100 Beschäftigte in Dachdeckereien | IG BAU: „Jetzt Einkommens-Check machen“
Höhere Löhne auf dem Dach – Klima-Handwerk macht sich für Azubis im Kreis Nordhausen attraktiver
Höhere
Löhne fürs Arbeiten ganz oben: Dachdecker im Kreis Nordhausen bekommen
deutlich mehr Geld. Der Stundenlohn für Gesellen ist zum November auf
20,50 Euro gestiegen – ein Plus von 5 Prozent. Das teilt die
Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit und ruft die
Beschäftigten jetzt dazu auf, ihren nächsten Lohnzettel zu prüfen.
„Für Gesellen geht es immerhin um rund 170 Euro mehr im Monat.
Wer leer ausgeht, sollte sich an die Gewerkschaft wenden“, sagt Matthias
Lötzsch, Bezirksvorsitzender der IG BAU Nordthüringen. Insgesamt gibt
es im Landkreis Nordhausen nach Angaben der Arbeitsagentur
18 Dachdeckerbetriebe mit derzeit rund 100 Beschäftigten.
Auch für eine Inflationsprämie habe sich die IG BAU am
Verhandlungstisch stark gemacht: „Es gibt 950 Euro, um zu helfen, die
rasant gestiegenen Lebenshaltungskosten aufzufangen. Das Geld kommt in
zwei gleichen Raten im Frühjahr 2023 und 2024. Es ist steuerfrei. Auch
Sozialabgaben entfallen“, sagt Matthias Lötzsch. Ein weiteres Lohn-Plus
von 3 Prozent wird es nach Angaben der IG BAU bereits im nächsten
Oktober geben. „Außerdem tut sich für viele jetzt auch beim Urlaub
etwas. Es gibt bis zu zwei Tage mehr“, so Lötzsch.
Die Unternehmen setzten zudem auf den Nachwuchs: „Es gehört zum
Job der Dachdecker, Solarpanels auf die Dächer zu bringen. Um stärker
auf Sonnenenergie im Kreis Nordhausen zu setzen, braucht das
‚Klima-Handwerk‘ allerdings Azubis. Deshalb wird auch die Ausbildung in
Dachdeckerbetrieben jetzt noch attraktiver“, sagt IG
BAU-Bezirksvorsitzender Matthias Lötzsch. Die Ausbildungsvergütung werde
für jedes Ausbildungsjahr in zwei Schritten angehoben. So erhalten
Auszubildende nach Angaben der IG BAU Nordthüringen im 3. Lehrjahr
künftig 1.260 Euro. Ab Oktober nächsten Jahres sind es dann sogar
1.320 Euro.
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