Jugendamt Nordhausen als „Chancengeber“
Jugendämter
erreichen mit ihrer vielfältigen Arbeit und ihrem Beratungsangebot rund
ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland. Sie arbeiten zum Wohl von
Kindern, Jugendlichen und Familien. Zu den Herausforderungen eines
Jugendamtes zählen auch Kinder und Jugendliche, die in begrenzten
finanziellen Verhältnissen aufwachsen. „Auch im Landkreis Nordhausen
gehören finanzielle Sorgen für einen Teil der Kinder und
Jugendlichen zum Alltag. Es gibt Kinder, die schlechtere Startchancen
für ihr Leben haben als andere. Für sie ist das Aufwachsen mit vielen
Stolpersteinen verbunden“, sagt Roswitha Lindemann, Leiterin des
Sozialen Dienstes. „Auf den ersten Blick ist das nicht
immer sichtbar – hinter dem fehlenden Geld für den Markenschulranzen,
Ausflüge, Kinobesuch oder das Fußballtraining verbirgt sich oft das
Aufwachsen in Armut. Für diese Kinder und Jugendlichen sind viele
Wünsche oft schwierig zu erreichen.“ Deshalb hilft auch
das Nordhäuser Jugendamt dabei, Benachteiligungen entgegenzuwirken und
ist als „Chancengeber“ aktiv. „Gerade wenn der Alltag von Geldknappheit
und materiellen Sorgen bestimmt ist, ist jeder Euro wichtig“, so
Lindemann. „Deshalb machen auch wir im Jugendamt auf
verschiedene staatliche Unterstützungssysteme aufmerksam.“
Ein
Beispiel für unterstützende Leistungen ist der Unterhaltsvorschuss für
Alleinerziehende. Der kann beantragt werden, wenn der andere Elternteil
keinen oder
nur selten Unterhalt zahlt. Hier erhalten Kinder je nach Alter zwischen
165 und 293 Euro monatlich. Über das Wohngeld kann als Zuschuss
zur Miete beantragt werden. Auch für die Kosten der Kinderbetreuung gibt
es über das Gute-Kita-Gesetz Unterstützung für
alle Familien, die Kindergeldzuschlag und/oder Wohngeld erhalten, so
dass sie keine Elternbeiträge mehr zahlen müssen. Über das
Programm Bildung und Teilhabe gibt es zudem für leistungsberechtigte
Familien finanzielle Hilfen beispielsweise für das Mittagessen
in Kita und Schule, Klassenfahrten oder Teilhabe an Freizeitangeboten
wie Sportvereine. Zu all diesen Unterstützungsmöglichkeiten berät auch
das Jugendamt.
In
der Armutspräventionsstrategie, die der Kreistag 2018 beschlossen hat,
sind Eckpunkte festgelegt, die insbesondere die Teilhabechancen
langfristig verbessern
sollen und in verschiedenste Planungsbereiche der Jugendhilfe, wie zum
Beispiel den Jugendförderplan oder die Familienförderung ausstrahlen.
Dabei setzt das Jugendamt Nordhausen stark auf vorbeugende und
unterstützende Angebote, die dazu beitragen, positive
Lebensbedingungen für Kinder, Jugendliche und Familien zu schaffen.
„Die vielfältigen Angebote haben dabei zum Ziel, Kinder und Jugendliche
stark zu machen und dafür zu sorgen, dass sie ihre Fähigkeiten und
Talente entfalten können, gesund aufwachsen und ihren
Weg selbstbewusst und selbstständig gehen können“, so Roswita
Lindemann.
Landratsamt Nordhausen
Fachbereich Büro des Landrates und Zentrale Dienste
Grimmelallee 23
99734 Nordhausen
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