Risiken und Berufschancen werden
auf dem Arbeitsmarkt entscheidend von der eigenen Qualifikation
bestimmt. Wer eine Ausbildung oder einen beruflichen Abschluss hat,
für den ist das Risiko arbeitslos zu werden gering, so die
Erfahrungswerte von Karsten Froböse, dem Chef der Nordhäuser
Arbeitsagentur. Und nicht nur das. Auch die Vermittlung in den ersten
Arbeitsmarkt gestalte sich wesentlich einfacher und kürzer. „Wir
haben mittlerweile eine deutlich bessere Arbeitsmarktlage als noch
vor zehn Jahren. Die Quote lag im Jahresdurchschnitt 2017 bei 6,6
Prozent, in Deutschland bei 5,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote der
Menschen ohne Berufsabschluss ist etwa fünfmal so hoch, wie die von
Menschen mit Ausbildung“. Die Digitalisierung werde sich
kontinuierlich weiterentwickeln und die Problematik in nächster Zeit
sogar noch weiter verschärfen. Die Zahl der Arbeitslosen mit
Berufsabschluss sei Ende 2017 um fast dreizehn Prozent zum Vorjahr
gesunken. Bei Arbeitslosen ohne Ausbildung hätte man hingegen einen
Anstieg um fast vier Prozent erlebt. Und das bei ausgesprochen guter
wirtschaftlicher Lage.
„…im Metallbereich ginge
durchaus noch mehr“
„Wir investieren deshalb
gezielt in Qualifizierungen, die einen entsprechenden Berufsabschluss
mit sich bringen“, so Froböse. Über 1 000 Personen hätten im
letzten Jahr mit einer beruflichen Weiterbildung oder Umschulung
begonnen. Ein Großteil in Berufen der Metall- und Elektrobranche, in
Lager und Logistik und in der Pflege. Man orientiere sich an Branchen
mit erhöhter Fachkräftenachfrage und wo beste berufliche
Perspektiven geboten werden. Die finanziellen Möglichkeiten, die die
Agentur für Bildung habe, seien gut. Der Weg, den man durch diese
Art der Unterstützung gehe, münde fast immer in einem neuen Job
ein. Beim Blick auf die Bereitschaft der Menschen sich
weiterzuentwickeln, ginge nach Einschätzung von Karsten Froböse
„…im Metallbereich durchaus noch mehr.“ Wichtig sei jetzt die
vermeintliche Hürde als Chance zu begreifen. „Lernen im Beruf
gehört aber nun mal zum Leben. Wer das ignoriert, der muss über
Digitalisierung oder künstliche Intelligenz der Zukunft nicht mehr
nachdenken. Er wird über kurz oder lang von der Entwicklung
überrollt.“
Agentur fördert
Weiterentwicklung von Beschäftigten
Neben den Bildungsangeboten für
Arbeitslose leistet die Arbeitsagentur vielfache Unterstützung bei
der Qualifizierung von Beschäftigten in den Betrieben. Das Motto
laute: Aus Hilfskräften Fachkräfte machen. In den drei Landkreisen
habe man bereits Partner dafür gewinnen können. Agenturchef Froböse
ermutigt Nordthüringer Unternehmen die Zukunft im Blick zu haben und
verstärkt neben der Ausbildung auch auf die Weiterbildung von
Beschäftigten zu setzen. „Qualifizieren lohnt sich.“
Der Arbeitgeber-Service berät
zu den Fördermöglichkeiten über die kostenlose Arbeitgeber-Hotline
0800 4 555520 oder beim persönlichen Ansprechpartner.
Im Foto: Karsten Froböse, AA
Nordhausen
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