„Der schöne Sensenmann – Der Tod in der Kunst“
Nordhausen (psv) Über die
neue Sonderausstellung „Der schöne Sensenmann – Der Tod in der Kunst“,
die ab 24. März im Nordhäuser Kunsthaus Meyenburg zu sehen ist,
informierte jetzt die Leiterin der städtischen Museen
Nordhausen und Kuratorin der Ausstellung, Susanne Hinsching.
„Am Samstag, dem 24. März,
um 18 Uhr, eröffnet das Kunsthaus Meyenburg eine eigens konzipierte
außergewöhnliche Sonderausstellung. Unter dem Titel „Der schöne
Sensenmann“ widmet sich das Kunsthaus Meyenburg einem
besonderen Thema, das bereits seit vielen Jahrhunderten die Künstler
beschäftigt und zu sehr unterschiedlichen Darstellungen angeregt hat.
Die Werke zeigen einerseits den jeweiligen zeitkritischen Umgang mit dem
Thema Tod, der allgegenwärtig die Menschen gleichermaßen
betrifft, aber andererseits soll dem Tod durch seine skurrile
Darstellung die Angst und der Schrecken genommen werden.
Die Ausstellung
präsentiert sowohl den „personifizierten Tod“, als Knochen- oder
Sensenmann, wie er beispielsweise in den vielen
„Totentanz-Darstellungen“ des 16. bis 19. Jahrhunderts den Betrachter
zugleich verängstigt
und fasziniert hat, als auch die Motive „Vanitas“, „Passion“ oder
„Krieg und Apokalypse“ sowie „Tod als Clown“ und „Tod und Mädchen“. Eine
zentrale Stellung in der Ausstellung nimmt der Zyklus „Vom Tode II“
(1898) von Max Klinger ein. Seine 12 Radierungen
ermöglichen, in großartiger grafischer Technik und von vielen
Todessymbolen untersetzt, ungewöhnlich tiefe Einblicke in die Psyche des
Menschen. Durch die Faszination und Auseinandersetzung mit
Traumdeutung, Visionen und Phantasie entstanden gerade im Symbolismus
neue Motive, die den Tod auch in Verbindung mit Eros oder dem Laster
darstellen.
Die Ausstellung zeigt in
160 Arbeiten von 38 verschiedenen Künstlern die Facetten des Todes und
die historische Entwicklung der Todesdarstellungen, die in Europa eng
mit der christlichen Ikonographie verbunden ist.
Der Ausstellungstitel vereint Gegensätze, die das Thema Tod
grundsätzlich auslöst. Durch die Kunst gelingt es, dass das Anziehende
überwiegt, und sich die durch das Thema zu erwartende abschreckende
Wirkung nicht einstellt. Die Ausstellung zeigt auch, dass
sich in der Gegenwart vermehrt Künstler mit diesem brisanten Thema
beschäftigen und nach neuen Darstellungsformen suchen.
Zusehen sind Gemälde,
Zeichnungen, Kupferstiche, Radierungen, Lithographien sowie Skulpturen
aus dem frühen 16. Jahrhundert bis ins 21. Jahrhundert von Ernst
Barlach, Roland Berger, Marc Chagall, Herm Dienz, Martin
Domke, Friedrich Dornbusch, Nikolaus Glockendon, Arminius Hasemann,
Hans Holbein d.J., HAP Grieshaber, Max Klinger, Alfred Kubin, Hanif
Lehmann, Gerd Mackensen, Richard Müller, Alfred Rethel, Christian
Rohlfs, Johann Rudolf Schellenberg, Max Slevogt, Erik
Seidel, Heinrich Vogeler, Christoph Walther.
(Susanne Hinsching, Leiterin Städtische Museen und Kuratorin der Ausstellung)
Bild: HAP Griehaber, Baseler Totentanz (Foto: Roland Obst)
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