Freitag, 2. März 2018

Qualifizierung: Eine Investition in die Zukunft



Risiken und Berufschancen werden auf dem Arbeitsmarkt entscheidend von der eigenen Qualifikation bestimmt. Wer eine Ausbildung oder einen beruflichen Abschluss hat, für den ist das Risiko arbeitslos zu werden gering, so die Erfahrungswerte von Karsten Froböse, dem Chef der Nordhäuser Arbeitsagentur. Und nicht nur das. Auch die Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt gestalte sich wesentlich einfacher und kürzer. „Wir haben mittlerweile eine deutlich bessere Arbeitsmarktlage als noch vor zehn Jahren. Die Quote lag im Jahresdurchschnitt 2017 bei 6,6 Prozent, in Deutschland bei 5,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote der Menschen ohne Berufsabschluss ist etwa fünfmal so hoch, wie die von Menschen mit Ausbildung“. Die Digitalisierung werde sich kontinuierlich weiterentwickeln und die Problematik in nächster Zeit sogar noch weiter verschärfen. Die Zahl der Arbeitslosen mit Berufsabschluss sei Ende 2017 um fast dreizehn Prozent zum Vorjahr gesunken. Bei Arbeitslosen ohne Ausbildung hätte man hingegen einen Anstieg um fast vier Prozent erlebt. Und das bei ausgesprochen guter wirtschaftlicher Lage.
„…im Metallbereich ginge durchaus noch mehr“
Wir investieren deshalb gezielt in Qualifizierungen, die einen entsprechenden Berufsabschluss mit sich bringen“, so Froböse. Über 1 000 Personen hätten im letzten Jahr mit einer beruflichen Weiterbildung oder Umschulung begonnen. Ein Großteil in Berufen der Metall- und Elektrobranche, in Lager und Logistik und in der Pflege. Man orientiere sich an Branchen mit erhöhter Fachkräftenachfrage und wo beste berufliche Perspektiven geboten werden. Die finanziellen Möglichkeiten, die die Agentur für Bildung habe, seien gut. Der Weg, den man durch diese Art der Unterstützung gehe, münde fast immer in einem neuen Job ein. Beim Blick auf die Bereitschaft der Menschen sich weiterzuentwickeln, ginge nach Einschätzung von Karsten Froböse „…im Metallbereich durchaus noch mehr.“ Wichtig sei jetzt die vermeintliche Hürde als Chance zu begreifen. „Lernen im Beruf gehört aber nun mal zum Leben. Wer das ignoriert, der muss über Digitalisierung oder künstliche Intelligenz der Zukunft nicht mehr nachdenken. Er wird über kurz oder lang von der Entwicklung überrollt.“

Agentur fördert Weiterentwicklung von Beschäftigten
Neben den Bildungsangeboten für Arbeitslose leistet die Arbeitsagentur vielfache Unterstützung bei der Qualifizierung von Beschäftigten in den Betrieben. Das Motto laute: Aus Hilfskräften Fachkräfte machen. In den drei Landkreisen habe man bereits Partner dafür gewinnen können. Agenturchef Froböse ermutigt Nordthüringer Unternehmen die Zukunft im Blick zu haben und verstärkt neben der Ausbildung auch auf die Weiterbildung von Beschäftigten zu setzen. „Qualifizieren lohnt sich.“
Der Arbeitgeber-Service berät zu den Fördermöglichkeiten über die kostenlose Arbeitgeber-Hotline 0800 4 555520 oder beim persönlichen Ansprechpartner.
Im Foto: Karsten Froböse, AA Nordhausen



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