Pressestatement der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag
Erfurt, 22. November 2021
„Politik gegen die Bürger in den kleinen Dörfern und Städten“
Nach der heutigen Anhörung des Haushaltsausschusses zur Änderung des Thüringer Finanzausgleichsgesetzes stellen sich der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Mario Voigt, und ihr kommunalpolitische Sprecher, Raymond Walk, hinter die Kritik der Kommunalen Spitzenverbände:
Mario Voigt:
„Thüringen braucht endlich eine bessere
Finanzierung der kommunalen Familie. Als Kommunalaufsicht dieser
Landesregierung setzt sich die CDU-Fraktion deshalb für ein neues
Fairnessabkommen zwischen Land und Kommunen ein. Die Pläne der
Landesregierung
zum Kommunalen Finanzausgleich sind jedoch genau das Gegenteil von
fair: Landkreise, Städte und Gemeinden werden gegeneinander ausgespielt,
kleine Gemeinden systematisch benachteiligt. In Thüringen leben aber
mehr Menschen in den 535 Gemeinden mit unter 5.000
Einwohnern, als in den vier Städten mit über 50.000 Einwohnern. Den
Kommunen fehlt dieses Geld für notwendige Investitionen in kommunale
Straßen, Feuerwehren oder Schulen. Diese Pläne fügen sich ein in die
rot-rot-grüne Politik gegen die Bürger in den kleinen
Dörfern und Städten: Das Kabinett Ramelow hat das Dorflädenprogramm
gestrichen, den Lehrern im ländlichen Raum die Zulagen verweigert, das
Kleine-Gemeinden-Programm eingestampft, den Waldumbau nicht verstetigt
und den Kinderbaulandbonus torpediert. Für diese
Politik wird es von der CDU keine Zustimmung geben.”
Raymond Walk:
„Diese angebliche Reform des Kommunalen
Finanzausgleichs durch die rot-rot-grüne Minderheitsregierung ist eine
einzige Mogelpackung, denn reformiert ist gar nichts. Anstelle den
Kreisen, Städten und Gemeinden für die kommenden Jahre dauerhaft
mehr Gelder zur Verfügung zu stellen, hat Rot-Rot-Grün einfach jene
jährlich 100 Millionen Euro zu den Kommunalfinanzen hinzugebucht, die
die Union Anfang des Jahres 2020 als Sonderinvestitionsprogramm für die
Kommunen im Land durchgesetzt hatte. Im Gegenzug
will die Landesregierung den kleinen Gemeinden jene 30 Millionen an
Extra-Geldern wieder streichen, mit denen sie etwa Spielplätze,
Nebenstraßen oder Jugend- und Seniorentreffs sanieren konnten. Konkret
haben die kommunalen Spitzenverbände eindrücklich dargelegt,
dass sie darüber hinaus zusätzliche Ausgabensteigerungen in Höhe von
mindestens 113 Millionen Euro aufgrund von Investitionsstau, der
Einführung von E-Government-Systemen, den Erfordernissen der
Krisenvorsorge, Energie- und allgemeinen Preissteigerungen sowie
höheren und somit kostspieligeren Standards in vielen Bereichen zu
stemmen haben. Die angebliche Erhöhung des kommunalen Finanzausgleichs
durch die Landesregierung ist also letztlich nur Kosmetik. Wir fordern
eine dauerhafte Aufstockung der kommunalen Finanzausstattung,
die die Bezeichnung ‚Reform‘ auch verdient hat.“
Felix Voigt
Pressesprecher
Pressestelle
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