Montag, 29. Juli 2019

Die große Koalition soll einsamen Menschen helfen

Am Sonntag (28.07.) fand ein Newsletter in Deutschlandradio unter den erhaltenen Nachrichten mein besonderes Interesse „Große Koalition Politiker machen sich für Einsamkeits-Beauftragten stark“ hieß es in der Titelzeile.
Neu ist diese Forderung nicht, denn der Gesundheitsexperte der SPD, Heiner Lauterbach, erhob diese Forderung schon mal im Mai, auch damals mit dem Hinweis, dass dieses Thema von der Politik unterschätzt wird. Unterstützung erhielt er nun in „Bild am Sonntag“ von dem familienpolitischen Sprecher der Unionsfraktion Marcus Weinberg, der die Auffassung äußerte, ein Grund für Einsamkeit im Alter sei, dass Senioren oft finanziell abgehängt seien. Wer sich die Fahrt in die Stadt oder den Stadionbesuch nicht mehr leisten könne, sei von vielen gesellschaftlichen Aktivitäten ausgeschlossen. Dafür brauche es gezielte Maßnahmen. So sollte es für Senioren im öffentlichen Nahverkehr bessere, womöglich kostenfreie Angebote geben, meint Weinberg in „Bild am Sonntag“.
Dass diese erneute Forderung mein besonderes Interesse fand, liegt in dem Umstand begründet, dass ich in meinem fortgeschrittenem Alter und den damit verbundenen körperlichen Einschränkungen ganz sicher zu den Personenkreis gehöre, für die der SPD-Gesundheitsexperte und der familienpolitische Sprecher der Unionsfraktion einen Bundesbeauftragten für nötig erachten. Dass allerdings ein solch Beauftragter das Dasein einsamer Menschen wirklich zu verbessern vermag, kann ich mir nicht vorstellen. Kostenfreier Nahverkehr für am Land lebende Senioren oder sonstige kostenlose Angebote in Stadt oder Land allein beseitigt keine gesellschaftliche oder gar geistige Verarmung im Alter
Dass es dazu kommt liegt meines (unmaßgeblichen) Erachtens wohl mehr an dem Umstand, dass etwa nach dem Verlust vertrauter Menschen die gesellschaftliche Orientierung erschwert wird oder gar verloren geht. Und eine Neuorientierung im Alter mit seinen körperlichen aber auch geistigen Mängelerscheinungen nur bedingt gelingt. Also einen Lebensabschnitt darstellt, der nur bei entsprechendem Verständnis und Rücksicht zu einem gesellschaftlichen Miteinander führt. Oder zur Einsamkeit, wenn gesellschaftliches Verständnis und Rücksicht ausbleiben. Ein Bundesbeauftragter wird da wohl wenig bewirken können
Der Vorgang ist mir immerhin Anregung, mich in einem noch folgenden Beitrag mit diesem Thema zu beschäftigen.

Übrigens: Gerade heute erhielt ich eine Einladung zum „Großen Seniorentag“ der katholischen Domgemeinde Nordhausen am 25.August, zu dem auch ein Fahrdienst für bedürftige Senioren angeboten wird. Und das stimmt doch immerhin zuversichtlich.

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