Mit
einer Reihe Veranstaltungen erinnert die Theater
Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH an die schrecklichen
Vorgänge in der Reichspogromnacht, die sich in diesem
November zum 80. Mal jährt. Von einer Podiumsdiskussion über eine
Kinderoper bis hin zu einem Sinfoniekonzert – auf ganz verschiedene
Weise wird das Thema in den verschiedenen Veranstaltungen beleuchtet und
anschaulich gemacht.
Den
Anfang macht am Donnerstag, 8. November, um 18 Uhr der
Theaterjugendclub mit der Premiere der Kinderoper „Brundibár“ im Theater
unterm Dach. Am selben Abend lädt das
Theater um 19.30 Uhr zu einer Podiumsdiskussion mit hochkarätigen
Gästen in das Große Haus ein. „Erinnern an GESTERN – Diskutieren HEUTE –
Chancen für MORGEN“ heißt das Thema der Runde. Als Podiumsteilnehmer
begrüßt Intendant Daniel Klajner den Vorsitzenden
der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen Prof. Dr. Reinhard Schramm, Dr.
Stefan Hördler, Leiter der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, Kai Buchmann,
Oberbürgermeister der Stadt Nordhausen, Alexander Scharff vom Verein
Schrankenlos e. V. und Katharine Friedek von
Jugend für Dora e. V. Der Eintritt zur Podiumsdiskussion ist frei.
Kostenlose Platzkarten gibt es an der Theaterkasse.
Am
Freitag, 9. November, wird um 18 Uhr im Foyer des Theaters die
Ausstellung „Gästebuch – Zu_Flucht in Nordhausen“ eröffnet, die das
Theater in Kooperation mit dem Verein
Schrankenlos e. V. zeigt. Um 19.30 Uhr lädt das Loh-Orchester unter der
Leitung von Generalmusikdirektor Michael Helmrath zum 3.
Sinfoniekonzert, das ebenfalls im Gedenken an die Reichspogromnacht
stattfindet. Unter dem Motto „Erinnern für die Zukunft“ stehen
Werke von Prokofjew, Yusupov, Schostakowitsch und Beethoven auf dem
Programm. Eine Gedenkansprache hält der Präsident des Thüringer
Landtags, der die Schirmherrschaft der Gedenkveranstaltungen übernommen
hat. Im Anschluss an das Konzert ab ca. 22 Uhr wird
im Foyer des Theaters die „Bunte Feier der Toleranz“ gefeiert – mit
Live-Musik vom Aletchko-Quartett. Der Eintritt zur Party ist frei. Das
3. Sinfoniekonzert findet ein weiteres Mal am Samstag, 10. November, um
18 Uhr im Haus der Kunst Sondershausen statt.
In
der Jugendkirche Herzschlag finden die Tage des Gedenkens am Sonntag,
11. November, ab 18 Uhr mit „Erinnern mit Vorträgen, Lyrik, Musik und
Brundibár“ ihren Abschluss.
Die zweiteilige Veranstaltung in Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte
Mittelbau-Dora beginnt mit Vorträgen zu den Novemberpogromen 1938. Dr.
Christoph Kreutzmüller, Kurator bei der Stiftung Jüdisches Museum in
Berlin, spricht über „Die verwaltete Ausgrenzung
von Jüdinnen und Juden“. „Gewalt gegen Jüdinnen und Juden: Vom
Feindbild zum Mord“ lautet das Thema von Dr. Stefan Hördler, Leiter der
KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora. Über „Isolation und Selbstbehauptung –
Jüdische Kulturschaffende“ referiert Dr. Bjoern Weigel,
Kurator bei der Kulturprojekte Berlin GmbH. Lieder von Viktor Åslund
nach Gedichten von Marianne Dora Rein bilden die musikalische Umrahmung,
vorgetragen von Carolin Schumann vom Theater Nordhausen und begleitet
vom Komponisten selbst am Klavier. Im zweiten
Teil des Abends zeigt der Theaterjugendclub noch einmal die Kinderoper
Brundibár.
Karten
für die Veranstaltungen gibt es an der Theaterkasse des Theaters
Nordhausen (Tel. 0 36 31/98 34 51) und mit Ausnahme der
Podiumsdiskussion auch im Internet unter
www.theater-nordhausen.de
sowie an den Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.
Fotos:
Loh-Orchester Sondershausen: Foto: Tilmann Graner
„Brundibár“: vorne v. li. Stine Rüdiger (Aninka), Zoé von Soden (Pepiček); Foto: András Dobi
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