Am Sonntag (28.07.) fand
ein Newsletter in Deutschlandradio unter den erhaltenen Nachrichten
mein besonderes Interesse „Große Koalition Politiker machen sich
für Einsamkeits-Beauftragten stark“ hieß es in der Titelzeile.
Neu ist diese Forderung
nicht, denn der Gesundheitsexperte der SPD, Heiner Lauterbach, erhob
diese Forderung schon mal im Mai, auch damals mit dem Hinweis, dass
dieses Thema von der Politik unterschätzt wird. Unterstützung
erhielt er nun in „Bild am Sonntag“ von dem familienpolitischen
Sprecher der Unionsfraktion Marcus Weinberg, der die Auffassung
äußerte, ein Grund für Einsamkeit im Alter sei, dass Senioren oft
finanziell abgehängt seien. Wer sich die Fahrt in die Stadt oder den
Stadionbesuch nicht mehr leisten könne, sei von vielen
gesellschaftlichen Aktivitäten ausgeschlossen. Dafür brauche es
gezielte Maßnahmen. So sollte es für Senioren im öffentlichen
Nahverkehr bessere, womöglich kostenfreie Angebote geben, meint
Weinberg in „Bild am Sonntag“.
Dass diese erneute
Forderung mein besonderes Interesse fand, liegt in dem Umstand
begründet, dass ich in meinem fortgeschrittenem Alter und den damit
verbundenen körperlichen Einschränkungen ganz sicher zu den
Personenkreis gehöre, für die der SPD-Gesundheitsexperte und der
familienpolitische Sprecher der Unionsfraktion einen
Bundesbeauftragten für nötig erachten. Dass allerdings ein solch
Beauftragter das Dasein einsamer Menschen wirklich zu verbessern
vermag, kann ich mir nicht vorstellen. Kostenfreier Nahverkehr für
am Land lebende Senioren oder sonstige kostenlose Angebote in Stadt
oder Land allein beseitigt keine gesellschaftliche oder gar geistige
Verarmung im Alter
Dass es dazu kommt liegt
meines (unmaßgeblichen) Erachtens wohl mehr an dem Umstand, dass
etwa nach dem Verlust vertrauter Menschen die gesellschaftliche
Orientierung erschwert wird oder gar verloren geht. Und eine
Neuorientierung im Alter mit seinen körperlichen aber auch geistigen
Mängelerscheinungen nur bedingt gelingt. Also einen Lebensabschnitt
darstellt, der nur bei entsprechendem Verständnis und Rücksicht zu
einem gesellschaftlichen Miteinander führt. Oder zur Einsamkeit,
wenn gesellschaftliches Verständnis und Rücksicht ausbleiben. Ein
Bundesbeauftragter wird da wohl wenig bewirken können
Der Vorgang ist mir
immerhin Anregung, mich in einem noch folgenden Beitrag mit diesem
Thema zu beschäftigen.
Übrigens: Gerade heute
erhielt ich eine Einladung zum „Großen Seniorentag“ der
katholischen Domgemeinde Nordhausen am 25.August, zu dem auch ein
Fahrdienst für bedürftige Senioren angeboten wird. Und das stimmt doch immerhin zuversichtlich.
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