Projektmitarbeiter der Maßnahme „Grünes Stadtgebiet – artenreich und vielfältig“ engagieren sich seit 1. April 2019
Nordhausen (psv). Ein gemeinsames Projekt vom
Berufsbildungszentrum Nordhausen (BBZ), Jobcenter und dem Amt für
Stadtentwicklung der Stadt Nordhausen lässt die alte Streuobstwiese im
Borntal sprichwörtlich erblühen. Teilnehmer einer geförderten
Maßnahme (AGH) des Jobcenters Nordhausen arbeiten seit April dieses
Jahres im Rahmen des Projekts „Grünes Stadtgebiet – artenreich und
vielfältig“ an der Rekultivierung und nachhaltigen Pflege der
Streuobstwiese Borntal.
Die alte Streuobstwiese umfasst eine Gesamtfläche
von rund einem Hektar. „Die fehlende Bewirtschaftung in den letzten
Jahren hat zu einer Verbuschung des Areals geführt“, resümiert der
Projektleiter Karsten Jakschik (Natur- und Umweltpädagoge
beim BBZ Nordhausen). Ziel ist die Wiederherstellung der typischen
Struktur und Artenvielfalt des
Areals als Streuobstwiese. Bisher wurden
Beerensträucher und Obstbäume auf ca. einem Drittel der Gesamtfläche
freigestellt. Aus dem Baum- und Strauchschnitt legten
die Mitarbeiter eine Benjeshecke an. Zwei Areale mit einer Gesamtfläche
von ca. 200 qm wurden als Bienenweide hergerichtet. Das bei den
Mäharbeiten anfallende Heu wird dem Landgut Harzrigi zur Versorgung der
Tiere kostenlos zur Verfügung gestellt.
Der restliche Teil des Areals befindet sich derzeit
in einem waldähnlichen Zustand. Hier umfassen die Arbeiten ab Oktober
die Durchführung von Baumpflegemaßnahmen, Entbuschung und
Neupflanzungen. Außerdem ist der Bau und die Aufstellung
von Schautafeln und Nisthilfen für einheimische Singvögel und
Fledermäuse geplant.
Perspektivisch sind außerdem der Bau und das Aufstellen von Sitzgelegenheiten vorgesehen.
„Streuobstwiesen haben seit jeher neben der
wirtschaftlichen Bedeutung auch einen hohen ökologischen Wert, denn sie
bilden Lebensraum für zahlreiche Kleinsäugetiere, Vögel und unzählige
Insekten, die wiederum wichtige Glieder in der Nahrungskette
darstellen,“ erklärt der Natur und Umweltbiologe. „Und gerade um unsere
Wildbienen ist es gerade sehr schlecht bestellt“, so Jakschik weiter.
Die heterogene Struktur des Areals mit offenen Bereichen, aber auch
dichten Beständen, bietet zahlreichen geschützten
Tierarten Lebensraum. Die Streuobstwiese im Borntal soll nach ihrer
Wiederherstellung ein Anziehungspunkt für Spaziergänger sein.
Übrigens: Die Nutzung und Verwertung des reifen Obstes und der Früchte durch Bürger und Familien ist stets willkommen.
[Fotos: BBZ-Projektteam mit Projektleiter Karsten Jakschik (links), ©Stadtverwaltung Nordhausen]
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