingebrachten Gesetzes zur Inklusion und Gleichstellung
 von Menschen mit Behinderungen, sagte die CDU-Politikerin. „Menschen 
mit Behinderung stehen unter besonderem Schutz unseres Freistaates. Ihre
 gleichwertige Teilnahme am Leben unserer Gemeinschaft zu fördern, ist 
die verfassungsmäßig verbürgte Aufgabe Thüringens“,
 so Meißner weiter.
Das Gesetz der 
Landesregierung und die Ablehnung des Änderungsantrags der CDU-Fraktion 
nannte Meißner einen „Halbherzigen Versuch, behindertenpolitischen 
Aktionismus vorzutäuschen“. Herzstück des Antrages
 der Union sind die Einrichtung einer Landesfachstelle für 
Barrierefreiheit und eine Entlastung der Kommunen von Kosten für 
kommunale Behindertenbeauftragte und -beiräte bei einer gleichzeitigen 
Pflicht, diese Beauftragten einzuführen. „Fachkompetenz hinsichtlich
 der Barrierefreiheit zu bündeln, ist angesichts der verfassungsgemäßen 
Verpflichtungen und der vielfältigen behindertenrechtlichen Fragen der 
öffentlichen Stellen notwendig“, begründete Meißner den Vorstoß, eine 
Landesfachstelle einzurichten. Damit würden
 die Kommunen genauso unterstützt, wie durch eine Kostenübernahme von 
Kosten für kommunale Beauftragte und Beiräte.
Von der Ablehnung 
der von der CDU geforderten, verpflichtenden Einführung kommunaler 
Beauftragter durch die Landesregierung und die Koalitionsfraktionen 
zeigte sich Meißner enttäuscht: „Damit beweist die Linkskoalition,
 dass es ihr weniger um die Menschen mit Behinderungen geht, als um den 
Anschein, etwas in diesem Bereich getan zu haben.“ Die 
regierungstragenden Fraktionen „würden es hinnehmen, wenn die 
Barrierefreiheit in den Kommunen stagniert und in den nächsten Jahren
 gar nichts passiert“.
Felix Voigt
Stellv. Pressesprecher

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