Freitag, 19. Juli 2019

Rekultivierung der Streuobstwiese im Nordhäuser Borntal - um Insekten, Vögeln und Kleinsäugern mehr Lebensraum zu geben

Projektmitarbeiter der Maßnahme „Grünes Stadtgebiet – artenreich und vielfältig“ engagieren sich seit 1. April 2019

Nordhausen (psv). Ein gemeinsames Projekt vom Berufsbildungszentrum Nordhausen (BBZ), Jobcenter und dem Amt für Stadtentwicklung der Stadt Nordhausen lässt die alte Streuobstwiese im Borntal sprichwörtlich erblühen. Teilnehmer einer geförderten Maßnahme (AGH) des Jobcenters Nordhausen arbeiten seit April dieses Jahres im Rahmen des Projekts „Grünes Stadtgebiet – artenreich und vielfältig“ an der Rekultivierung und nachhaltigen Pflege der Streuobstwiese Borntal.

Die alte Streuobstwiese umfasst eine Gesamtfläche von rund einem Hektar. „Die fehlende Bewirtschaftung in den letzten Jahren hat zu einer Verbuschung des Areals geführt“, resümiert der Projektleiter Karsten Jakschik (Natur- und Umweltpädagoge beim BBZ Nordhausen). Ziel ist die Wiederherstellung der typischen Struktur und Artenvielfalt des
Areals als Streuobstwiese. Bisher wurden Beerensträucher und Obstbäume auf ca. einem Drittel der Gesamtfläche freigestellt. Aus dem Baum- und Strauchschnitt legten die Mitarbeiter eine Benjeshecke an. Zwei Areale mit einer Gesamtfläche von ca. 200 qm wurden als Bienenweide hergerichtet. Das bei den Mäharbeiten anfallende Heu wird dem Landgut Harzrigi zur Versorgung der Tiere kostenlos zur Verfügung gestellt.
Der restliche Teil des Areals befindet sich derzeit in einem waldähnlichen Zustand. Hier umfassen die Arbeiten ab Oktober die Durchführung von Baumpflegemaßnahmen, Entbuschung und Neupflanzungen. Außerdem ist der Bau und die Aufstellung von Schautafeln und Nisthilfen für einheimische Singvögel und Fledermäuse geplant.
Perspektivisch sind außerdem der Bau und das Aufstellen von Sitzgelegenheiten vorgesehen.

„Streuobstwiesen haben seit jeher neben der wirtschaftlichen Bedeutung auch einen hohen ökologischen Wert, denn sie bilden Lebensraum für zahlreiche Kleinsäugetiere, Vögel und unzählige Insekten, die wiederum wichtige Glieder in der Nahrungskette darstellen,“ erklärt der Natur und Umweltbiologe. „Und gerade um unsere Wildbienen ist es gerade sehr schlecht bestellt“, so Jakschik weiter. Die heterogene Struktur des Areals mit offenen Bereichen, aber auch dichten Beständen, bietet zahlreichen geschützten Tierarten Lebensraum. Die Streuobstwiese im Borntal soll nach ihrer Wiederherstellung ein Anziehungspunkt für Spaziergänger sein.

Übrigens: Die Nutzung und Verwertung des reifen Obstes und der Früchte durch Bürger und Familien ist stets willkommen.


[Fotos: BBZ-Projektteam mit Projektleiter Karsten Jakschik (links), ©Stadtverwaltung Nordhausen]

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