Mittwoch, 7. März 2018

Zur neuen Figulla-Ausstellung „Farbe und Form“ in der Galerie der Kreissparkasse:


Eine rundum anspruchsvolle Vernissage

Es war schon interessant und entsprach nicht dem gewohnten Ambiente, was dem Besucher am Dienstag Abend in der Galerie der Kreissparkasse Nordhausen zunächst ins Auge fiel, noch bevor er der Kunstobjekte und -exponate ansichtig wurde: ein höchst ansprechendes Buffet, das im Laufe dieses Abends eine genussvolle Bereicherung des Abends nach dem zu erwartenden Programmverlaufe dieser Vernissage verhieß. Nun ist ja der ausstellende Lutz-Martin Figulla nicht nur in Nordhausen geboren, sondern mit seinen künstlerischen Werken wiederholt auch in Nordhausen – etwa im Kunsthaus Meyenburg – präsent gewesen. In Erinnerung mag auch noch die Wiederherstellung des Aars am Rathausplatz 2011 in Figullas Werkstatt sein, nachdem Unbekannte den Ring aus dem Schnabel des Vogels gebrochen hatten.
Nachdem also der erste Blick der Besucher das Buffet fast notwendigerweise zumindest gestreift hatte, galt die einstimmende Betrachtung natürlich den aushängenden bildlichen und in der Galerie platzierten Werken und Exponaten, die immerhin schon eine Vorstellung der künstlerischen Schaffenswelt Figullas ermöglichten. Und neugierig auf die Laudatio der Kunsthistorikerin Susanne Hinsching ( Leiterin der Nordhäuser Museen) machten, die nähere Ausschlüsse zu den Kunstwerken erwarten ließen.

Die Einstimmung der vielen gekommenen Besucher schaffte musikalisch auf der Gitarre Falk Zenker, der – für Musikkenner dieses Genres sicher nicht unbekannt - sein hohes Können schon nach den ersten Sequenzen offenbarte. Und seine Zuhörer begeisterte. Was sich mit seinen musikalischen Zwischenstücken jeweils wiederholte. Wobei er es nicht mit der Gitarre bewenden ließ, sondern einem der Kunstwerke Figullas mittels Schlegel durchaus harmonische Resonanztöne zu entlocken vermochte, die staunen ließen.

Nach der musikalischen Einstimmung also folgte die Begrüßung, diesmal durch den Leiter des Vorstandssekretariats Sebastian Gräser, dem die Laudatio der Kunsthistorikerin folgte, kompetent und gut nachvollziehbar, wie man das von Susanne Hinsching gewohnt ist. Den Zuhörern wurde nicht nur der berufliche Werdegang Figullas zum Schlosser- und Schmiedemeister vermittelt, der Hinweis, dass Figulla ein „Giebichensteiner“ ist, bestätigte auch seinen intellektuellen und künstlerischen Hintergrund. Zu dem auch ein frühes Studium der Theologie gehören. Seine künstlerischen Arbeiten machen in
beeindruckender Weise deutlich, wie vielfältig, ja geradezu umfassend die Möglichkeiten der Technik mit Metall (Stahl und Eisen), Email und Farbe sind. Der seit 2000 freiberuflich in Schacht Ludwigshall Wolkramshausen arbeitende Künstler experimentiert und vermag darüber hinaus Kunstwerke zu schaffen, vor denen man - wie ich - als Laie steht und staunt. Und nicht weniger beeindruckt das Wissen um seine bisherigen zahlreichen Ausstellungen und sein Ruf und Engagement in Künstlerkreisen.

Hinsching informierte ausführlich und empfahl letztlich in ihren Ausführungen – auf die ich später noch einmal eingehen werde – sich mit den ausgestellten Exponaten optisch bekannt zu machen und Farben und Formen emotional auf sich wirken zu lassen. Dem man auch nach dem musikalischen Ausklang zunächst auch folgte, sei es auf Grund wirklichen Interesses, sei es aus Höflichkei, denn lange hielt dieses Interesse nicht an, das eingangs
zur Kenntnis genommene Buffet übte wohl eine zu große Anziehungskraft aus: der Versammlungsteil der Galerie leerte sich schnell zugunsten jenes Teiles, auf dem die Buffettische lockten. Wer da nicht gut zu Fuß war oder mehr an Getränken interessiert war, verblieb. Und da bin ich der jungen Verwalterin dieser Getränke – Teresa Rostek -(Tochter des Blecheröder Bürgermeisters, und Sparkassen-Auszubildende) dankbar, dass sie mich als „Sitzenbleiber“ mit Getränken versorgte. Schließlich verließ ich die Galerie und besuchte die Ausstellung mit ihren hochinteressanten Kunstexponaten heute noch einmal, um mich mit ihnen noch näher bekannt zu machen. Und traf dort neben dem Künstler auch Heidelore Kneffel, was interessante Aufschlussgespräche ermöglichte, auf die ich noch näher einzugehen beabsichtige.  Sei noch bemerkt, dass die Ausstellung bis 20.04.2018 dauert.


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