Eine rundum anspruchsvolle Vernissage
Es
war schon interessant und entsprach nicht dem gewohnten Ambiente, was
dem Besucher am Dienstag Abend in der Galerie der Kreissparkasse
Nordhausen zunächst ins Auge fiel, noch bevor er der Kunstobjekte
und -exponate ansichtig wurde: ein höchst ansprechendes Buffet, das
im Laufe dieses Abends eine genussvolle Bereicherung des Abends nach
dem zu erwartenden Programmverlaufe dieser Vernissage verhieß. Nun
ist ja der ausstellende Lutz-Martin Figulla nicht nur in Nordhausen
geboren, sondern mit seinen künstlerischen Werken wiederholt auch in
Nordhausen – etwa im Kunsthaus Meyenburg – präsent gewesen. In
Erinnerung mag auch noch die Wiederherstellung des Aars am
Rathausplatz 2011 in Figullas Werkstatt sein, nachdem Unbekannte den
Ring aus dem Schnabel des Vogels gebrochen hatten.


Nachdem
also der erste Blick der Besucher das Buffet fast notwendigerweise
zumindest gestreift hatte, galt die einstimmende Betrachtung
natürlich den aushängenden bildlichen und in der Galerie
platzierten Werken und Exponaten, die immerhin schon eine Vorstellung
der künstlerischen Schaffenswelt Figullas ermöglichten. Und
neugierig auf die Laudatio der Kunsthistorikerin Susanne Hinsching (
Leiterin der Nordhäuser Museen) machten, die nähere Ausschlüsse zu
den Kunstwerken erwarten ließen.

Die
Einstimmung der vielen gekommenen Besucher schaffte musikalisch auf
der Gitarre Falk Zenker, der – für Musikkenner dieses Genres
sicher nicht unbekannt - sein hohes Können schon nach den ersten
Sequenzen offenbarte. Und seine Zuhörer begeisterte. Was sich mit
seinen musikalischen Zwischenstücken jeweils wiederholte. Wobei er
es nicht mit der Gitarre bewenden ließ, sondern einem der Kunstwerke
Figullas mittels Schlegel durchaus harmonische Resonanztöne zu
entlocken vermochte, die staunen ließen.
Nach
der musikalischen Einstimmung also folgte die Begrüßung, diesmal
durch den Leiter des Vorstandssekretariats Sebastian Gräser, dem die
Laudatio der Kunsthistorikerin folgte, kompetent und gut
nachvollziehbar, wie man das von Susanne Hinsching gewohnt ist. Den
Zuhörern wurde nicht nur der berufliche Werdegang Figullas zum
Schlosser- und Schmiedemeister vermittelt, der Hinweis, dass Figulla
ein „Giebichensteiner“ ist, bestätigte auch seinen
intellektuellen und künstlerischen Hintergrund. Zu dem auch ein
frühes Studium der Theologie gehören. Seine künstlerischen
Arbeiten machen in

beeindruckender Weise deutlich, wie vielfältig,
ja geradezu umfassend die Möglichkeiten der Technik mit Metall
(Stahl und Eisen), Email und Farbe sind. Der seit 2000 freiberuflich
in Schacht Ludwigshall
Wolkramshausen
arbeitende Künstler experimentiert und vermag
darüber hinaus Kunstwerke zu schaffen, vor denen man - wie ich - als
Laie steht und staunt. Und nicht weniger beeindruckt das Wissen um
seine bisherigen zahlreichen Ausstellungen und sein Ruf und
Engagement in Künstlerkreisen.
Hinsching
informierte ausführlich und empfahl letztlich in ihren
Ausführungen – auf die ich später noch einmal eingehen werde –
sich mit den ausgestellten Exponaten optisch bekannt zu machen und
Farben und Formen emotional auf sich wirken zu lassen. Dem man auch
nach dem musikalischen Ausklang zunächst auch folgte, sei es auf
Grund wirklichen Interesses, sei es aus Höflichkei, denn lange hielt
dieses Interesse nicht an, das eingangs

zur Kenntnis genommene Buffet
übte wohl eine zu große Anziehungskraft aus: der Versammlungsteil
der Galerie leerte sich schnell zugunsten jenes Teiles, auf dem die
Buffettische lockten. Wer da nicht gut zu Fuß war oder mehr an
Getränken interessiert war, verblieb. Und da bin ich der jungen
Verwalterin dieser Getränke – Teresa Rostek -(Tochter des
Blecheröder Bürgermeisters, und Sparkassen-Auszubildende) dankbar,
dass sie mich als „Sitzenbleiber“ mit Getränken versorgte.
Schließlich verließ ich die Galerie und besuchte die Ausstellung
mit ihren hochinteressanten Kunstexponaten heute noch einmal, um mich
mit ihnen noch näher bekannt zu machen. Und traf dort neben dem
Künstler auch Heidelore Kneffel, was interessante
Aufschlussgespräche ermöglichte, auf die ich noch näher einzugehen beabsichtige. Sei noch bemerkt, dass die Ausstellung bis 20.04.2018 dauert.
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