Der Nordthüringer Unternehmerverband
(NUV) berühmt sich sicher zu Recht, der zahlenmäßig stärkste
Wirtschaftsverband im Norden Thüringens zu sein. Dafür haben sich
deren jeweilige Vorständler seit Jahren erfolgreich bemüht. Und
fast immer, wenn bisher eine (Presse-)Mitteilung des Verbandes
erschien, enthielt sie die ausführliche Vorstellung eines neuen
Mitglieds.(Die Liste seiner derzeitigen Mitglieder kann im Internet
aufgerufen werden). Oder aber es wurde vom gesellschaftlichen Leben
des Verbandes berichtet.
Nun stellt ein so erfolgreicher
Mitgliederverband nicht nur gesellschaftlich, sondern in zunehmenden
Maße auch in wirtschaftspolitischer Hinsicht ein Potential dar, das
beachtlich ist. Und bekanntlich wurden in den vergangenen Jahren
seitens einzelner Vorständler auch Versuche gemacht, sich in den
Nordhäuser Stadtrat wählen zu lassen. Mit negativem Erfolg.
Lagen diese erfolglosen Versuche etwa
daran, dass von diesem Verband kaum wirtschaftspolitische Impulse
bekannt sind ? Oder gar Ansprüche dieser Art gestellt oder verfolgt
wurden und werden?
Es wurde in jüngster Zeit auf
Bundesebene viel über konjunkturelle Entwicklungen, über Migranten
als potentielle Arbeitnehmer, über Mindestlohn und Minijobber
berichtet. Aus regionaler Sicht – etwa des NUV - kam dazu nichts.
Und aktuell hatte man gehofft, der NUV
werde sich angesichts der Problematik Gipsabbau am Winkelberg, der
Rüdigsdorfer Schweiz und der Unterschutzstellung dieses Gebietes
äußern. Immerhin ist das unmittelbar betroffene Abbau-Unternehmen
Casea GmbH Mitglied des NUV!? Meines Wissens äußerte sich der NUV
auch dazu bisher nicht.
Und ich denke auch an das
Industriegebiet „Goldene Aue“, das doch seit Jahren geradezu zur
Ansiedlung industrieller Unternehmen einlädt? Vor Monaten hieß es,
noch in diesem Jahr würde sich ein erstes Unternehmen ansiedeln. Das
Jahr neigt sich dem Ende zu, doch von einen Investor ist nichts zu
sehen. Auch der NUV warb schon mal auf der Expo Real in München
und hielt Ausschau nach Investoren. Bisher alles vergebens. Und das
verwundert bei einem Blick ins benachbarte Eichsfeld umso mehr, denn
dort gibt es offensichtlich keinen Mangel an Investoren.
Diese unterschiedliche Entwicklung muss
doch Gründe haben? Wie sieht das der NUV? Eine Stellungnahme dazu
wäre schon interessant. Und vielleicht sogar aufschlussreich.
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