CDU-Fraktion zur Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes
Walk: „Keine Entwarnung bei politisch motivierter Gewaltkriminalität“
Erfurt – Einmal mehr als eines der letzten
Bundesländer hat Thüringen heute seinen Verfassungsschutzbericht
vorgestellt. „Die politisch motivierten Straftaten sind weiterhin ein
Riesenproblem in Thüringen. Wenn man die statistisch belegten
Sondereffekte des Wahlkampfjahrs 2019 ausklammert, bleibt für das
Berichtsjahr 2020 mit 2045 Fällen immer noch ein signifikanter Anstieg
gegenüber 2018 mit 1798 Fällen“, machte der innenpolitische Sprecher der
CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Raymond Walk,
deutlich. Umso wichtiger sei es, den von der Union in den
Haushaltsverhandlungen für 2021 erreichten Aufwuchs von acht Stellen
beim Landesamt für Verfassungsschutz nun zügig zu besetzen. „Eine
wehrhafte Demokratie braucht einen starken Verfassungsschutz. Auch
und gerade in Thüringen“, erklärte Walk.
Dass er hierbei erhebliche Defizite bei der
Landesregierung sieht, machte der CDU-Politiker mit Verweis auf eine
parlamentarische Initiative seiner Fraktion (Drucksache 7/725) deutlich:
„Bereits im Mai 2020 haben wir ein angepasstes Konzept
der Landesregierung zur Bekämpfung politischer Kriminalität
eingefordert, doch noch immer ist nichts passiert und noch immer
arbeiten wir auf Basis von Überlegungen aus dem Jahr 2014. Damals war
die Welt noch eine andere“, verweist Walk auf die steigenden
Fallzahlen bei der politisch motivierten Kriminalität, die zunehmende
Polarisierung der Gesellschaft, die Beobachtung der AfD vom
Verfassungsschutz sowie die aktuelle, linksmotivierte Anschlagsserie auf
vermeintlich rechtsextremistische Objekte und Personen.
Hinzu komme der erstmals im
Verfassungsschutzbericht erfasste Phänomenbereich „Delegitimierung des
Staates“, der die zunehmende Aggressivität bei Einsätzen im Zusammenhang
mit der sogenannten Querdenkerszene abbilde, so Walk. „Wir verzeichnen
in diesem Zusammenhang auch eine immer stärkere Aggressivität gegenüber
Polizeibeamten. Allein 2020 gibt es einen Anstieg von 63 Fällen auf 227
in Thüringen. 145 Polizisten wurden dabei verletzt“, verweist Walk auf
Zahlen des „Bundeslagebilds Gewalt gegen
Polizeivollzugsbeamte“. In diesem aufgeheizten Klima sei es umso
unverständlicher, dass der Untersuchungsausschuss des Landtags zu
politischer Gewalt in Thüringen noch immer nicht mit der Arbeit begonnen
habe, weil die Linksfraktion sich weigere, einen Personalvorschlag
für den stellvertretenden Ausschussvorsitz zu machen.
Felix Voigt
Pressesprecher
Pressestelle
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